US-Whistleblower Edward Snowden warnt Journalisten vor einem falschen Vertrauen in den Schutz ihrer Kommunikation. Zudem kritisiert er die Politik der Bundesregierung in mehreren Punkten.
Der Bundesnachrichtendienst erhält eine neue legale Basis. Trotz Kritik von Opposition, IT-Wirtschaft und Juristen darf der Geheimdienst künftig im großen Stil Internetkommunikation in Deutschland abgreifen.
Seit der Aufdeckung der geheimen E-Mailüberwachung von Yahoo steht das Unternehmen für seine Kooperation mit den US-Behörden in der Kritik. Jetzt hat das Unternehmen den US-Geheimdienstchef um Erlaubnis gebeten, die Details veröffentlichen zu dürfen.
Im Streit über den Einblick in die NSA-Selektorenliste gibt es einen ersten Gerichtsentscheid. Demnach bleiben die 40.000 Suchbegriffe weiter unter Verschluss.
Der Ton zwischen Verizon und Yahoo wird schärfer. Ein Topmanager will nun prüfen, "ob und wie es mit der Übernahme" weitergeht.
Kryptographen ist es gelungen, einen Primzahlparameter für DSA und Diffie-Hellman zu erstellen, der eine geheime Hintertür enthält. Diskutiert wurde diese Möglichkeit schon vor 25 Jahren, doch trotz der Gefahr für die Sicherheit von Verschlüsselungen wurden oft keine Gegenmaßnahmen ergriffen.
Kann der Bundesnachrichtendienst deutschen Traffic sicher aus dem Internetverkehr herausfiltern? Auch der CCC hat da so seine Bedenken.
Wieder ist ein externer NSA-Mitarbeiter in die Schlagzeilen geraten. Anders als bei Edward Snowden ist aber noch unklar, warum er bestimmte Unterlagen mitgenommen haben könnte.
Im Kampf gegen den Terrorismus musste der IT-Konzern Yahoo seinen Spam- und Malwarefilter so umbauen, dass damit nach bestimmten "digitalen Signaturen" gesucht werden konnte. Ein solcher Code soll von Terroristen verwendet worden sein.
Mehrere ehemalige Mitarbeiter beschuldigen Yahoo, für die Geheimdienste ein geheimes, weitreichendes Überwachungsprogramm gegen die eigenen Kunden entwickelt zu haben. Damit soll sämtlicher Mailverkehr durchsucht worden sein. Es gibt aber auch Zweifel an dieser Darstellung.
Auch bei den Hackern der NSA geht mal was schief. Das FBI bestätigte im Rahmen seiner Ermittlungen zu den Shadow Brokers, dass der Angriffscode für Router wohl versehentlich im Netz gelandet ist.
Snowden - vom naiven Snow White in der übermächtigen NSA zum Leaker, der die ganze US-Regierung blamiert. Oliver Stones Kinofilm ist deutlich besser als befürchtet und Teil einer politischen Kampagne.
Eine Rezension von Hauke Gierow
Ein wissenschaftliches Gutachten widerspricht Bundesregierung und Verfassungsschutz: Mit Hilfe einer Drohne und Imsi-Catchern lassen sich Mobilfunktelefone auf wenige Meter genau anpeilen. Die Regierung soll eine Tötung von Verdächtigen auf Basis weitergegebener Daten teilweise sogar erlaubt haben.
Wir lassen uns nicht länger verschaukeln, sagt der Betreiber des Netzknotens DE-CIX. Und verklagt nun den BND, weil er glaubt, dessen Internetüberwachung sei illegal.
Der IT-Forscher Antonio Krüger rechnet fest damit: Nur für frische Waren gehen wir künftig in den Supermarkt. Bis zur autonomen Einkaufsliste sei es nicht mehr weit.
Was hat sich durch die Snowden-Enthüllungen in den USA in Sachen Massenüberwachung geändert? Gleich fünf Bürgerrechtler machten dem NSA-Ausschuss wenig Hoffnung, Spionage durch politische Beschlüsse eindämmen zu können.
Ein Bericht von Friedhelm Greis
Das neue BND-Gesetz soll eigentlich die Arbeit des Geheimdienstes in geordnetere Bahnen lenken. Nach Ansicht von Eco-Vorstand Klaus Landefeld würde sich sogar die NSA über solch eine rechtliche Grundlage freuen. Nur das Budget begrenze den Zugriff.
