Unter dem Motto "#StopWatchingUs" sind in deutschen Städten am 27. Juli 2013 Tausende Bürger auf die Straße gegangen, um gegen die flächendeckende Überwachung durch Programme wie Prism zu demonstrieren. Die Demonstranten dankten Edward Snowden in Sprechchören und zeigten sich von deutschen Politikern tief enttäuscht.
Das BSI bestreitet, Schwachstellen in IT-Ausrüstung an die NSA weiterzuleiten. Auch beim Ausspähen des DE-CIX sei die Behörde den USA nicht behilflich.
Laut der Erklärung der NSA, die durch BND-Geheimdienstchef Gerhard Schindler dem Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr) übergeben wurde, existieren nicht zwei, sondern sogar drei Prism-Programme.
Eine Gruppe von US-Abgeordneten beider Parteien hat versucht, die Überwachungsaktivitäten des Geheimdienstes NSA zumindest einzuschränken. Der Antrag ist mit knapper Mehrheit abgelehnt worden.
Die NSA hat die Existenz von zwei verschiedenen Prism-Programmen zwar bestätigt, widerspricht aber den Aussagen des Whistleblowers Edward Snowden. Es handele sich nicht um ein System zur massenhaften Überwachung.
32 namhafte Autoren wenden sich wegen der NSA-Affäre in einem offenen Brief an Kanzlerin Merkel. Sie wollen endlich die Wahrheit wissen und erklären: "Wir können uns nicht wehren. Es gibt keine Klagemöglichkeiten, keine Akteneinsicht."
Mehr als 100 Fragen hat die Opposition der Regierung zur Aufklärung der NSA-Affäre gestellt. Die Union verspricht zwar Antworten, vergleicht die Enthüllungen Snowdens jedoch mit den Hitler-Tagebüchern.
Nur 2 Prozent der Internetnutzer glauben noch, dass ihre Daten im Internet sehr sicher sind. Wegen der Bedrohungslage wollen 43 Prozent keine vertraulichen E-Mails mehr verschicken. 19 Prozent wollen auf Cloud-Dienste verzichten, 13 Prozent auf soziale Netzwerke.
Zu den weltweiten Stop-Watching-Us-Protesten am kommenden Samstag hat der Chaos Computer Club die Forderung nach Abschaffung der Geheimdienste aufgestellt. "Wer im Namen Deutschlands internationale Abkommen" gegen die Grundrechte zulasse, solle wegen Landesverrats verurteilt werden.
Die Enthüllungen von Edward Snowden zur NSA und anderen Geheimdiensten bringen eine Fülle von Abkürzungen und Namen von Einrichtungen und Personen mit sich. Golem.de hat die wichtigsten Erklärungen kompakt zusammengefasst.
Mark Zuckerberg kann starkes Wachstum bei den Werbeeinnahmen auf Smartphones und Tablets verzeichnen. Gewinn und Umsatz Facebooks liegen über den Analystenprognosen.
Einem Medienbericht zufolge setzen Behörden in den USA vor allem kleinere Unternehmen unter Druck, damit diese Generalschlüssel für SSL-Verschlüsselung herausrücken. Die großen wie Google und Facebook sollen da aber angeblich nicht mitspielen.
Seit fast fünf Wochen hält sich US-Whistleblower Snowden im Transitbereich eines Moskauer Flughafens auf. Eine Einreiseerlaubnis nach Russland lässt trotz anderslautender Berichte weiter auf sich warten.
Die Datenschützer in Deutschland werden keinen Übertragungen von personenbezogenen Daten durch Firmen ins Ausland mehr zustimmen, bis die NSA-Affäre geklärt ist. Bestehende Übermittlungen könnten über das Safe-Harbor-Abkommen ausgesetzt werden.
Wer seine E-Mails über ein offenes WLAN verschickt, sollte das über eine verschlüsselte Verbindung per TLS tun. Dennoch legen E-Mails danach oft einen größeren Teil ihres Weges durchs Internet unverschlüsselt zurück, hat Michael Kliewe beobachtet.
SPD-Parteichef Sigmar Gabriel will in Deutschland Verschlüsselung per Gesetz durchsetzen. Microsoft, Google oder Facebook hätten "sich willfährig von der NSA für deren Zwecke einspannen lassen."
