Das US-Embargo gegen Huawei hat dazu geführt, dass US-Unternehmen wie Qualcomm und Intel bei der weiteren Normierung von 5G abgehängt sind. Seit einem Jahr.
Mit einem neuen Gesetz werden die Telemediendienste zur Herausgabe von Passwörtern verpflichtet. Was bedeutet das für die Sicherheit des eigenen Zugangs?
145Kommentare/Eine Analyse von Friedhelm Greis,Moritz Tremmel
Seit Huawei von Trump auf die Entity-Liste gesetzt wurde, verlängert das Handelsministerium seine Ausnahmegenehmigungen. Doch dies betrifft keine neuen Produkte.
Die US-Strategie bei der Mobilfunk-Ausrüstung wird langsam deutlich. Es sollen alle ausländischen Anbieter ausgeschaltet werden. Ericsson und Nokia über Open RAN made in USA, Huawei durch Verbot und Kriminalisierung,
Der US-Senat hat dem sogenannten Rip and Replace Act zugestimmt, der die Demontage von Huawei-Technik finanziert. Das politische Verbot wird für den Steuerzahler teuer.
Die NSA hat ein kostspieliges Programm zur Analyse von Telefonverbindungsdaten inzwischen beendet. Nun wird klar, wie wenig Erkenntnisse die Vorratsdatenspeicherung den Ermittlern gebracht hat.
Die US-Regierung will Nokia, Ericsson und Samsung zu einem 5G-Gipfel einladen. Es geht um die Vorherrschaft der USA im technologischen Bereich und den Kampf gegen Huawei.
Nach Datenpannen und Spionage setzt die EU-Kommission auf den Messenger Signal. Allerdings kann der Messenger nicht zur Kommunikation mit dem EU-Parlament eingesetzt werden - dort verbietet die IT-Abteilung die Installation und verweist auf Whatsapp.
Mit Corning und Qualcomm sind zwei US-Unternehmen im Bereich RAN aktiv, wie Trump es sich wünscht. Doch die 5G Small Cells arbeiten nur im Millimeterwellenbereich.
Nokia und Huawei haben bereits in Mobilfunknetzem 5G Stand Alone installiert. Bei dem Vorgänger läuft typischerweise noch 4G Radio mit und darunter liegt ein 4G Core.
Ein Huawei-Event in London ist trotz ständiger Warnungen und Angriffen der US-Regierung gut besucht. Der Ausrüster präsentiert sich mit der Branchenorganisation GSMA und nennt seine Technik führend.
Huaweis Sicherheitschef spricht bei dem Backdoor-Vorwurf im Lawful Intercept Gateway von einem verfrühten Aprilscherz. In dieser Woche hatte die USA auch die Klage gegen Huawei verschärft.
Die US-Regierung hat eine Ausnahmeerlaubnis für bestimmte Geschäfte mit dem chinesischen Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster Huawei erneut verlängert. Diesmal gilt der Aufschub für 45 Tage, davor waren es 90 Tage.
Vodafone und Telefónica Deutschland wehren sich gegen Vorwürfe der USA. Weder durch Huawei noch durch Nokia oder Ericsson würden Hintertüren genutzt. Nur die USA sehen die Huawei-Hintertür.
Jedes Telekommunikationsnetz der Welt hat Abhörschnittstellen für Geheimdienste und Strafverfolger. Laut US-Regierung nutzt Huawei diese heimlich, die Deutsche Telekom widerspricht.
Die Gerüchte gibt es schon länger, doch nun haben Medien neue Beweise vorgelegt. Zusammen mit der CIA soll der Bundesnachrichtendienst jahrzehntelang eine Schweizer Kryptofirma betrieben und mehr als 100 Staaten ausspioniert haben.
Für den Nutzer sind die Schwankungen der Bildschirmhelligkeit unsichtbar, doch den Forschern gelang es, über die minimalen Differenzen Informationen auszuleiten. Mit dem Angriff können geheime Daten von nicht mit dem Internet verbunden Rechnern oder Netzwerken ausgelesen werden.
