Handelskrieg: Huawei bestreitet Einfluss Chinas auf Unternehmenskurs
Eine neue Studie des China-Forschers Tim Rühlig behauptet, dass die KP Chinas Huawei kontrolliere. Huawei kontert dies mit NSA-Dokumenten.

Die Staatspartei KP China soll über die genossenschaftlichen Strukturen Einfluss auf Huawei ausüben. Das berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) unter Berufung auf eine Studie des China-Forschers Tim Rühlig. Die langjährigen chinesischen Beschäftigten besitzen Aktien über ein Komitee der Huawei-Gewerkschaft. Sie alle wählen die Representatives Commission, das wiederum den Vorstand der Firma wählt. Rühlig hält es für unwahrscheinlich, dass die Nominierungsteams für die Representatives Commission nicht von Parteimitgliedern dominiert seien.
Huawei selbst hat nie infrage gestellt, ein auf langfristigen Gewinn ausgerichtetes kapitalistisches Unternehmen zu sein, bei dem die Beschäftigten über Aktien und Prämien an der Entwicklung des Unternehmens interessiert werden. Die Aktien von Huawei sind nicht börsennotiert. Auch für Nicht-Chinesen gibt es auch ein Beteiligungsmodell, dieses beinhaltet jedoch kein Stimmrecht, sondern nur eine Gewinnbeteiligung.
Ein Huawei-Sprecher sagte Golem.de auf Anfrage: "Wir weisen strikt zurück, dass die KP Chinas oder die chinesische Regierung Einfluss auf die Kandidatenauswahl oder die Wahlen zur Vertreterversammlung der Anteile haltenden Huawei-Mitarbeiter nimmt." Alle Mitglieder der Vertreterversammlung würden namentlich im jährlichen Geschäftsbericht genannt. Die von der Vertreterversammlung gewählten Vorstandsmitglieder würden im Jahresbericht mit kurzen Biographien vorgestellt und träten regelmäßig öffentlich auf.
Snowden-Dokumente entlasten Huawei
Den Snowden-Dokumenten sei zu entnehmen, dass trotz Zugängen US-amerikanischer Dienste in die vertrauliche Kommunikation der Unternehmensführung keine Belege für eine politische Einflussnahme gefunden worden seien. In einem Bericht der Zeit heißt es dazu: "Von Januar 2009 an las die NSA einen Großteil des E-Mail-Verkehrs der Belegschaft mit - inklusive der Post des damaligen Vorstandsvorsitzenden Ren Zhengfei und der damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Sun Yafang. "Wir haben gegenwärtig guten Zugang und so viele Daten, dass wir nicht wissen, was wir damit tun sollen", notierte der Leiter von Operation Shotgiant Ende 2009."
Hinweise darauf, dass das Unternehmen Anweisungen von der chinesischen Staatsführung entgegennimmt oder seine Technik mit geheimen Hintertüren ausstattet, fanden die US-Geheimdienste den Snowden-Unterlagen zufolge weder mit der Operation Parody Blowup noch mit Shotgiant.
Ren Zhengfei, Gründer von Huawei, sagte im Januar 2019: "Ich liebe mein Land weiterhin. Ich unterstütze die Kommunistische Partei Chinas. Aber ich werde niemals irgendetwas tun, um einer anderen Nation zu schaden".
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Die NZZ wird langsam ein billiges Käseblatt.
Er hat chinesische Freunde die ihn allumfassend informiert haben. Muss man...