Der Chef der Swisscom wurde heute tot in seiner Wohnung gefunden. Die Polizei geht von einem Suizid aus, erklärte das Unternehmen.
Mit der weltweiten elektronischen Jagd auf Terroristen ist die NSA zum wichtigsten Geheimdienst der USA aufgestiegen. Das zeigt auch der Ausbau seiner Standorte. Das Hauptquartier ist inzwischen größer als das Pentagon - und soll noch weiter wachsen.
Mit der Integration von SELinux in den Kernel der alternativen Android-Distribution Cyanogenmod können Nutzer in Zukunft das Verhalten von Apps besser kontrollieren. Durch festlegbare Bedingungen können ungewollte Zugriffe und Aktionen verhindert werden.
Der frühere BND-Chef Hansjörg Geiger hat die unbegrenzte Datenspeicherung und Überwachung kritisiert. "Die neue mögliche Quantität der Überwachung schafft eine neue Qualität."
Offenbar um Suchmaschinenabfragen zu bespitzeln, setzen BND und Verfassungsschutz das NSA-Programm XKeyscore ein. Monatlich hat die NSA auf rund 500 Millionen Datensätze aus Deutschland Zugriff.
Der frühere NSA-Chef hat sich im ZDF über die überraschten Reaktionen der deutschen Politik auf die Snowden-Enthüllungen lustig gemacht. Er vergleicht sie mit einer Szene aus dem Film Casablanca.
Die Überwachung der Verbindungsdaten der US-Bürger geht weiter. Ein zuvor geheimer Beschluss des Foreign Intelligence Surveillance Court dazu wurde jetzt freigegeben.
Das Hackerkollektiv Anonymous hat eine Liste von Mailadressen und Passwörtern veröffentlicht, die Mitarbeitern des US-Parlaments gehören. Der Kongress wiegelte gegenüber US-Medien ab: Viele Accounts seien erloschen und die Passwörter nicht aktuell.
Kanzlerin Merkel will im Prism-Skandal die Ergebnisse der Aufklärung durch die USA abwarten. Entscheidend für sie bleibt dabei, dass "auf deutschem Boden deutsches Recht gilt". Für Europa bringt sie eine eigene Cloud-Sphäre ins Spiel.
Ex-NSA-Chef Michael Hayden hat Huawei beschuldigt, für die chinesische Regierung zu spionieren. Huawei nennt die Vorwürfe rassistisch. Der Ex-General solle Beweise vorlegen, "oder die Klappe halten".
In einem Interview mit der ARD hat der Journalist Glenn Greenwald bekräftigt, dass er noch weitere Enthüllungen zur NSA plant, die aus den Dokumenten Edward Snowdens hervorgehen. 9.000 bis 10.000 Unterlagen lägen ihm noch vor.
In einem gemeinsamen offenen Brief fordern 63 namhafte IT-Konzerne mehr Transparenz im Zusammenhang mit dem NSA-Programm Prism. Sie wollen Details dazu veröffentlichen, welche Informationen sie an die US-Geheimdienste weitergegeben haben.
In einem Appell an die Bundesregierung für den Schutz von Edward Snowden erklärt Landesdatenschützer Thilo Weichert, warum der US-Geheimdienst NSA und der britische GCHQ illegal handeln und Snowden Asyl in Deutschland bekommen muss.
Das E-Mail-Programm auf Blackberry-Smartphones überträgt Zugangsdaten für IMAP-Konten auf den Server des Herstellers. Dem Nutzer wird das nicht mitgeteilt.
Die Bild-Zeitung behauptet weiterhin, dass die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan das "richtige" Prism nutzen können. Doch die Frage, ob es tatsächlich nur ein Prism-Programm gibt, ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Die Abhöraktionen der NSA verstoßen laut Electronic Frontier Foundation (EFF) und anderen Organisationen gegen die US-Verfassung. Deshalb haben die Bürgerrechtsbewegungen jetzt Klage gegen die NSA und das US-Justizministerium eingereicht.
Ein Neubau der NSA in Deutschland ist im Bundestagsinnenausschuss vom BND-Chef bestätigt worden. Die Bundesregierung hatte zuvor erklärt, von nichts zu wissen.
Vor dem US-Justizausschuss haben Mitarbeiter der NSA zugegeben, dass weitaus mehr Menschen von ihren Überwachungsmaßnahmen betroffen sind als bisher bekannt. Ex-US-Präsident Jimmy Carter verteidigt derweil den Whistleblower Edward Snowden.
