Höchstens 1,4 Millionen Haushalten würden mit Vectoring erstmals über 50 MBit/s erhalten, nicht 6 Millionen, wie die Telekom behauptet. Das steht in der Begründung der EU-Kommission zur Prüfung des Nahbereichs-Vectorings.
Von Achim Sawall
Die Telekom setzt in einer kleinen Gemeinde an der Mosel auf Holzmasten, um das Glasfaserkabel in den Ort zu bringen. Doch die Telekom baut kein FTTH, es wird ab Oktober in dem Ort eine Versorgung mit nur 100 MBit/s geben.
Das neue Diginetz-Gesetz soll den Breitbandausbau beschleunigen. Während sich die Koalition im Bundestag für bisherige Fortschritte lobt, prangert die Opposition Versäumnisse an und sieht falsche Prioritäten.
Die EU-Kommission wird die exklusiven Vectoring-Rechte für die Telekom eingehend prüfen. Das wird den Vectoring-Ausbau verzögern, doch ein echtes Vetorecht hat die EU nicht. Die Telekom erwartet aber, dass die vorherige Entscheidung Bestand haben wird.
Eine Vielzahl von Verbänden will das exklusive Vectoring durch die Telekom noch im letzten Moment bei der EU-Kommission verhindern. Unter den Unterzeichnern finden sich auch unerwartete Namen.
Von Achim Sawall
Konkurrenten, die das Netz der Deutschen Telekom anmieten, sollen weniger zahlen. "Statt selbst zu investieren, setzen die Wettbewerber lieber auf die Nutzung unseres Netzes und niedrige Vorleistungspreise", meint dazu ein Telekom-Sprecher.
Von Achim Sawall
Ein Entwicklungsbereich des Energieversorgers EnBW hat einen Aufsatz für Multifunktionsgehäuse der Festnetzbetreiber gebaut. Damit wird WLAN im Umkreis von 100 Metern möglich. Technisch setzt es auf den DSLAM im grauen Kasten auf.
Der Chef der Bundesnetzagentur rät den Wettbewerbern der Deutschen Telekom, einfach FTTH auszubauen, statt die Entscheidung für exklusives Vectoring anzugreifen. Wettbewerber können durch einen eigenen Glasfaserausbau immer einen direkten Zugriff zum Endkunden erhalten.
Die Vectoring-Technologie der Deutschen Telekom ist umstritten. Nachdem die Bundesnetzagentur das Unternehmen unterstützt, warnt der Verbraucherschutzminister von Baden-Württemberg jetzt vor der Technologie. Sie "schade" dem Wirtschaftsstandort Deutschland.
Die Zusage für das exklusive Vectoring der Deutschen Telekom soll von der EU genehmigt werden. Der Investitionswettbewerb bei der wichtigen Übergangstechnologie werde an ganz zentralen Stellen dem Ex-Monopolisten übergeben, kritisiert die Konkurrenz.
Golem.de hat exklusiv mit Bruno Jacobfeuerborn, dem Technik-Chef der Deutschen Telekom, über die Möglichkeit gesprochen, Kunden auf eigene Kosten Glasfaser bis ins Haus zu legen. FTTH heißt bei der Telekom jetzt "Mehr Breitband für mich".
Die Telekom muss beim Vectoring ein neues Vorleistungsprodukt bieten. Layer-2-Bitstrom über Ethernet könne den direkten Zugang zur letzten Meile nicht ersetzen, kritisiert der Breko. Durch die langen Fristen müsse auch in Zukunft bis zu drei Wochen auf schnelle Internetanschlüsse gewartet werden.
Die Telekom-Konkurrenz hat empört auf ein Papier der Bundesregierung an die EU-Kommission reagiert. Von einem "Lobby-Papier der Telekom" und der "Bundesregierung als verlängerte Werkbank der Telekom" ist die Rede.
Ein Kabelnetzbetreiber stellt auf Glasfaser um und errichtet seinen Backbone. Das rund 250 Kilometer lange Glasfasernetz soll bereits im kommenden Jahr fertig sein. Statt 300 MBit/s dürften bald 10 GBit/s möglich sein.
Ewe will 90 Prozent der Haushalte in seinem Gebiet mit Vectoring ausstatten. Auch Glasfaserzugänge soll es geben. Doch die Zusage gilt nur, wenn der Festnetzbetreiber in Niedersachsen, Bremen, Bremerhaven und Brandenburg exklusiv ausbauen darf.
