Innogy: Telekom-DSL-Kooperation hilft indirekt dem Glasfaserausbau
Die Wettbewerber der Telekom haben die Kooperation mit Innogy begrüßt. Es gehe um gewinnbringende Kooperation statt fruchtlosen Doppelausbau.

Kooperationen sind ein zentrales Element auf dem Weg zu einer möglichst flächendeckenden Breitbandversorgung Deutschlands. Das erklärte (PDF) der Buglas (Bundesverband Glasfaseranschluss) am 24. Januar 2017. "Wir begrüßen die Ankündigungen der Telekom, nun verstärkt mit den Infrastrukturwettbewerbern kooperieren zu wollen." Kooperationsmodelle brächten allen Beteiligten erhebliche Vorteile.
1&1 und Telefónica kaufen beispielsweise bei Wilhelm.tel Vorleistungsprodukte ein. Wilhelm.tel erhöht damit seine Netzauslastung und verbessert die Refinanzierung der eigenen Netzinvestitionen, 1&1 wie Telefónica könnten ihren Kunden bessere Leistungen anbieten.
Die Telekom will künftig von der RWE-Tochter Innogy DSL-Anschlüsse in rund 50 Ortsnetzen mieten und dann unter ihrer eigenen Marke verkaufen. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) begrüßt im Gespräch mit der Rheinischen Post, dass "die Deutsche Telekom sich künftig Kooperationen gegenüber deutlich offener zeigt." Allerdings hält Duin wenig davon, dass die Telekom bisher praktisch nur auf DSL-Ausbau setzt. "Ich würde es zudem begrüßen, wenn vor allem auch Glasfaser bis ins Haus gelegt wird. Denn diese ist die Technologie der Zukunft, also sollten wir diesen Weg auch gehen, wo immer es möglich ist."
Als mögliche nächste Partner der Telekom gelten Netcologne aus Köln, Ewetel aus Oldenburg und United Internet mit seinem Festnetzbereich 1&1 Versatel. Dabei halten es nach Informationen der Rheinischen Post Telekom-Insider für denkbar, dass der Konzern mittelfristig auch stärker auf Glasfaser direkt bis ins Haus setzt.
Breko will Verhandlungen auf Augenhöhe
Auch der Breko (Bundesverband Breitbandkooperation) begrüßte die Öffnung der Telekom. "Das ist ein gutes Signal für den Glasfaserausbau in Deutschland", sagte Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. "Das Motto muss nun lauten: Gewinnbringende Kooperation statt fruchtlosem Doppelausbau."
Es sei jedoch entscheidend, dass bei Abschluss solcher Kooperationsvereinbarungen auf Augenhöhe verhandelt werde und es faire Rahmenbedingungen für alle Beteiligten gibt. Darin müsse sich auch widerspiegeln, dass die Wettbewerber in den vergangenen Jahren neben Ballungsräumen vor allem auch ländliche und unterversorgte Regionen mit hohem Investitionsaufwand erschlossen hätten.
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Und selbst bei Kabel sind viele Häuser nicht angeschlossen. Gab schon damals Verweigerer.