Mit diesem Bericht wird sich Andrea Voßhoff beim BND und der Bundesregierung keine Freunde gemacht haben. Auf 60 Seiten lässt sie kein gutes Haar am Umgang des Geheimdienstes mit personenbezogenen Daten.
Die USA wollten Iran im Kriegsfall mit gezielten digitalen Angriffen komplett lahmlegen - Stuxnet soll nur ein kleiner Teil einer sehr viel größeren Operation gewesen sein, wie ein Dokumentarfilm enthüllt. Darin redet sich ein Exgeheimdienstler fast um Kopf und Kragen.
Eine Rezension von Hauke Gierow
Die große Koalition spielt bei der Vernehmung Edward Snowdens durch den NSA-Ausschuss immer noch auf Zeit. Mit Hilfe des BGH wollen Linke und Grüne die Regierung unter Druck setzen.
Die Regierungen von Deutschland und Frankreich wollen Kommunikationsdienste verpflichten, verschlüsselte Nachrichten der Nutzer zu entschlüsseln. Es bleibt unklar, wie das ohne Hintertüren gehen soll.
Der Shadow-Brokers-Datensatz liefert möglicherweise Informationen darüber, wie die NSA in der Lage war, VPN-Verbindungen abzuhören. Die Schwachstelle hat Ähnlichkeiten mit Heartbleed.
Wer bei Extrabacon nur an Essen denkt, wird enttäuscht: Es handelt sich um ein NSA-Codewort für einen Router-Exploit. Cisco und ein anderer Hersteller haben die Schwachstellen eingeräumt. Unterdessen wird weiter spekuliert, wer die Informationen an die Öffentlichkeit gegeben hat.
Der Wandel vom Hardwarehersteller zum Anbieter von softwarebasierten Netzwerklösungen kostet bei Cisco viele Mitarbeiter den Job. Die Zahlen sind jedoch niedriger als zunächst berichtet worden war.
Die Equation Group wird mit Hacks von Infrastrukturen und der Entwicklung fortgeschrittener Malware in Verbindung gebracht. Jetzt soll die angebliche Hackertruppe der NSA selbst gehackt worden sein.
Ein Audit soll klären, ob der Truecrypt-Nachfolger Veracrypt Sicherheitslücken hat. Die Macher der Initiative berichten, dass der Versuch sabotiert werde - E-Mails würden unauffindbar verschwinden. Einer der beteiligten kritisiert die Veröffentlichung.
Weil sie verschlüsselte Botschaften an Attentäter nicht dekodieren konnten, haben sich deutsche Strafverfolger an den US-Geheimdienst NSA gewandt. Der hat geholfen.
Der Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch ist sicher - wenn die Parameter korrekt gewählt sind. Doch was passiert, wenn es einem Angreifer gelingt, fehlerhafte Parameter einzuschleusen? David Wong ist es gelungen, damit eine sogenannte Nobus-Hintertür zu erzeugen.
Der Mailanbieter Posteo hat die Möglichkeit eingeführt, E-Mails nur noch zu verschicken, wenn der Zielserver die STARTTLS-Verschlüsselung anbietet. Dabei fielen einige Mailserver auf, die den längst etablierten Verschlüsselungsstandard nicht unterstützen.
Ganz verhindern lässt sich ungewolltes Abhören nicht, aber zumindest Kenntnis darüber erlangen. Edward Snowden will eine Spezialhülle für das iPhone entwickeln, mit der sich jeder Datenverkehr des Smartphones kontrollieren lässt. Dazu muss das Gerät allerdings geöffnet werden.
Die Bundesdatenschutzbeauftragte hat eine sehr klare Meinung zu den Spionagepraktiken des BND. Heißt es zumindest. Denn niemand darf sie lesen, sie ist geheim.
Von Kai Biermann
Der BND bekommt heute einen neuen Chef. Der Beamte Bruno Kahl wird die Nachfolge von Gerhard Schindler antreten, der wegen der BND-Affäre seinen Posten räumen musste.
Die Bundesregierung verspricht das Gegenteil, aber die Reform des BND-Gesetzes würde die Befugnisse des Geheimdienstes ausdehnen. Und ihn der Kontrolle weiter entziehen.
