Internetprovider, Telekommunikationsunternehmen und TV-Kabelnetzbetreiber halten die neue Vorratsdatenspeicherung für übereilt und technisch wohl so nicht machbar. Sie wollen angehört werden von ihrer Regierung.
Die Bundesnetzagentur will in dem wichtigen Bereich des Bitstrom-Zugangs die Telekom unter bestimmten Umständen nicht mehr regulieren. Sie wird dafür wohl die Zustimmung der EU-Behörden erhalten.
Die EU-Kommission will mit ihrem Strategiepapier zum digitalen Binnenmarkt US-Internetkonzerne auf den Prüfstand stellen und offenbar die europäischen Ex-Monopolisten der Telekombranche stärken. Für die Nutzer hat die Ausarbeitung des Oettinger-Teams wenig Gutes.
Von Achim Sawall
Die Bundesnetzagentur will beim Bitstrom-Zugang zum Netz der Telekom Ausnahmen in Großstädten erlauben. Wettbewerber kritisieren dies.
Die Telekom habe seit dem Start von Vectoring 20.000 graue Kästen für 100 MBit/s ausgebaut, die Konkurrenz nur 800, rechnet der Konzern vor. Der VATM erklärt: "Wir wollen überhaupt nicht, dass die Telekom nicht Vectoring ausbauen darf - wir wollen, dass unsere Mitgliedsunternehmen das auch dürfen."
Es geht um DSL-Vectoring für rund 5,9 Millionen Haushalte: Die Telekom hat bei der Bundesnetzagentur einen Antrag eingereicht, der ihr exklusiven Zugang zu den Hauptverteilern ermöglicht - zum Nachteil anderer Anbieter.
Die Telekom will VDSL2-Vectoring um die deutschlandweit 7.900 Hauptverteiler anbieten. Dies wird zur Verdrängung von Konkurrenten führen, die die Vermittlungsstellen bereits mit VDSL2 erschlossen haben, kritisiert der Breko. Laut Telekom wären gerade einmal 135.000 TAL von Konkurrenten betroffen.
Bei Unitymedia KabelBW bestellen 65 Prozent aller Neukunden Zugänge mit über 100 MBit/s. Der TV-Kabelnetzbetreiber hat wegen zu hohen Datenverbrauchs gerade erst die Preise erhöht.
Die Telekom-Konkurrenz sieht in Deutschland keinen Bedarf für eine strikte Netzneutralität. Anders als in den USA gebe es genug Wettbewerb, um die Anbieter zu kontrollieren.
EU-Kommissar Günther Oettinger solle beim Breitbandausbau nicht nur auf die großen nationalen Netzbetreiber setzen, sagen Breko und Vatm. Die wahren "Breitband-Champions" würden "auf lokaler und regionaler Ebene operieren."
Der Festnetzbetreiber Ewe Tel hat 4.000 ASATs aufgestellt. Vom übergeordneten Netz werden diese mit Glasfaser angebunden. Die Hausanschlussleitungen sind weiterhin aus Kupfer. Hier wird Ewe Tel G.fast erproben.
Durch Fördergelder wird sich der Ausbau von VDSL2-Vectoring in Deutschland beschleunigen. Bisher hat es dafür keine Förderung gegeben, auch nicht auf dem Land.
Weil ihren Kunden vollständige Glasfaseranschlüsse zu teuer seien, setzt die Telekom weiter auf G.fast. Dies hat das Unternehmen der FAZ gesagt. Ab dem Jahr 2017 soll der Ausbau starten, obwohl der neue Standard technisch umstritten ist.
G.fast könnte wirklich eine Brückentechnologie zwischen VDSL2-Vectoring und FTTH sein - aber nicht in Deutschland, sondern in der Schweiz. Denn Distribution Points auf der Straße fehlen hierzulande meist. G.fast störe zudem Powerline sowie UKW und beeinflusse auch den Frequenzbereich von VDSL2+, warnen Experten.
Von Achim Sawall
Die ostdeutschen Bundesländer hinken beim Breitbandausbau hinterher. Sachsen-Anhalt geht nicht davon aus, das Ausbauziel der Bundesregierung bis 2018 aus eigenen Mitteln erreichen zu können.
