Die Angst vor Locky wird jetzt offenbar von Kriminellen ausgenutzt. In einer angeblich vom Bundeskriminalamt stammenden Mail wird vor dem Kryptotrojaner gewarnt und ein Werkzeug zur Entfernung angeboten - das selbst Malware enthält.
Das Bundeskriminalamt und weitere Polizeibehörden haben Ermittlungen gegen Falschgeldverbreiter im Darknet aufgenommen. Zahlreiche Wohnungen sind durchsucht worden. Kriminelle hatten online Falschgeld von hoher Qualität gekauft.
Die Journalisten von Netzpolitik.org fürchten, sie werden überwacht. BKA und Verfassungsschutz dürften das unter Umständen. Doch in diesem Fall spricht einiges dagegen.
Polizisten seien meist hilflos, wenn jemand einen "Datendiebstahl" meldet. Auch Fotos und Videos aus der Bevölkerung könnten nicht als Beweismittel verarbeitet werden, klagt der neue BKA-Chef.
Der Bundestrojaner - eine Software zur Überwachung der Telekommunikation Verdächtiger - soll im Herbst 2015 zum Einsatz bereit sein. Das kündigte Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) an. Damit soll die Kommunikation noch vor einer eventuellen Verschlüsselung angezapft werden.
Innerhalb weniger Wochen hat das Bundeskriminalamt ein weiteres Botnetz zerschlagen. Der verantwortliche Computerwurm Ramnit war bereits seit 2011 aktiv.
Millionen Mautdaten von Lkw werden erhoben - und dürfen nicht zur Aufklärung von Verbrechen genutzt werden. Der Präsident des Verkehrsgerichtstags will das ändern. Bisher sei die Polizei auf "Methoden der Steinzeit" angewiesen, meint er.
Durch die Digitalisierung unserer Gesellschaft entstehen neue Arten des digitalisierten Verbrechens und Strukturen, die ohne Internet nicht denkbar gewesen wären. Die deutsche Polizei tut sich weiter schwer, Schritt zu halten.
Von Stephan Humer
Mehr als die Hälfte der Rechner eines vom BKA zerschlagenen Botnetzes sollen in Deutschland gestanden haben. In Zusammenarbeit mit dem BSI, dem Fraunhofer Institut und Antivirenherstellern wurden die betroffenen Nutzer informiert.
Die organisierte Kriminalität geht mit der Zeit und macht sich die Digitalisierung der Gesellschaft zunutze. Die Behörden kommen nicht hinterher - und das nicht nur in technischer Hinsicht.
Von Stephan Humer
Hersteller von Antivirensoftware halten das Tool Detekt für "schlecht gemacht". Von den ursprünglich acht Staatstrojanern werden wegen vieler Fehlalarme nur noch zwei gesucht.
Das Geschäft mit Überwachungssoftware floriert. Das wollen Datenschützer ändern: Mit dem Tool Detekt sollen Nutzer herausfinden können, ob ihre Rechner infiziert sind.
Von Eike Kühl
Einmütig sprechen sich die Datenschützer von Bund und Ländern gegen die Mautpläne der Regierung aus. Bis zu 13 Monaten könnten die Daten der Fahrzeuge gespeichert werden, kritisieren sie und befürchten eine "lückenlose Überwachung".
Der Chef des Bundeskriminalamts Jörg Ziercke will nach einem Zeitungsbericht die bei der geplanten PKW-Maut anfallenden Daten für die Bekämpfung der Schwerkriminalität nutzen. Bislang plant das die Bundesregierung nicht.
Bei den Ermittlungen zu Computerkriminalität hat die Polizei mit Verschlüsselungs- und Anonymisierungstools zu kämpfen. Jeder vierte Nutzer verzichtet inzwischen aus Sicherheitsgründen auf soziale Netzwerke.
Sie hatten sich in Internetforen kennengelernt und entschieden, zusammen Onlineshops anzugreifen und zu erpressen. Vor dem Landgericht Gießen gaben die Täter die DDoS-Angriffe jetzt zu. Zur Tatzeit waren sie zwischen 16 und 21 Jahre alt.
US-Polizisten wissen dank Data Mining, wann und wo Verbrechen geschehen könnten. Das BKA interessiert sich für die Technik. Kritiker nennen sie "Blick in die Glaskugel".
Unter dem Namen Caper erforscht die EU ein System zur Überwachung sozialer Medien. Die Daten sollen mit Polizeidaten verknüpft werden. An dem Forschungsprojekt sind auch deutsche Firmen beteiligt.
Seit der Schließung von Silk Road, die nur über Tor erreichbar war, hatten Black Market Reloaded (BMR) und dessen Nachfolger Utopia mehr Zugriffe. Jetzt wurde der mutmaßliche Admin in Bad Nauheim verhaftet und ein Bitcoin-Wallet mit rund 1.000 Bitcoins (rund 428.000 Euro) sichergestellt.
