Auf der Suche nach Leben fernab der Erde setzen Astronomen auf eine ungewöhnliche Methode: Maschinelles Lernen, erprobt in der Biomedizin. Der Algorithmus könnte Wasser in den Atmopshären von Exoplaneten finden.
Ein Interview von Dirk Eidemüller
Mit Hilfe künstlicher Intelligenz können schwer erkennbare Krankheiten früher diagnostiziert und behandelt werden, doch bei Patienten löst die Technik oft Unbehagen aus. Und das ist nicht das einzige Problem.
Ein Bericht von Tim Kröplin
Ob Entscheidungsfindung oder Modelltraining: IBMs aktuelles Prototypenprojekt ist ein vielseitig einsetzbarer KI-Chip. Er soll zwischen verschiedenen Präzisionen umschalten können und einen hohen Datendurchsatz erzielen. Auch die kontinuierliche Auslastung soll vergleichsweise hoch sein.
Azure Iot Edge ist Microsofts Plattform für das Internet der Dinge und Edge Computing. Es ist jetzt für alle Azure-Kunden verfügbar und ein weiterer Schritt hin zu vielen kleinen Geräten, statt einer großen Cloud-Umgebung.
Google erlegt sich für seine Arbeit mit künstlicher Intelligenz ein Regelwerk auf: Wie bei Asimovs Robotergesetzen soll eine KI keinen Schaden anrichten und einem Menschen gehorchen. Die Regeln enthalten aber Formulierungen, die eine umstrittene Nutzung von künstlicher Intelligenz nicht ausschließen.
Eine Analyse von Tobias Költzsch
In China wird eine KI eingesetzt, die automatisiert Klassenarbeiten benoten kann. Das System nutzt gesammelte Daten von 60.000 chinesischen Schulen als Grundlage - teilweise ohne die Kenntnis der Schüler oder der Eltern. Generell haben nur sehr wenige Forscher Zugriff auf die Ergebnisse.
Hat der Patient nur eine Stauchung oder ist der Arm gebrochen? Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat eine KI-Software für den klinischen Einsatz zugelassen, die Ärzten bei der Auswertung von Röntgenaufnahmen hilft. Es ist nicht das erste System mit Maschinenlernen im therapeutischen Umfeld.
Mit Hilfe von zwei neuronalen Netzen will Qualcomm ein Spracherkennungssystem entwickeln, das lokal auf dem Gerät und ohne Internetanbindung funktioniert. Trotzdem soll es zu 95 Prozent genau sein. Das Ziel: Hardware zu bauen, die sich an das Verhalten der Nutzer anpasst.
Google hat damit begonnen, Google Lens in Deutschland zu verteilen: Die Benutzeroberfläche des Google Assistant zeigt eine entsprechende Schaltfläche, über die Nutzer die bildliche Kontexterkennung aufrufen können. Die Benutzeroberfläche ist auf Deutsch, die Ergebnisse nicht immer.
Algorithmus: Dieser Begriff ist vielen Bürgern in Deutschland anscheinend nicht ganz klar. Das ergibt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Generell sehen Befragte die Erledigung von Aufgaben durch Software eher als risikoreich an - gerade, wenn über Menschen selbst entschieden wird.
Erneut haben Chrome-Erweiterungen zahlreiche Rechner infiziert. Sie führten Klickbetrug durch, kopierten Passwörter und schürften ohne Erlaubnis Kryptowährungen.
Build 2018 Microsoft gibt Excel-Entwicklern neue Werkzeuge an die Hand, um die Software noch umfangreicher zu machen. Javascript-Funktionen können Informationen von Webseiten integrieren, maschinelles Lernen kann aus Tabellen Schlüsse ziehen. Auch die Visualisierung wird durch neue Diagramme möglich.
Google I/O 2018 Google setzt seine KI-Bemühungen fort und setzt künftig auch bei der Nachrichten-App News Maschinenlernen ein: Algorithmen sollen die Fülle an täglichen Nachrichtenbeiträgen sortieren und in Storylines einordnen. Dabei werden Youtube-Videos und klassische Nachrichtenbeiträge gemischt.
Die Waliser Polizei hat im Finale der Champions League 2017 170.000 Gäste mit Gesichtserkennung gescannt und davon mehr als 2.000 als kriminell identifiziert. Davon waren jedoch nur sieben Prozent schuldig. Das System wird auch genutzt, um das Potenzial einer kriminellen Tat in Emotionen zu erkennen.
API-Aufrufe oder Fehlerbehandlung: Bayou ist ein maschinelles Lernsystem, das eigenständig Java-Programmteile erstellen kann. Die Forscher des Projekts sehen es als eine bessere Code-Vervollständigung, die später auch Nicht-Programmierern den Einstieg erleichtern soll.
Zuckerbergs Konzern sucht öffentlich Chipentwickler. Die sollen sowohl komplett neue als auch modifizierte Bausteine für künstliche Intelligenz und Videoanwendungen bauen. Es ist nicht das erste Mal, dass Facebook eigene Hardware entwickelt.
