Ren Zhengfei: Huawei-Chef für rücksichtloses Vorgehen nach Googles Vorbild
Eine ältere Rede des Huawei-Gründers enthält aggressive Begriffe. Ren Zhengfei sieht Google als Vorbild.

Huawei-Chef Ren Zhengfei hat nach der Verhaftung seiner Tochter im Dezember 2018 ein rücksichtloses Vorgehen gegen Konkurrenten gefordert, so wie es Google praktiziert. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf das Redemanuskript, das zwei hochrangige Huawei-Manager bestätigt haben sollen. Ren sagte Beschäftigten des Forschungs- und Entwicklungszentrums von Huawei in Hangzhou, Ostchina, sie sollten von Googles unerbittlichem Vorgehen gegen Konkurrenten lernen. Er forderte sie auf: "Drängt vor und tötet dabei, hinterlasst eine Blutspur". Ren bevorzugt eine bildhafte Sprache und militärische Metaphern.
Im Februar 2019 sagte Ren laut Wall Street Journal unter Berufung auf ein Transkript auf dem Huawei-Campus in Wuhan vor versammelten Beschäftigten: "Das Unternehmen ist in einen Kriegszustand eingetreten".
Victor Zhang, Vice President von Huawei und Leiter des britischen Landesgeschäfts, sagte der BBC, die Sprache zeige, dass Huawei von den USA angegriffen werde. "Wir sind sehr verletzlich und wir wissen, dass Amerika versucht hat, Huawei wegen sogenannter Sicherheitsbedenken anzugreifen, die tatsächlich aber völlig unrichtig sind". Es gehe einfach um die Handelsauseinandersetzung und Protektionismus.
Huawei und seiner Finanzchefin Meng Wanzhou wird vorgeworfen, die HSBC Holdings und andere US-Banken betrogen zu haben, indem sie die Beziehung zu Skycom Tech, einem in Iran tätigen Unternehmen, falsch dargestellt hätten. Meng wurde im Dezember in Kanada auf Ersuchen der USA festgenommen. Sie bezeichnet sich als unschuldig und wehrt sich gegen die Auslieferung.
Die US-Regierung hatte Anklage gegen Huawei erhoben und wirft dem Unternehmen Bankbetrug, Verstöße gegen US-Sanktionen gegen den Iran und Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen vor. Zudem helfe Huawei den chinesischen Geheimdiensten im Ausland. Huawei bestreitet die Anschuldigungen.
Nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung vom Februar 2020 sind die deutschen Sicherheitsbehörden von den US-Hinweisen nicht überzeugt. Es gebe weiterhin keine Belege für Spionage durch Huawei. Mehrere Regierungsvertreter äußerten am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2020 im Hotel Bayerischer Hof zudem große Zweifel am Wahrheitsgehalt der amerikanischen Behauptungen. Ein hoher Regierungsbeamter sprach von "Propaganda".
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Vorher schon, frag mal seine Opfer
Inzwischen geht es um mehr als "nur" Spionage (die Vorwürfe glaube ich, so nebenbei, auch...
Das klingt duchaus auch nach Google. Beispiele? https://www.golem.de/news/eu-kommission...
Wo ist da die News? Das intern auch mal undiplomatisch gesprochen wird? Mir fallen da...