Huawei steht derzeit im Zentrum des Medieninteresses - und so wird auch mehr über den Gründer und Chef Ren Zhengfei bekannt, der sich bisher so gut wie möglich aus der Öffentlichkeit ferngehalten hatte.
Auf Druck der USA hat Großbritannien die Rolle von Huawei im 5G-Netz eingeschränkt. Ein erster Netzbetreiber nennt nun die Kosten und beginnt, sein neues Netz wieder abzubauen.
Polizeibehörden können auf Millionen Gesichtsbilder zugreifen und ein Gesichtserkennungssystem des BKA nutzen. Letzteres soll bereits seit 1998 im Einsatz sein und wird rege genutzt, wie die Bundesregierung auf Anfrage verrät.
Die britische Regierung lässt Huawei mit einem bestimmten Marktanteil in seinen 5G-Netzen zu. Im Core wurde vom National Security Council (NSC) ein Ausschluss entschieden.
Update Die ersten 5G-Antennen von 1&1 Drillisch wurden gesichtet und begutachtet. United Internet setzt hier von Anfang an auf einen chinesischen Hersteller.
Der schwedische Modehändler Hennes und Mauritz (H&M) soll Mitarbeiter in großem Stil ausspioniert haben. Die zuständige Datenschutzbehörde hat ein Bußgeldverfahren eingeleitet und bezeichnet die Datenschutzverstöße als besonders drastisch.
Der Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald ist ein entschiedener Gegner des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro. Nun bekommt er in seinem Gastland Ärger mit der Justiz nach einem Leak.
Die Diskussion um Huawei und China greift laut dem Kryptographen Bruce Schneier zu kurz. Vielmehr habe 5G zentrale Sicherheitsprobleme, die nicht mehr gelöst werden könnten.
Wie bisher wird die Spionage im Ausland kaum weitergehen. Nur wie kann das Gesetz mit Globalisierung und Digitalisierung Schritt halten? Das klärt das Verfassungsgericht.
7Kommentare/Ein Bericht von Heinrich Wefing
(Die Zeit)
Die US-Regierung will die Sanktionen gegen Huawei verschärfen, weil der Technologiekonzern weiter stark wächst. Im neuen Teilabkommen zum Handelskrieg wurde Huawei ausgenommen.
Die Bundesregierung hält die Auslandsspionage des BND für unverzichtbar. Doch nach Ansicht des Chaos Computer Clubs ist der Schutz deutscher Bürger vor Überwachung dabei schwer zu gewährleisten.
Eine US-Delegation versucht, die britische Regierung doch noch dazu zu bewegen, Huawei vom 5G-Ausbau auszuschließen. Es sei neues Geheimdienstmaterial vorgelegt worden, berichtet der Telegraph.
Der scheidende Chef des britischen MI5 erwartet nicht, dass die USA die Geheimdienstzusammenarbeit wegen Huawei tatsächlich einstellt. Sie sei für die USA genauso wichtig wie für die Briten, sagte er.
In der kommenden Woche verhandelt das Bundesverfassungsgericht über die Auslandsaufklärung des Bundesnachrichtendienstes. Die Regierung warnt vorab vor negativen Folgen möglicher Einschränkungen.
Am 8. Dezember hatte die Uni Gießen ihre Server nach einem Online-Angriff heruntergefahren. Nun geht die Hochschule nach und nach wieder online. Um die Dienste wieder nutzen zu können, müssen Studenten und Mitarbeiter jedoch erst physisch neue Passwörter abholen.
Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter will eine sachliche Debatte über Sicherheit im Mobilfunk. Sensible Daten steckten vor allem im Kernnetz, nicht aber in den Zugangsnetzen.
36C3 Wikileaks-Gründer Julian Assange ist in der ecuadorianischen Botschaft intensiv überwacht worden. Auf dem 36C3 erläuterte Andy Müller-Maguhn die technischen Hintergründe der Spionageaktion.
Warum Sicherheitslücken für Smartphones suchen, wenn man viel einfacher an die Kommunikation der Nutzer gelangen kann? Das hat sich offenbar die Spionageorganisation der Vereinigten Arabischen Emirate gedacht.