Deutsche Forscher entwickeln einen 3D-Scanner, der mit nur einer Kamera und maschinellem Lernen Personen aufnimmt und in editierbare Modelle umwandelt. Damit sollen Spieler eigene Avatare erstellen können. Noch ist das System aber nicht genau genug dafür.
Googles AIY Vision und Voice erinnern an Nintendo Labo. Es handelt sich um Bastelkästen aus Pappkarton und Raspberry Pi Zero WH. Doch erst der Google Assistant und Tensorflow sollen die Würfel zum Bilderkennungssystem oder zum Mini-Google-Home machen.
Auf Facebook werden auch kriminelle Dienstleistungen beworben. Das soziale Netzwerk hat auf Berichte reagiert und Gruppen mit mehr als 300.000 Mitgliedern entfernt. Künftig soll das automatisiert geschehen.
Die Initiative Applied AI fördert die Anwendung künstlicher Intelligenz in Europa. Mehrere große Partner wie Google, SAP und Siemens sollen dabei helfen. Das Projekt will Europa beim Thema KI konkurrenzfähig machen, muss aber auch über Risiken aufklären.
Mehr als 3.100 Mitarbeiter von Google sind gegen die militärische Nutzung ihrer KI. Ein offener Brief an den CEO Sundar Pichai wurde als Protest gegen Projekt Maven verfasst. Auch alteingesessene Mitarbeiter haben das Dokument unterschrieben.
Alterego ist eine Kombination aus neuronalem Netzwerk und Sensormaske. Das System kann Muskelimpulse deuten und in Wörter umwandeln. Der Sinn: mit Hardware natürlich und ohne sichtbare Interaktion kommunizieren zu können.
Es geht um die richtigen Köpfe: Googles bisheriger Chefentwickler im Bereich künstliche Intelligenz wechselt zu Apple. John Giannandrea soll Apples Siri konkurrenzfähig zum Google Assistant und zu Amazons Alexa machen.
Mit neuronalen Netzen sind jetzt auch recht natürlich klingende Vorlesestunden möglich. Googles Deepmind-Team hat einen Text-to-Speech-Algorithmus entwickelt, den Entwickler einfach in ihre Projekte einbinden können - inklusive 32 Stimmen in vielen Sprachen wie Englisch, Deutsch und Japanisch.
Die neue Deep Learning Foundation soll Open-Source-Innovationen im Bereich der KI-Forschung fördern und wird von der Linux Foundation unterstützt. Getragen wird das Projekt von Netzwerk-Unternehmen, die zunächst die Infrastrukturschicht Acumos veröffentlichen.
Raketen aus dem 3D-Drucker, Milliarden-Investitionen aus dem Silicon Valley und Träume von künstlicher Intelligenz, die mit Lichtgeschwindigkeit durchs All reist: Die Digitalisierung sorgt für einen Boom in der Raumfahrt.
Von Peter Schneider
GDC 2018 Vacnet soll eines der größten Probleme des Teamshooters CS:GO bekämpfen: Cheating. Das System soll Verhaltensweisen von Verdächtigen analysieren und lernt durch die Spieler-Community selbst. Das System wird bereits erfolgreich eingesetzt.
Berechnen, verdoppeln, besser berechnen: Zwei Forscher entwickeln ein neuronales Netz, das sich selbst repliziert. Die Hoffnung ist, dass sich das System selbstständig verbessert - ganz wie in der Natur. Allerdings ist das wohl noch nicht ganz der Fall.
GDC 2018 Mehr Umfang, mehr Daten: Aktuelle Spiele werden immer größer. Daniel Holden von Ubisoft zeigt, wie maschinelles Lernen künftig beim Erstellen von Animationen helfen könnte.
GDC 2018 Tschüss, fehlerhafte Schatten: Microsoft will die Grafiktechnologie Raytracing in DirectX 12 einbauen. Außerdem soll Maschinenlernen endlich in mehr Spielen für schicke Effekte sorgen.
Mit sehr schnellen Motoren, Playstation Eyes und Open-Source-Bilderkennung konnten zwei Entwickler den bisherigen Weltrekord im Lösen eines Rubik's Cubes, im Deutschen auch als Zauberwürfel bekannt, brechen - in 380 Millisekunden. Der Prozess wurde mit einer Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommen.
Entwickler können mit der nächsten Windows-10-Version ihre Projekte mit trainierten maschinellen Lernmodellen ergänzen. Das neue Windows-ML-Framework ermöglicht deren Ausführung auf dem Heim-PC und wohl sogar auf dem Raspberry Pi - ohne Cloud-Anbindung.
Mit dem Besen ist er nicht unterwegs, aber mit dem Stein soll er ziemlich geschickt sein: Diverse südkoreanische und ein deutscher Forscher haben einen Roboter entwickelt, der Curling spielt. Eine KI-Steuerung übernimmt die komplexen Aufgaben, die sich beim Schach auf dem Eis stellen.