Die Telekom will testweise Kunden auf eigene Kosten Glasfaser bis ins Haus legen. "Aber das kann teuer für ihn werden", sagt Telekom-Chef Niek Jan van Damme.
Die Telekom will, um Kosten zu sparen, Glasfaser oberirdisch an Holzmasten hängen. Ein Großauftrag für 100.000 Holzmasten wurde vergeben. Der Konzern hat 100.000 Kilometer oberirdische Linie.
Die alten Preise für die Miete der Hauptverteiler- und der Kabelverzweiger-TAL gelten bald nicht mehr. Die Telekom will eine Preiserhöhung, der Breko will erheblich weniger zahlen.
Mit einem Diginetz-Gesetz will die Regierung den Breitbandausbau beschleunigen. Bei neuen Straßen und Wohngebieten müssen Glasfaserkabel künftig mitverlegt werden. Selbst über Dachständer könnte das schnelle Internet ins Haus kommen.
Die Politik unterstützt prinzipiell die Vectoring-Pläne der Deutschen Telekom. Die Wettbewerber sollen beim Breitbandausbau aber bessere Chancen bekommen.
Der Breko hat in dieser Woche gefordert, Vplus ohne Vectoring zu betreiben, um die Möglichkeit zur Entbündelung zu erhalten. Doch das funktioniert leider gar nicht, sagen Vplus-Experten.
Breko-Mitglieder wollen sich gegen exklusives Vectoring der Telekom im Nahbereich um die Hauptverteiler notfalls mit einer Verfassungsbeschwerde wehren. Technisch sei VDSL2 Annex Q, oder Vplus, die Alternative zu Vectoring.
Aus Bayern kommt Kritik an den Breitbandplänen der Bundesregierung. Wer in wenigen Jahren nur das Ziel von 50 MBit/s habe, sorge dafür, dass Menschen sowie Arbeitsplätze an die ohnehin überfüllten Städte verloren gingen.
Schnelle Vectoring-Anschlüsse: Die Nutzer wollen sie, wenn sie schon kein Glasfaser kriegen. Doch die Branche streitet sich weiter über exklusive Rechte am Hauptverteiler.
Von Achim Sawall
Golem.de wollte zum Jahresausgang wissen, was die Telekom-Konkurrenz beim Netzausbau geschafft hat: bei Vectoring und FTTH. Doch beim Vectoring scheint wenig passiert zu sein.
Von Achim Sawall
Die Monopolkommission wendet sich gegen Exklusivrechte für die Telekom beim Vectoring. Alle ausbauwilligen Unternehmen sollten auch im Nahbereich der Hauptverteiler aktiv werden dürfen.
P2P-basierte Videostreamingdienste sollen nicht von der Verschärfung der Drosslung bei Vodafone Kabel betroffen sein. Doch der Kabelnetzbetreiber räumt ein, dass auch One-Click-Hoster und Newsgroups auf 100 KBit/s verlangsamt werden.
Der Kompromiss der Bundesnetzagentur zum exklusiven Vectoring schreckt die Telekom ab. "Ob unter diesen Bedingungen tatsächlich alle Nahbereiche versorgt werden können, müssen wir jetzt prüfen", sagte ein Sprecher Golem.de.
Die Telekom bekommt ihr exklusives Vectoring-Recht im Nahbereich um die Hauptverteiler der Bundesnetzagentur. Nur wenn Betreiber bereits stärker ausgebaut hätten als die Telekom, blieben sie verschont, heißt es im Entscheidungsentwurf.
Die Stadtwerke Neumünster wollen exklusives Vectoring durch die Telekom verhindern und bieten deswegen eine Verpflichtung für den Glasfaserausbau in Schleswig-Holstein. Doch während die Telekom Ende 2018 fertig sein will, braucht FTTH bis 2022.
Bund und Länder haben sich über die Vergabe der Euro-Milliarden für den Breitbandausbau geeinigt. Doch die Planungen der Bundesregierung für 50 MBit/s sind international längst überholt und benachteiligen längerfristige FTTH-Projekte.
Aus Angst vor den exklusiven Vectoring-Plänen wollen die Wettbewerber jetzt die Aufspaltung der Deutschen Telekom. Diese meint, dadurch würde "die gesamte Branche über Jahre" gelähmt.
