Suizid: Swisscom-Chef Carsten Schloter ist tot

Der Chef des Telekommunikationskonzerns Swisscom ist tot. Das gab das Unternehmen am 23. Juli 2013 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . "Er wurde heute Morgen an seinem Wohnort im Raum Freiburg tot aufgefunden. Die Polizei geht von einem Suizid aus, die genaueren Umstände werden abgeklärt. Mit Rücksicht auf die Familie werden keine weiteren Angaben gemacht" , erklärte das Unternehmen.
Die Führung des Unternehmens wird übergangsweise vom stellvertretenden Vorstandschef Urs Schaeppi übernommen. Schloter war seit dem Jahr 2000 im Unternehmen und leitete zunächst Swisscom Mobile. Im Jahr 2006 wurde er zum Swisscom-Chef ernannt.
Carsten Schloter wurde 49 Jahre alt. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft war er zuerst als Systementwickler für Mercedes-Benz in Paris tätig. Der gebürtige Bayer lebte getrennt von seiner Ehefrau und hinterlässt drei Kinder.
Nach dem NSA-Überwachungsskandal und dem Bekanntwerden der Aktivitäten des britischen Geheimdienstes GCHQ hatte Schloter der Schweizer Tageszeitung Le Temps(öffnet im neuen Fenster) gesagt, dass die Daten der Swisscom-Kunden nicht betroffen seien. Die Swisscom sei nie aus den USA nach Daten gefragt worden: "Die einzigen Anfragen, die wir erhalten, stammen von der Schweizer Polizei. Diese müssen anschließend von der Schweizer Justiz abgesegnet werden" , hatte Schloter gesagt.
Auch zur Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei äußerte sich Schloter. Es spiele keine große Rolle, wer die Netzwerkinfrastruktur herstelle, ob die Chinesen, die US-Amerikaner oder die Schweden, sagte Schloter. Es komme darauf an, wer die Infrastruktur betreibe, und dies seien bei der Swisscom ausschließlich eigene Beschäftigte. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die chinesische Firma illegalen Aktivitäten nachgehe, weil Huawei bei Bekanntwerden eines einzigen Falles alle internationalen Aufträge sofort verlieren würde.



