Mobilfunk: Leistungsfähigkeit der 5G-Luftschnittstelle wird überschätzt
Eine Studie betont, dass 5G ohne Glasfaser nicht möglich ist. Die neue Luftschnittstelle sei zwar im Nahbereich extrem leistungsfähig, werde aber dennoch überschätzt.

Die generelle Leistungsfähigkeit der 5G-Luftschnittstelle werde überschätzt. Gleichzeitig werde das Ausmaß der für eine solch leistungsfähige Luftschnittstelle erforderlichen Festnetzinfrastruktur unterschätzt. Zu diesem Schluss kommt eine am 20. Juli 2017 vorgelegte Kurzstudie des Instituts für Infrastrukturökonomie & Management (IEM), die der Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation) in Auftrag gegeben hat. Zugleich räumt die Studie ein: "5G ist auf der Luftschnittstelle im Nahbereich extrem leistungsfähig."
Hierfür bedürfe es jedoch einer unmittelbaren Abführung des Datenverkehrs direkt aus der Zelle in eine Glasfaserinfrastruktur. "In stark frequentieren Ballungszentren beträgt der Zellabstand stark abnehmend schnell unter 100 Metern. Für nutzenintensive Orte wird sogar bereits über mehrere Basisstationen pro Raum gesprochen."
Beschrieben werde 5G mit einer garantierte Nutzer-Datenrate über 50 MBit/s, Versorgung von mehr als 20 Milliarden Nutzergeräten und über 1 Billion IoT Geräten, über 99.999 Prozent QoS (Quality of Service), Unterstützung von mehr als 500 Kilometern pro Stunde bodennah und Positionsbestimmung mit unter 1 Meter Genauigkeit.
5G und FTTH: Rahmenbedingungen schon heute ausrichten
Professor Nico Grove, Chef des Instituts, sagte: "Ab dem Jahr 2020/2021 wird 5G eine zentrale Infrastruktur für die digitale Vernetzung darstellen. Aus diesem Grunde sind die Rahmenbedingungen schon heute entsprechend auszurichten: Da 5G-Netze nichts anderes als mobile Glasfasernetze mit Luftschnittstelle darstellen, werden leistungsfähige und zukunftssichere Glasfaseranschlüsse bis in jedes Gebäude benötigt."
5G-Netze bräuchten eine hohe Zahl mit Glasfaser angebundener Basisstationen, um eine kleinzellige Netzverdichtung zu erreichen, insbesondere auch in weniger besiedelten ländlichen Gebieten. Ansonsten leide die Qualität durch den Shared-Medium-Effekt. Dies gelte ebenso bei der erheblich weniger leistungsfähigen Anbindung von Basisstationen über Richtfunk oder Kupferleitungen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Au ja warte, weil Mobilfunk-Stationen auf dem platten Land auch so viel mit dem FTTH...
Es kostet ja nur doppelt so viel und sehr viel mehr Bürokratie, alle Häuser anzuschließen...
Grundsätzlich hat diese Argumentation noch nie zugetroffen, weil man Festnetz nicht mit...
Naja...du kannst es ja auch mal mit Wasser, Stahl, Beton versuchen. Berichte uns dann wie...