Eigentlich braucht für lange Zeit niemand Fiber to the Home, wenn man einer internen Bedarfsanalyse der Telekom glauben kann. Das könnte aber auch einfach Zweckpropaganda für Vectoring sein.
Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2018 alle Haushalte in Deutschland mit 50 MBit/s zu versorgen, setzt auf Zwischenlösungen und verbaut den Weg zum nachhaltigen Glasfaserausbau. So lautet die Kritik von Telekom-Konkurrenten, die Glasfaser statt Vectoring fordern.
Telekom-Konkurrenten setzen auf alternative Verlegetechniken der Glasfaser, um Kosten zu sparen. Diese sind Mini-Trenching, Verlegen in Abwasserrohren oder oberirdisch an Masten.
Deutschland gehört weiter zu den am schlechtesten mit FTTH versorgten Ländern in Europa. Doch es gibt eine geringfügige Verbesserung.
Bundeswirtschaftsminister Gabriel soll die Gespräche von Telekom und Bundesnetzagentur über exklusives Vectoring stoppen. Das fordern Breko, Vatm und Buglas in einem Brief, der Golem.de vorliegt.
Die Telekom will um die Hauptverteiler Vectoring einsetzen, was technisch bedingt die Konkurrenz ausschließt. Bei der Zählung der Haushalte, die dann besser dastehen, weil sie noch keine Datenrate von 50 MBit/s erhalten, wurden die Telekom-50-MBit/s-Haushalte mitgezählt.
Laut Telekom soll ein exklusives Vectoring-Recht im Nahbereich um die 8.000 Hauptverteiler 5,7 Millionen Haushalten 100 MBit/s bringen. Laut anderen Netzbetreiber ist das nicht wahr.
Die Bundesnetzagentur hat sich positiv zu Exklusivrechten der Telekom beim Vectoring geäußert, wenn der Konzern weitgehende Ausbauverpflichtungen eingeht. Doch eine Entscheidung sei trotz politischen Drucks der Regierung angeblich noch offen.
Der Telekom wird offenbar ihr exklusives Vectoring am Hauptverteiler genehmigt. Laut einem Bericht wird die Bundesnetzagentur von der Regierung unter Druck gesetzt, dem zuzustimmen.
Das Bundesland Rheinland-Pfalz prüft 300 MBit/s, da die Bandbreiten von heute in Zukunft nicht ausreichen würden. Da kann die Telekom bisher nicht mithalten.
Die Deutsche Glasfaser hat einen neuen Mehrheitseigner. KKR will zusammen mit Reggeborgh langfristig rund 450 Millionen Euro für den FTTH-Ausbau in Deutschland zur Verfügung stellen.
Starkes Nutzerwachstum für Netflix im vergangenen Quartal: Der Umsatz steigt um über 20 Prozent auf 1,64 Milliarden US-Dollar.
Die Telekom setzt im Festnetz vor allem auf den Vectoring-Ausbau und nicht auf FTTH. Die Erfahrungen in einigen Städten zeigten ganz deutlich, dass die Zahlungsbereitschaft für FTTH bisher fehle, erklärte die Telekom zur Breko Breitbandstudie 2015.
Die gesenkten Preise der Telekom stören andere Telekomunternehmen, die die Bundesnetzagentur um Hilfe anrufen. Doch es gibt noch andere günstige 50 MBit/s-Angebote im Preiskampf.
Die Mobilfunkpreise in Deutschland sinken weiter leicht. Bei Internet und Festnetz bewegt sich trotz eines Preiskampfs zwischen Telekom und anderen Anbietern dagegen noch kaum etwas.
Ein Konkurrent hat sich bei der Bundesnetzagentur beschwert, dass die Telekom mit Magenta Zuhause mit 50 MBit/s für 25 Euro zu billig sei. Nun laufe ein Prüfverfahren, so der Breko.
Bis ein Unternehmen die Investition für ein FTTH-Netzwerk wieder eingenommen hat, vergeht meist viel Zeit. Das Ziel, schnelle Profite zu erwirtschaften, hält viele Festnetzbetreiber davon ab, Glasfaser bis zum Kunden zu bringen.
Kabel Deutschland nennt Vectoring eine Mogelpackung, da nur Glasfaseranschlüsse zukunftssicher seien. Vectoring als technischer Zwischenschritt sollte daher nicht staatlich gefördert werden.