Tim Höttges sieht in der laufenden Diskussion um ein möglichst flächendeckendes 5G-Netz die Gefahr eines industriepolitischen Desasters mit dem neuen Netz.
Von den Telekom-Konzernen erwartet das Bundesfinanzministerium Milliarden Euro aus der Frequenzversteigerung. Die Automobilindustrie will 5G lieber gratis.
Fast täglich hören wir Erklärungen aus der Telekommunikationsbranche, was 5G erfüllen müsse und warum sonst das Ende der Welt drohe. Wir haben die Konzerngruppen nach Interessenlage kartografiert.
Ein IMHO von Achim Sawall
Der "Glasfaser-Irrsinn" in Deutschland ist laut einem Bremer VWL-Honorarprofessor nichts als "planwirtschaftlicher Aktionismus". Fakten, die ihm nicht gefallen, lässt Lüder Gerken dabei lieber unerwähnt.
Lokale Netzbetreiber können 5G-Netze mit einer einfachen Lösung von Ericsson errichten. Ob die Technik auch genutzt wird, ist eine andere Frage.
Der Bedarf beim Download wird laut einer Befragung der alternativen Netzbetreiber in Deutschland stark steigen. Im Upstream werden laut Breko nun 700 MBit/s erwartet.
Die Unions-Vize-Chefs und der Vorsitzende des Beirats der Bundesnetzagentur wollen die Bedingungen für die Vergabe der 5G-Frequenzen ändern. Höhere Abdeckung und eine verpflichtende Zulassung von MVNOs seien nötig. Deutschland werde sonst kein 5G-Leitmarkt.
Eine Entwicklung von Corning macht das oberirdische Verlegen von Glasfaser einfacher. Immer öfter fragen Gemeinden die Telekom, ob nicht ihre Masten genutzt werden können.
Die deutsche Automobilindustrie will eine 100-prozentige 5G-Abdeckung. Die Bundesnetzagentur ist bis zum Jahr 2022 zunächst mit 500 5G-Funkmasten zufrieden.
Johannes Pruchnow blieb nicht einmal zwei Jahre bei der Telekom. Als Vorstandsbeauftragter für Breitbandkooperationen hatte er es nicht einfach, war anders und darum erfolgreich.
Seit dem Kauf von Unitymedia durch Vodafone wird eine Öffnung der Kabelnetze diskutiert. Doch gibt das Koaxial-Netz das überhaupt her? Open Access ist offenbar nicht machbar.
Das alte Kupfernetz der Telekom wünscht sich mancher Nutzer durch Glasfaser ersetzt. Doch wie soll diese Abschaltung eines fernen Tages tatsächlich erfolgen?
Beim Bundesverkehrsministerium wird ein Gesetz zum Überbauen von Glasfaser mit Glasfaser geändert. Es war dazu gedacht, ein sinnvolles Mitverlegen von Glasfaser beim Tiefbau für Strom-, Wasser- oder Gasleitungen zu ermöglichen, werde aber missbraucht.
Mobilfunk-Betreiber ohne eigenes Netz wollen bei der 5G-Auktion Auflagen durchsetzen. Sie wollen Zugang zu den Netzen, Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica wollen keine Öffnung.
Bestimmte Bereiche des Frequenzspektrums für 5G werden gar nicht versteigert, sondern gehen per Zuteilung an die Automobilkonzerne und Siemens. Auch die Stadtnetzbetreiber bekommen wohl etwas ab.
Drei Verbände schlagen Gutscheine für den Glasfaserausbau vor. Dabei ist nun auch der Verband kommunaler Unternehmen. Gefördert werden soll der Tiefbau mit 1.500 Euro, auch für Haushalte die keinen Vertag mit Telekombetreibern haben.
Bundesverkehrsminister Scheuer bittet die Mobilfunk-Netzbetreiber zum Gipfel nach Berlin. Die Öffentlichkeit ist nicht zugelassen.