Die Bundesregierung will sich auf EU-Ebene für mehr Datenschutz einsetzen. Für sein Agieren im Prism-Skandal steht Innenminister Friedrich jedoch weiter in der Kritik.
Eine Backup-Funktion in Android sorgt dafür, dass auf dem Gerät verwendete WLAN-Kennwörter unverschlüsselt in Googles Servern abgelegt werden. Im Rahmen von Prism erhält dies eine besondere Relevanz.
Die Bundeswehr bekam in Afghanistan schon 2011 einen Nato-Befehl, nachdem alle Anträge zur Überwachung in Prism eingegeben werden müssten. Das Login erledigten laut einem Bericht US-Geheimdienstler über das Joint Worldwide Intelligence Communications System (JWICS). Doch es soll zwei Prism geben.
Der weltgrößte Hersteller von Überwachungstechnik, Narus, soll die Technik für das NSA-Programm Prism produzieren. Der Auslandsgeheimdienst BND hat sie laut einem Medienbericht gekauft und setzt sie seit Jahren selbst ein.
Ein Facebook-Nutzer rief zu einem Protestspaziergang zu der NSA-Einrichtung Dagger Complex in Griesheim bei Darmstadt auf. Er bekam Besuch vom Staatsschutz und der Polizei, die ihm auftrugen, nicht über das Treffen zu reden.
Seit Anfang Juni hält Whistleblower Edward Snowden mit seinen Enthüllungen über die Spähprogramme der Geheimdienste die Welt in Atem. Golem.de dokumentiert die wichtigsten Ereignisse im Überblick.
Ein US-Gericht hat entschieden, dass die US-Regierung Details zu einem Verfahren vor einem Fisa-Gericht preisgeben muss. In dem Verfahren hatte sich Yahoo gegen die Preisgabe von Kundendaten an die NSA gewehrt.
Dass Prism Deutschland, wie von Innenminister Friedrich behauptet, "vor fünf großen Terroranschlägen" bewahrt habe, relativierte ein Regierungssprecher nun.
Friedrich soll laut einem Medienbericht in den USA nicht gegen die NSA-Überwachung protestiert haben, sondern die weitere gemeinsame Nutzung der Prism-Daten für den Bundesnachrichtendienst besprochen haben.
Cyber-Angriffe auf kritische Infrastruktur sind heute schon Realität. Die OSZE hat ein Rahmenwerk von Maßnahmen vorgelegt, die die Energieversorgung vor Schadsoftware wie Stuxnet schützen soll.
Nur mit Verschlüsselung könnten Anwender ihre Daten vor den Abhöraktionen der weltweiten Geheimdienste schützen, sagen Aktivisten. Hilft sie aber wirklich überall?
Der frühere technische NSA-Mitarbeiter Edward Snowden hat sein Haus, seinen Pass, die Reisefreiheit und seine Familie verloren. Aber er steht zu seinen Enthüllungen über die NSA, die ohne Durchsuchungsbefehl die Kommunikationsdaten von jedem Menschen durchsuchen und lesen könne.
Viele Internetnutzer in Deutschland wollen ihre Daten besser schützen. 87 Prozent der Deutschen glauben, dass sowohl die deutschen Geheimdienste als auch die deutsche Regierung lügen und von der NSA-Überwachung wussten. Die Piraten können in Umfragen nicht davon profitieren.
Einer russischen Nachrichtenagentur und Human Rights Watch zufolge nimmt Edward Snowden das Angebot Russlands an, in dem Land Asyl zu erhalten. Dies gab der NSA-Whistleblower bei einem Treffen mit Menschenrechtsorganisationen und Anwälten bekannt. Später will er nach Lateinamerika ausreisen.
Auf vielfachen Wunsch will Mega in den nächsten Wochen verschlüsseltes Messaging und E-Mail bereitstellen. Kim Dotcom meint, die NSA stecke hinter Dropbox.
Vor einem Monat hat Edward Snowden seine Enthüllungsserie über die Überwachungsmethoden der Geheimdienste gestartet. Trotz aller gemeinsamen Empörung ist noch völlig unklar, welche Konsequenzen aus den Praktiken gezogen werden müssen.