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TAL: Bundesnetzagentur senkt Preise der letzten Meile

Die Vermietung auf der letzten Meile der Telekom soll nicht nur billiger werden. Der Vertrag wird auf zehn Jahre festgeschrieben.
/ Achim Sawall
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Kabelverzweiger der Telekom am Straßenrand (Bild: Deutsche Telekom)
Kabelverzweiger der Telekom am Straßenrand Bild: Deutsche Telekom

Die Bundesnetzagentur will die Preise auf der letzten Meile senken. Das gab der Regulierer am 13. April 2022 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Die Entgelte für die TAL (Teilnehmeranschlussleitung) am Hauptverteiler (HVt-TAL) sollen von 11,19 Euro auf 10,65 Euro sinken. Die Preise für die TAL am Kabelverzweiger (KVz-TAL) sollen von 7,05 Euro auf 6,92 Euro zurückgehen. Die Bundesnetzagentur plant, die Entgelte erstmals nicht mit einer Laufzeit von drei, sondern von zehn Jahren zu genehmigen. Nach fünf Jahren - von 2027 bis 2032 - ist ein Anstieg der Preise um 4 Prozent vorgesehen.

"Wir wollen die Entgelte erstmals mit einer Laufzeit von zehn Jahren genehmigen. Diese Entscheidung entspricht grundlegenden Anliegen der Telekommunikationsbranche, die in dieser Frage sehr geschlossen auftritt" , sagte Klaus Müller, der neue Präsident der Bundesnetzagentur. Die Laufzeitverlängerung hatten die Deutsche Telekom, aber auch die Konkurrenten gefordert.

"Wichtig ist nicht die Absenkung, sondern die mögliche Festlegung der Entgelte auf zehn Jahre und damit Planungssicherheit und Stabilität für alle Beteiligten" , sagte Telekom-Sprecher Andreas Middel Golem.de auf Anfrage. "Die Telekom hat mit den wichtigsten Wettbewerbern erstmalig eine Einigung über die monatliche Miete für die TAL erreicht."

Telekom wollte Preiserhöhung

Die Telekom hatte bei der Bundesnetzagentur eine Erhöhung der Preise für die Anmietung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) von 7,05 Euro (2019) auf 8,25 Euro pro Monat beantragt. Der Branchenverband VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) forderte eine etwas stärkere Preissenkung.

Die Telekom könne mit den Einnahmen aus der Vermietung der letzten Meile den eigenen Glasfaserausbau quersubventionieren, sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.(öffnet im neuen Fenster) Nicht umsonst verweise die Telekom aktuell darauf, dass deren Marktanteil bei den Neukunden bei deutlich über 50 Prozent liege und sie laufend Marktanteile von den Wettbewerbern zurückhole.

Insgesamt ist die Zahl der Vermietungen der TAL von 11 bis 10 Millionen in Spitzenzeiten auf 4 Millionen zurückgegangen. Dies geht aus Angaben der Bundesnetzagentur hervor, die jedoch auf dem Stand vom 31. Dezember 2020 sind.

Der Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation) befürwortete(öffnet im neuen Fenster) die Entscheidung der Bundesnetzagentur, die Entgelte für die nächsten zehn Jahre festzulegen. Bisher lagen die Genehmigungszeiträume üblicherweise bei zwei bis drei Jahren.

Breko-Geschäftsführer Stephan Albers erklärte: "Wichtig ist aber jetzt, dass die Behörde auch zügig den nächsten Schritt macht." Ein Konzept wie in Frankreich und Großbritannien für die Migration von Kupfer auf Glasfasernetze und zu verfügbaren Vorleistungen und der Verteilung der Migrationskosten sei von der Bundesnetzagentur zu erarbeiten.


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