Nach der Telekom starten jetzt auch die Konkurrenten G.fast-Tests. Es soll noch in diesem Jahr losgehen.
Die Netzallianz hat ihr Kursbuch für den flächendeckenden Breitbandausbau vorgelegt. Im nächsten Jahr sollen dafür acht Milliarden Euro ausgegeben werden. Wo die fehlenden Milliarden herkommen, bleibt unklar.
Die Bundesregierung steht beim Breitbandausbau vor einem Dilemma: Was der Telekom nützt, würde den Konkurrenten schaden. Einig sind sich die Unternehmen aber in einem sehr umstrittenen Punkt.
Heute beginnt das Rennen um die Plätze auf der Vectoring-Liste für den Ausbau von VDSL mit 100 MBit/s und mehr. Die Liste wird von der Telekom geführt und von der Bundesnetzagentur kontrolliert.
In der Netzallianz des Bundesverkehrsministeriums und der Telekommunikationsbetreiber wird gefordert, FTTH oder FTTB steuerlich absetzbar zu machen. Damit könnten Glasfaseranschlüsse finanziell für viele atrraktiv werden.
In vier Jahren soll es eine flächendeckende Versorgung mit 50 MBit/s geben. Für das ambitionierte Breitband-Ziel sollen auch Strom- und Gasnetze genutzt werden.
Die Nachfrage nach Datenübertragungskapazität steigt in Deutschland auf 200 MBit/s im Down- und 120 MBit/s im Upstream. Aktuell liege der Bedarf in Wohn- und Gewerbegebieten noch bei 75 MBit/s, so der Breko.
Die Telekom kann Konkurrenten offenbar daran hindern, für neue Kabelverzweiger mit Glasfaseranbindung näher zum Kunden zu zahlen, wenn im Ausbaugebiet die Hälfte der Bewohner mit 1 MBit/s versorgt ist. Dagegen wehrt sich ein Betreiber jetzt bei der Bundesnetzagentur.
Kunden werden VDSL mit 100 MBit/s im Download und bis zu 40 MBit/s im Upload in einigen Monaten nutzen können. Der Start der Vectoring-Liste, in die die Telekommunikationsanbieter ihre Ausbauprojekte eintragen lassen können, erfolgt noch im Juli 2014.
Der Backbone-Betreiber Init7 bietet in der Schweiz einen sehr schnellen FTTH-Zugang. Auf die Frage, ob der Zugang gedrosselt werde, sagte der Firmengründer: "Nein, wir wollen den Kunden nicht gängeln."
Bis zu 100 MBit/s mit VDSL will die Telekom ab der zweiten Jahreshälfte durch Vectoring bieten. Bei All-IP geht die Umstellung schnell weiter. Der dreimillionste Kunde wurde heute begrüßt.
Telekom-Konkurrenten wollen in den nächsten Jahren neun Milliarden Euro für den Netzausbau ausgeben, den größten Teil davon für Glasfaser. Die Telekom hat für den Zeitraum 15 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Die Deutsche Telekom nimmt zu Vorwürfen Stellung, sie tue wenig für den Netzausbau auf dem Land. Die Konkurrenz macht eine andere Rechnung auf.
Regierung und Wirtschaft haben die Netzallianz für einen schnelleren Breitbandausbau gestartet. Die Einnahmen aus der künftigen Funkfrequenzversteigerung sollen wieder an die Telekomkonzerne zurückzufließen, um den Breitbandausbau zu finanzieren.
Minister Dobrindt startet am Freitag seine Initiative Netzallianz für den Breitbandausbau in Deutschland. Vorab stichelt die Konkurrenz schon kräftig gegen die Telekom.
Die Telekom muss ihre Verträge für das Vectoring der Konkurrenz im eigenen Netz überarbeiten. Die eigene Netzplanung darf nicht bei der Konkurrenz abgucken.
Ein kommerzieller Testlauf in Heidelberg soll 150 Haushalten nach einem Update auf Vectoring 100 MBit/s bringen.
Weil die Telekom sich derzeit ganz auf Vectoring konzentriert, ist bei den Netzbetreibern im Breko nur noch von Glasfaser und FTTH die Rede.
