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Augmented Reality: Magic Leap nutzt AMD-Chip für nächste AR-Brille

Ein eigenes Semi-Custom-SoC von AMD statt ein Tegra von Nvidia: Magic Leap wechselt für kommende Augmented-Realiy-Hardware den Partner.
/ Marc Sauter
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Magic Leap 1 (Bild: Marc Sauter/Golem.de)
Magic Leap 1 Bild: Marc Sauter/Golem.de

Magic Leap hat eine Kooperation mit AMD(öffnet im neuen Fenster) angekündigt, bei der es um das System-on-a-Chip für eine kommende Enterprise-AR-Brille geht. Magic Leap bedient sich AMDs Semi-Custom-Business-Units, um sich ein maßgeschneidertes SoC aus CPU, GPU und Machine-Learning-Hardware entwickeln zu lassen.

Bei der aktuellen Magic Leap 1 (Test) nutzt der Hersteller eine per Kabel angebundene Box, das sogenannte Lightpack. Darin steckt ein aktiv gekühlter Tegra X2 alias Parker von Nvidia, außerdem gibt es 8 GByte Arbeitsspeicher und 128 GByte Storage.

Mit sechs ARM-Kernen und einer auf der Pascal-Architektur basierenden Grafikeinheit mit 256 Shader-Einheiten ist der 2016 vorgestellte Tegra X2 heutzutage ein vergleichsweise langsamer Chip. Mit einem SoC von AMD soll Magic Leap auf ein x86-Design mit Zen-Kernen und RDNA2-Grafik wechseln, Letztere würde auch eine INT8-Beschleunigung für maschinelles Lernen unterstützen. Der Chip soll intern als Mero bezeichnet werden.

Magic Leap 2 soll leichter und hochauflösender sein

Derzeit arbeitet Magic Leap an der Magic Leap 2, einer neuen AR-Brille. Vor gut einem Jahr hatte der Hersteller die Hälfte der Belegschaft entlassen und angekündigt, den Fokus künftig auf das Enterprise-Segment zu legen. "Um Magic Leap besser für die Zukunft vorzubereiten, war es notwendig, sich von einer gewissen Anzahl an Mitarbeitern zu trennen" , sagte CEO Rony Abovitz damals.

Magic Leap 1 ausprobiert
Magic Leap 1 ausprobiert (01:33)

Verglichen mit Magic Leap 1 soll der Nachfolger halbierte Abmessungen aufweisen, das Gewicht um 20 Prozent gesenkt und das Sichtfeld um 100 Prozent vergrößert werden. Damit würde die AR-Brille nur noch um die 250 Gramm wiegen und deutlich kompakter ausfallen als bisher. Unklar ist, ob das Seitenverhältnis von 4:3 beibehalten wird.

Bisher hat Magic Leap mehr als 2,6 Milliarden US-Dollar an Investitionskapital erhalten, zu den Geldgebern gehören unter anderem Alibaba, Google und Qualcomm. In Deutschland ist die 2.300 US-Dollar teure Magic Leap 1 nicht regulär verfügbar, einzig in den USA.


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