Ein Verband kritisiert den Gigabitgipfel NRW und hat dessen Erklärung nicht unterzeichnet. Der Stadtnetzbetreiberverband Breko sieht die Kabelnetze nicht als sicheren Gigabit-Lieferanten der Zukunft.
Förderung für Glasfaser statt VDSL oder Vectoring. Laut Bundesverkehrsminister handelt es sich um ein Mega-Upgrade, auch für die sogenannten grauen Flecken.
Kanzleramtschef Helge Braun schlägt scharfe Töne an. Er will das Schließen von Mobilfunklöchern durchsetzen oder Versorgungsauflagen für 5G erlassen. Auch beim Festnetz verweist er auf den Rechtsanspruch ab 2025, lange nach Ende der Regierungszeit.
Ein Glasfaseranschluss bis ins Eigenheim wäre den meisten Hausbesitzern nur recht, wenn er kostenlos ist. Jeder fünfte Immobilieneigentümer würde in keinem Fall Glasfaser ins Haus oder die Wohnung legen lassen. Allerdings wurden nur 500 Besitzer eines eigenen Hauses befragt.
Heute geht es beim Bundeswirtschaftsminister um die Vorgaben für einen schnellen Glasfaserausbau. Dazu haben Breko und Buglas ihre Positionen dargelegt.
Die Netzbetreiber im Breko wollen, dass die 5G-Netze für Mobilfunkprovider geöffnet werden, damit es mehr Wettbewerb gibt. Auch regional sollen die 5G-Netze aufgespannt werden.
Die Probleme bei der Fördervergabe für den Breitbandausbau wischt Tim Brauckmüller vom Breitbandbüro des Bundes weg. Auch beim Hausbau werde nicht sofort gezahlt. Die Probleme liegen woanders.
Unitymedia glaubt nicht an Open Access und ist gegen die Öffnung seiner Netze. Was wie brutale kapitalistische Bissigkeit aussieht, ergibt für den Kabelnetzbetreiber jedoch Sinn.
Der Deutsche Landkreistag und andere Verbände wollen ein Doppelverlegen von Glasfaser verhindern. Das Diginetz-Gesetz solle schnell überarbeitet werden, fordern sie.
Das Kartellamt dürfte der Zusammenlegung der TV-Kabelnetze zustimmen, meint der Unionsexperte. Viele Konkurrenten stellen sich frontal gegen die Fusion von Unitymedia und Vodafone und wollen höchste Auflagen.
Auf EU-Ebene könnten Regulierungsferien für die Telekom und neue Verpflichtungen für die Stadtnetzbetreiber beschlossen werden. Dagegen wehren sich mehrere Verbände. Sie wollen aber, dass die Telekom auch Glasfaser ausbauen kann.
Ein kleinerer Kabelnetzbetreiberverband ist nicht gegen ein Zusammengehen von Unitymedia mit Vodafone. Aber dann sollten die Netze nach dem Open-Access-Prinzip geöffnet werden.
Für die Telekom ist die Zusammenarbeit bei Glasfaser mit anderen Netzbetreibern nicht einfach. Kooperationschef Johannes Pruchnow spricht offen über die Probleme.
Laut dem künftigen Kanzleramtschef Helge Braun sollen künftig nur noch reine Glasfaser-Ausbauprojekte förderfähig sein - und ausdrücklich keine Fördergelder mehr für den Breitbandausbau mit kupferbasierten Übergangstechnologien wie VDSL (Super-) Vectoring ausgegeben werden.
Telekom-Chef Tim Höttges hat seine Äußerungen über die Konkurrenz öffentlich zurückgenommen. Auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz hatte er gesagt, er komme gerade erst richtig in Form, "seinen Wettbewerbern die Lichter auszublasen".
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat die geplante Software der Bundesnetzagentur für eine "gerichtsfeste" Breitbandmessung vorab getestet und schlechte Noten dafür ausgestellt. Er hält das Werkzeug in vielen Bereichen für "unzumutbar".