Eine Analyse von Kai Biermann
Wie umgehen mit Ex-Geheimdienstmitarbeitern in Open-Source-Projekten? Darüber mussten sich Mitarbeiter des Tor-Projektes klarwerden, nachdem ein Ex-CIA-Mitarbeiter eingestellt wurde. Ein Mitarbeiter schrieb in der Diskussion, er habe den Irakkrieg beendet.
Die zunehmende Verschlüsselung von Kommunikation ist für Ermittlungsbehörden ein Problem. Doch statt Hintertüren zu fordern, will die Regierung eine eigene Behörde gegen das "going dark" gründen.
Wie hat der US-Geheimdienst NSA das Handy der Bundeskanzlerin abgehört? Offenbar sah Merkel keinen Anlass, diese Frage von ihrer eigenen Sicherheitsbehörde klären zu lassen.
Sicherheitsfirmen sind in der Community oft nicht wohlgelitten. Mikko Hypponen von F-Secure spricht im Interview über Vertrauen und Privatsphäre und Bankentrojaner im Weltall - und erklärt, warum Microsoft nicht mehr scheiße ist.
Ein Interview von Hauke Gierow
Edward Snowden muss sich weiter keinen Dr. h.c. auf die Visitenkarte drucken. Die Philosophische Fakultät der Uni Rostock scheiterte auch vor Gericht mit der Auszeichnung für den Whistleblower.
Nach Ansicht von Verfassungsschutzpräsident Maaßen könnte Whistleblower Snowden ein Agent der russischen Geheimdienste sein. Nicht nur mit diesen Anschuldigungen macht er sich beim NSA-Ausschuss unbeliebt. Snowden selbst kontert mit einem ungewöhnlichen Tweet.
Der Verfassungsschutz hat für viel Geld eine Software zur Auswertung von Datenströmen gekauft. Da sie schon beim ersten Einsatz technisch überholt war, kam ein Angebot der NSA sehr gelegen.
Wir reformieren die Geheimdienste, versprach die Bundesregierung. Nun hat sie zwei Gesetzentwürfe vorgelegt - die einfach alles erlauben, was bislang für Ärger sorgte.
Eine Analyse von Kai Biermann
Mehrere Unternehmen müssen Strafen zahlen, weil sie ihren Datentransfer in die USA noch über das Safe-Harbor-Abkommen abgewickelt haben. Noch sind die Strafen moderat - künftige Sünder könnten aber mit bis zu 300.000 Euro bestraft werden.
Nach monatelangem Streit haben sich Koalition und Opposition geeinigt. Der NSA-Ausschuss darf sich genauer mit den unzulässigen BND-Selektoren befassen.
Die US-Streitkräfte töten bekanntlich Terrorverdächtige auf Basis von Metadaten. Nach Ansicht des Verfassungsschutzes reicht eine weitergegebene Handynummer dafür aber nicht aus.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist für die Spionageabwehr zuständig. Doch gegen technische Überwachung habe man keine Mittel, sagte der zuständige Mitarbeiter. Schutz sei nur auf anderem Weg möglich.
Der NSA-Ausschuss des Bundestags hat eine Woche lang die US-Hauptstadt besucht. Dort interessiert man sich derzeit vor allem für Donald Trump und nicht mehr für die NSA und Edward Snowden. Was sich aber ändern könnte.
Das Startup Sirin verspricht ein supersicheres Smartphone zum Luxuspreis. Für 9.500 britische Pfund plus Steuern soll es verschlüsselte Kommunikation geben. Der zugrundeliegende Krypto-Standard dürfte aber nicht jedem gefallen, dafür gibt es Wigig-WLAN.
Von Hauke Gierow
Im Kampf gegen den weltweiten Terrorismus will Microsoft seine Dienste nicht mehr Terroristen zur Verfügung stellen. Möglicherweise gibt es eine Photo-DNA bald auch für Terrorinhalte.
Das Portal The Intercept veröffentlicht eine neue Serie von internen Dokumenten des US-Geheimdienstes NSA. Darin wird Deutschlands Rolle im Irak-Krieg und ein besonderes deutsches Gemüse gelobt.
Was Bundesregierung und Bundestag mit ihren Kontrollen nicht schaffen, soll nun einem Privatunternehmen gelingen. Damit soll das Eigenleben einer bestimmten BND-Abteilung eingedämmt werden.