Glasfaser: Jahrelange Planungsphasen bremsen Kabeltiefbau

Der Chef einer erfahrenen Kabeltiefbaufirma kritisiert die lange Phase der Unsicherheit, bis der erste Spatenstich für Glasfaser erfolgen kann.

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Udo Klenk, Chef des Bauunternehmens Klenk & Sohn, spricht auf der Fiberweek.
Udo Klenk, Chef des Bauunternehmens Klenk & Sohn, spricht auf der Fiberweek. (Bild: Fiberweek20/Screenshot: Golem.de)

Von der Idee des Breitbandausbaus in einer Gemeinde bis zum ersten Spatenstich zieht sich der Prozess nicht selten über Jahre hin. Das erklärte Udo Klenk, Chef des Bauunternehmens Klenk & Sohn, am 15. Oktober 2020 auf der virtuellen Messe Fiberweek des Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation). "Obwohl wir den Zuschlag in einer Ausschreibung erhalten haben, wissen wir dennoch lange Zeit nicht, ob der Auftrag wirklich kommt", sagte Klenk. Es gebe immer eine lange Phase der Unsicherheit.

Das schaffe für Klenk & Sohn und andere Firmen eine komplizierte Situation. Für den Anbieter infrastruktureller Versorgungsanlagebauten in den Bereichen Telekommunikation und Energie sei es zwar möglich, "Kapazitäten aufzubauen, aber wir wissen sehr lange nicht, wann es losgeht. Bei großen Projekten, die mehrere Monate und länger dauern, stellt sich dann die Frage: Was mache ich nächstes Jahr mit meinen 250 Leuten?"

Kabeltiefbau: Es geht nicht um schnell und billig

Dabei sei das Bauunternehmen nicht dafür, Vorgaben nicht einzuhalten. "Es geht nicht darum, nur schnell und billig zu bauen", versicherte Klenk. Die Planung von Glasfaserprojekten in Gemeinden brauche einfach Zeit. Es gebe aber viele unnötige Verzögerungen: "Zum Beispiel konnte ein Bauamtsleiter wegen der Coronapandemie die Begehung nicht durchführen und wir konnten nicht weiterbauen", kritisierte Klenk. "Wegen solcher Probleme haben wir in diesem Jahr viel weniger produziert, als möglich gewesen wäre." Dabei sei die Situation bereits kompliziert genug angesichts internationaler Baukolonnen, in denen die Arbeiter nicht immer wissen könnten, wie hier gebaut werde.

Wenn die Glasfasernetze allerorts errichtet seien, entstehe neuer Personalbedarf für Wartung und Netzbetreuung. "Alle Fachleute, die ich von Treffen in dem Bereich kenne, sind über 50 Jahre alt. Es sind neue Berufsbilder im Gespräch, aber praktisch tut sich hier nichts. Wenn sich hier nicht bald praktisch etwas ändert, haben wir in Zukunft tolle Netze, aber keinen, der sie in Betrieb hält", sagte Klenk.

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