Förderprojekte, die teilweise noch auf Kupfer basieren, sollen auf echte Glasfaser hochgestuft werden. Daran arbeitet die neue Bundesregierung nach viel Kritik in den Medien und von den Verbänden.
Die Milliarden für den Breitbandausbau bleiben liegen. Im vergangenen Jahr wurden nur rund 15 Millionen Euro von 690 Millionen Euro abgerufen.
Die mögliche große Koalition hat ihren Rahmenplan für die laufende Legislaturperiode fertig und will damit den Weg in die Gigabit-Gesellschaft "mit höchster Priorität" gestalten. Branchenverbände reagieren verhalten auf die Ergebnisse.
Von Justus Staufburg
Der Chef der Bundesnetzagentur wendet sich gegen die Extrempositionen von Telekom auf der einen und Vodafone auf der anderen Seite im Streit um Regulierung von Glasfaser.
Beim Ausbau von FTTH/B sollte die Telekom keine völlige Freiheit von der Regulierung erhalten. Dies könne negative Auswirkungen auf das Preis-Leistungs-Verhältnis der Internetanschlüsse der Verbraucher haben.
Netzbetreiber können jetzt einfach Waipu TV anbieten. Sie müssen mit dem Betreiber Exaring ein Peering und eine Schnittstelle für das Management der Kundendaten einrichten.
Das Land Sachsen übernimmt den Eigenanteil, den die Kommunen bisher trotz Breitbandförderung des Bundes noch zahlen müssen. Das Geld soll nur in reine Glasfaser-Projekte gehen. Doch selbst bis 2025 will man nur 100 MBit/s flächendeckend erreichen.
Bevor neue Förderprogramme durch die künftige Bundesregierung aufgelegt werden, muss sichergestellt werden, dass die Mittel aus dem laufenden Programm auch tatsächlich in konkreten Ausbauprojekten umgesetzt werden. Das forderte der Breko nach einer Ankündigung des Bundesverkehrsministeriums.
Die Telekom und EWE wollen viel Geld für echte Glasfaser ausgeben. Doch das wird nur geschehen, wenn die Telekom aus der Regulierung entlassen wird.
Um mehr Haushalte von Glasfaser-Anschlüssen zu überzeugen, will die Monopolkommission staatliche Gutscheine verteilen. Das hatte zuvor ein Branchenverband gefordert.
Weil es in Schleswig-Holstein viele Stadtwerke und Breitbandzweckverbände gibt, liegt das Land bundesweit im Ausbau vorn. Mit den aktuell laufenden Projekten sei für das Jahr 2020 mit einer Glasfaser-Abdeckung von 50 Prozent zu rechnen.
Viele Netzbetreiber wollen zusammen mit der Deutschen Telekom einen Glasfaser-Ausbau im Open-Access-Modell. Doch der Übergang vom Kupfer der Telekom auf Glas ist strittig.
Die neue Glasfaser-Handelsplattform ermöglicht es, Glasfaseranschlüsse in ein bundesweites Angebot aufzunehmen. Die Nachfrage sollte steigen, und damit auch endlich der Ausbau.
Grüne, FDP und nun auch Teile der CDU wollen die Staatsanteile an der Telekom verkaufen. Die so erlösten 10 Milliarden Euro sollen ländlichen Regionen FTTH bringen.
Die Konkurrenten der Telekom sind sich nur in wenigen Punkten einig. Eine vom Breko gefordete breit angelegte Prämie für FTTH-Anschlüsse auch für Bürger will der zweitgrößte Kabelnetz-Betreiber nicht haben.
Die Förderung für Glasfaser soll auch an die Bürger gehen, die sich für die Zukunftstechnologie entscheiden. Der Breko fordert eine Prämie für FTTH.
1&1 hat einen neuen Partner gewonnen und wird in Zukunft 500 MBit/s in einem Stadtgebiet vermarkten. Das stärkt die Firmen, die echte Glasfaser ausbauen.