Das Ziel, 75 Prozent der Haushalte mit Übertragungsraten von mindestens 50 MBit/s zu versorgen, kann nur mit deutlich mehr Fördermitteln erreicht werden. Das sagt der Präsident des Landkreistages und macht damit Druck auf die Bundesregierung.
Vectoring statt Glasfaser scheint das Motto der Telekom für 2014 zu sein. Ziele für den FTTH-Ausbau nennt der Festnetzbetreiber nicht mehr. Hier passierte 2013 nicht viel in Deutschland.
Die große Koalition will für die Unternehmen verschiedene Anreize für den Breitbandausbau auf dem Land schaffen. Die Pläne stoßen auf Widerstand von Verbraucherschützern und scheinen wenig Erfolg zu versprechen.
In den kommenden Jahren sollen Millionen Kunden einen schnellen Glasfaseranschluss bekommen. Die Wettbewerber der Telekom versprechen dazu Investitionen von bis zu neun Milliarden Euro.
Der Netzbetreiberverband Breko will Belege dafür haben, dass die Telekom immer dann Vectoring-Ausbaupläne bekanntgibt, wenn ein Konkurrent zuvor ebenfalls Ausbaupläne angekündigt hat. Die Telekom nimmt dazu Stellung.
Die Konkurrenten der Telekom sind besorgt. In der großen Koalition gibt es offenbar Pläne, dem früheren Staatsmonopolisten in bestimmten Gebieten wieder alleinigen Zugriff auf seine "letzte Meile" zu gewähren. Auch Kanzlerin Merkel befürwortet weniger Regulierung.
Der kommunalpolitische Sprecher der Union hat gesagt, dass es auch mit der neuen Regierung kein Recht auf einen Breitbandanschluss geben werde. Telekommunikationskonzerne hatten sich dagegen gewandt, dass sie zum Ausbau verpflichtet werden.
Ein Breitbanduniversaldienst soll laut CSU-Chef Horst Seehofer flächendeckende 50-MBit/s-Versorgung bringen. Da dieser Universaldienst über eine Abgabe der Unternehmen finanziert würde, ist der VATM entschieden dagegen.
Ein Vectoring-Labortest mit einer Menge Fritzboxen 7360 war erfolgreich. Nutzer können sogar mit 110 MBit/s rechnen. Doch bei längeren Leitungen wird die Wirkung aufgehoben.
Die EU will die physikalische Entbündelung an der TAL, am Hauptverteiler oder Kabelverzweiger abschaffen und durch ein virtuelles Breitbandzugangsprodukt ersetzen. Die deutschen Festnetzbetreiber sind verärgert, da Neelie Kroes sie nicht einmal angehört hat.
Nach der Zustimmung der EU hat die Bundesnetzagentur ihre finale Freigabe zum Vectoring erteilt. Jetzt sollten die Netzbetreiber sich beeilen, fordert Behördenchef Homann. Insider erwarten einen Start eher ab 2014.
Ein Vorschlag aus Deutschland zum Vectoring ist bei der EU praktisch angenommen worden. Eine Entscheidung soll noch in diesem Monat fallen, so ein Sprecher der Bundesnetzagentur.
Der Vectoring-Ausbau in Deutschland kann beginnen. Nach Vorlage eines Kompromisspapiers der Bundesnetzagentur wollen als Erste Ewe Tel und DNS:NET jetzt die Vectoring-Karten in den Kabelverzweiger schieben.
Der Internetprovider 1&1 hat eine DSL-Drosselung für einen Tarif im Angebot. Das Produkt heißt "Flat Special 16.000", ist aber nicht neu.
Viele konkurrierende Festnetzbetreiber wollen keine Drosselung einführen und erwarten eine Massenabwanderung beim größten DSL-Anbieter. Eine Protestpetition gegen die Abschaffung der Flatrate hat bereits 90.000 Unterzeichner.
Vectoring mit 100 MBit/s über das Kupferkabel kann kommen. Die Bundesnetzagentur hat laut VATM eine Regelung vorbereitet, die sowohl für Telekom als auch Wettbewerber den Einsatz ermöglicht.
Die Telekom wollte fast 23 Prozent mehr Miete für die Verbindung zwischen Kabelverzweiger und Wohnung fordern. Ganz so viel hat die Bundesnetzagentur nicht genehmigt.