Aus der Luft Feinde und Stellungen erkennen und automatisch auswerten: Das US-Militär steckt viel Geld in die Nutzung von KI für militärische Zwecke. Google stellt einem Bericht zufolge einen Teil der dafür notwendigen Technik. Unter Mitarbeitern soll es heftige Diskussionen darüber geben.
Microsoft kündigt mehrere Neuerungen bei seinen KI-Systemen an. Der Custom Vision Service erstellt Modelle mit eigenen Klassifizierern, Face API kann bis zu einer Million Gesichter analysieren und Bing Entity Search eifert Googles weiterführender Suche nach.
Angreifer können aus bereits trainierten Deep-Learning-Modellen private und sicherheitskritische Informationen extrahieren. Das funktioniert besonders gut mit kurzem Text, zeigt eine Forschungsarbeit der UC Berkeley.
Von AWS-Kunden für AWS-Kunden: Das Serverless Application Repository ist eine Datenbank, die Nutzer nach Diensten durchstöbern können, die sie dann für ihre eigenen Projekte nutzen. Das Ganze findet ausschließlich in der Cloud statt.
Gefilmt werden und eine Frage mündlich beantworten: Ein neues biometrisches Captcha-System soll verhindern, dass Algorithmen die Abfragen austricksen. Die Lösungszeit macht dabei den Unterschied zwischen Mensch und Maschine.
Bei weißen Männern funktioniert Gesichtserkennung mit 99 Prozent Genauigkeit, ganz anders ist es bei schwarzen Frauen. Das zeigt die Studie einer MIT-Informatikerin, die Geschlechterzuordnung untersucht hat. Betroffen sind etwa Systeme von Microsoft und IBM.
Google macht einen Rückzieher: Die kürzlich angekündigte Visual-Core-Unterstützung beim Pixel 2 wird doch nicht von der Kamera-App verwendet. Nur Drittanbieter-Apps greifen auf den Coprozessor zu. Die entscheidende Frage bleibt offen.
Mit einem Update aktiviert Google bessere Kamerafunktionen für das Pixel 2 und das Pixel 2 XL. Neben besseren Aufnahmen werden eine schnellere Bildverarbeitung und eine Entlastung des Hauptprozessors versprochen.
Viele Aufnahmen des Weltalls sind noch nicht richtig ausgewertet worden. Computer könnten helfen, die darin verborgenen Erkenntnisse zu finden. Man muss ihnen nur an Beispielen begreiflich machen, wonach sie suchen müssen.
Ein Bericht von Alexander Mäder
Ein Moonshot soll es werden: Chronicle ist der jüngste Sprössling von Alphabets Project X. Mit Datenanalyse, Maschinenlernen und einem besseren Verständnis der eigenen Daten sollen Unternehmenskunden zehnmal so sicher werden wie heute.
34C3 Computerbasierte Entscheidungen können schon heute das Leben vieler Menschen beeinflussen. Was dahintersteckt und wie man sich gegen künstliche Intelligenz wehren kann, haben Hacker auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs gezeigt.
Eine Analyse von Friedhelm Greis
Ein Beatles-Song auf Knopfdruck? Kein Problem. Hip-Hop-Beats in Sekunden? Bitte sehr. Künstliche Intelligenz wird kreativ - und könnte die Musikbranche verändern.
Von Eike Kühl
Facebook verwendet künftig eine optionale, auf Maschinenlernen basierende Gesichtserkennung, um Nutzer zu benachrichtigen, wenn sie auf Fotos anderer User zu sehen sind. Das soziale Netzwerk will diese Technik auch zum Schutz der Identität der Nutzer verwenden und damit Fake-Profile entlarven.
Android 8.1 ist fertig: Google hat auf einem Event in Indien die jüngste Version von Oreo angekündigt, das Upgrade sollte in den nächsten Tagen bei Pixel- und Nexus-Nutzern ankommen. Neu sind unter anderem eine Maschinenlern-Runtime und die Implementierung von Android Go.
Sagemaker ist eine Plattform für das Erstellen von maschinellen Lernalgorithmen. AWS gibt dem Kunden Tools an die Hand, die das Training von Modellen möglichst einfach machen soll. Viele Frameworks sind bereits vorinstalliert, per Docker können auch eigene genutzt werden.
Adobe zeigt einen Ausblick auf neue Fähigkeiten von Photoshop CC, mit denen Anwender viel Zeit beim Freistellen von Objekten sparen sollen. Mit einem Klick werden selbst komplizierte Motive freigestellt.
Der Robotikexperte Anthony Levandowski hat eine Kirche gegründet, die eine künstliche Intelligenz als Gottheit verehrt. Zum Glück treten andere solchem Quatsch entgegen.
Von Patrick Beuth