VATM: Weitere 10 Milliarden Euro "ersticken Glasfaserausbau"

Der Branchenverband VATM hat weitere mögliche Glasfaser-Förderpläne der neuen Bundesregierung als "gefährlichen politischen Aktionismus" bezeichnet.
Verbandschef Jürgen Grützner sagte am 23. November 2021(öffnet im neuen Fenster) zu möglichen weiteren 10 Milliarden Euro Förderung zu bestehenden Subventionen in Höhe von 12 Milliarden Euro: "Wenn nun zusätzliche 10 Milliarden Euro Steuergelder in Gebiete investiert werden sollen, die schon mit 100 MBit/s oder mehr versorgt sind, dann ist das gefährlicher politischer Aktionismus, der den schlecht versorgten Bürgerinnen und Bürgern nicht hilft, sondern schadet."
Zahlreiche kleinere weiße Flecken, aber auch Gewerbegebiete und Schulen hätten bislang nicht in die Förderung gebracht werden können. Gleichzeitig wolle die neue Bundesregierung unversorgte Bürger statt mit gezielterer Gigabit-Förderung ein Recht auf schnelles Internet versprechen, "das den Menschen allenfalls ein paar Megabit mehr, aber eben kein Gigabit bringt" .
Breko: Gigabit war gestern - ab sofort gilt 'Alles auf Glas'
Der Bundesverband Breitbandkommunikation ( Breko) begrüßte am 24. November 2021(öffnet im neuen Fenster) , dass die neue Regierung ein klares Glasfaserziel festlege. Damit sei klar: "Gigabit war gestern - ab sofort gilt 'Alles auf Glas'" , sagte Geschäftsführer Stephan Albers.
Der Koalitionsvertrag zeige, dass die Politik aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt habe. "Statt unrealistische Ausbauziele zu propagieren, die nach kurzer Zeit relativiert werden müssen, hat die Regierung erkannt, dass das 'Mega-Infrastruktur-Projekt Glasfaser' kein Sprint, sondern ein Marathon ist" , erklärte Albers.
Mit den Glasfaser-Vouchern komme endlich die "'Abwrackprämie' für Kupferanschlüsse" . Im Breko sind viele Stadtnetzbetreiber organisiert und haben entsprechend Einfluss. Große und bestimmende Mitglieder sind die Netzbetreiber Ewe Tel, 1&1 Versatel und Deutsche Glasfaser. Im VATM sind die führenden Firmen United Internet, Deutsche Glasfaser, Vodafone, Telefónica Deutschland und auch Freenet.



