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Telekom: "Wir hatten keine Netzausfälle wie in südlichen Ländern"

Das Vectoring der Telekom habe Deutschland gut durch die Coronakrise gebracht, sagte Technikchef Walter Goldenits.
/ Achim Sawall
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Die Diskussionsrunde der Telekom mit dem Breko (Walter Goldenits, Technikchef der Telekom, links und Stephan Albers, Breko, rechts im Bild. (Bild: Deutsche Telekom/Screenshot: Golem.de)
Die Diskussionsrunde der Telekom mit dem Breko (Walter Goldenits, Technikchef der Telekom, links und Stephan Albers, Breko, rechts im Bild. Bild: Deutsche Telekom/Screenshot: Golem.de

Deutschland hatte in den ersten vier Wochen der Coronapandemie trotz seines Rückstands bei FTTH (Fiber To The Home) keine schweren Netzausfälle. Das sagte Walter Goldenits, Technikchef der Telekom Deutschland, über die Lage in Europa, bei Netzgeschichten Talk auf Youtube(öffnet im neuen Fenster) am 16. September 2021. "Wir hatten keine Netzausfälle wie in südlichen Ländern, wo tagelang nichts gelaufen ist. Bei uns sind die Netze in den schwersten Stunden, das waren glaube ich die ersten vier Wochen, durchweg super gelaufen" , meinte Goldenits.

Vom reinen Stand des Ausbaus der FTTH-Technologie seien andere Länder weiter fortgeschritten als Deutschland, räumte Goldenits auf Nachfrage ein. "An den nackten Zahlen gemessen, sind andere vorne. Gemessen daran, ob die Netze stabil laufen" , stehe Deutschland nicht schlecht da. Die vorhandene "digitale Infrastruktur hat Deutschland durch die Krise gebracht" , sagte Goldenits.

Durch den Zufall einer weltweiten Pandemie werde der politische Fehler, dass Telekom-Vectoring durch die Bundesnetzagentur zu fördern, keineswegs korrigiert, hatte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner im März 2021 erklärt. "Mehr Investitionen in deutsche Netze zur richtigen Zeit wären für den größten Anteilseigner, den Bund, und das Wohl unseres Landes die bessere Alternative gewesen - mit einer besseren Versorgung" , sagte Grützner. Bei den Baumaßnahmen für Vectoring hätte man bis ins Haus weitermachen können.

Sonst werde unterstellt, dass der sehr begrenzte Mitteleinsatz für den deutschen Infrastrukturausbau alternativlos gewesen sei. Die Bundesnetzagentur hat in der Vectoring-II-Entscheidung die exklusiven Vectoring-Pläne der Telekom weitgehend genehmigt. Die Telekom wurde von der Verpflichtung befreit, Wettbewerbern VDSL-Anschlüsse in den Hauptverteilern zu ermöglichen.

Breko folgt der Telekom

Laut Goldenits hat die Telekom "mehr als 75 Prozent aller deutschen Haushalte mit FTTC als Vorstufe sehr gut versorgt" . In diesem Jahr würden 570.000 Häuser mit Glasfaser bis ins Haus angeschlossen, in Summe seien dies bereits 2,6 Millionen FTTH-Zugänge der Telekom. "Bis Ende des Jahres 2021 werden wir mehr als 1 Million gebaut haben. Nächstes Jahr werden wir über 2 Millionen bauen, bis 2024 wollen wir 10 Millionen Haushalte erschließen" , sagte Goldenits.

Stephan Albers vom Wettbewerberverband Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation) beschränkte sich darauf, zusammen mit Goldenits das Trenching zu verteidigen, ohne die Telekom auch nur mit einem Wort für ihr Vectoring zu kritisieren. Es sei wichtig, "die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, wo heute oft 5, 6 oder 7 Genehmigungen nötig sind, um endlich Glasfaser ausbauen zu dürfen" , sagte Albers.


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