Mehrere Monate vor der Öffentlichkeit sollen Bundestag und Ministerien vor dem Datendiebstahl gewarnt worden sein. Die Grünen kritisieren die späte Information von Millionen anderen Nutzern als "grob fahrlässig".
In Niedersachsen sind zwei Verdächtige durch Beamte des Bundeskriminalamts und der GSG 9 festgenommen worden. Sie sollen mit Botnets Bitcoins auf infizierten Rechnern erzeugt haben. Außerdem wird ihnen die Verbreitung von Pornografie vorgeworfen.
Die Bundesregierung hat erstmals Angaben dazu veröffentlicht, wie viele Autokennzeichen bei der Fahndung nach dem "Autobahn-Schützen" gescannt wurden. Der BKA-Chef hatte gefordert, auch die Daten der Lkw-Mauterhebung nutzen zu können.
Zwei Männer haben jahrelang in Kleinanzeigenportalen Elektronikgeräte gegen Vorkasse angeboten, aber nie geliefert. Jetzt gab es Hausdurchsuchungen und Verhaftungen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Täter haben 200.000 Euro erbeutet.
Seit einigen Tagen ist vermehrt sogenannte Ransomware in Umlauf, die Opfer zur Zahlung von Lösegeld auffordert. Dabei behauptet die Schadsoftware, die Computersperrung sei durch das Bundeskriminalamt veranlasst worden. Auf die Lösegeldforderung sollten Opfer aber keinesfalls eingehen.
Das BSI warnt vor einer Erpressungsschadsoftware, die befallene Rechner sperrt. Wer das dabei eingeblendete jugendpornografische Bild abspeichert, macht sich strafbar, warnt das BKA.
Seit über einem Jahr baut das Bundeskriminalamt eine Staatstrojaner-Fachgruppe auf. Doch die Personalgewinnung und Eigenentwicklung braucht noch bis Ende 2014.
Der bisher verwendete Staatstrojaner wird von Bundesbehörden nicht mehr eingesetzt, sagt das Innenministerium. Aber die geplante Eigenentwicklung liegt in weiter Ferne.
Seit die Banken beim Onlinebanking auf SMS-Authentifizierung setzen, haben auch die Kriminellen ihre Methoden weiterentwickelt. Der verursachte Schaden hat zugenommen.
Mit Protesten in vielen deutschen Städten am Samstag wollen zahlreiche Gruppen und Organisationen die Öffentlichkeit dazu bringen, das umstrittene Überwachungsprojekt Indect zu verhindern. Es stelle jeden unter Generalverdacht.
Anonymous hat Auszüge aus den Ermittlungsakten rund um einen DDoS-Angriff auf die Gema aus dem Dezember 2011 veröffentlicht. In einer beigefügten Erklärung behauptet das Hackerkollektiv, das BKA hätte die Attacken auf die Gema verhindern können.
Nach einer Anonymous-Attacke auf die Internetseiten der Gema durchsuchte das Bundeskriminalamt die Wohnungen von 106 Verdächtigen. Der Strafanwalt Udo Vetter hält das Vorgehen der Behörden für martialisch, überzogen und offenbar politisch motiviert.
Das EU-Überwachungsprogramm Indect soll bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 zum ersten Mal eingesetzt werden. Die polnische Polizei hat die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Projekt überraschend beendet.
Eine Studie des BKA zeigt: Die Behörde hat Probleme, Kundendaten zu IP-Adressen zu bekommen. Telefonverkehrsdaten dagegen erhält sie auch ohne Vorratsdatenspeicherung.
Nach langer Verzögerung hat die EU-Kommission Dokumente zu Indect herausgegeben. Doch viele Fragen blieben offen, besonders dazu, ob und wo Feldtests der Gesichtserkennung bereits laufen und wie weit das BKA involviert war.
Noch ist Indect ein Forschungsprojekt und wird von der EU gefördert. Das Ziel: die Überwachung von Bürgern durch Drohnen, die Gesichter und Verhalten erkennen. Auch deutsche Unternehmen sind an dem Projekt beteiligt.
30 Onlineshops in Deutschland sind angegriffen und erpresst worden. Gegen die Verdächtigen gab es eine Durchsuchungsaktion in vier Bundesländern.
Im Rahmen der Ermittlungen wegen des Datendiebstahls beim Zoll hat ein weiterer Verdächtiger seine Mitwirkung gestanden, meldet das Bundeskriminalamt (BKA).
Deutsche Ermittler sind auch in sozialen Netzwerken aktiv. Im Bedarfsfall werden von Facebook, Studi VZ oder wer-kennt-wen die "Echtpersonalien" der Nutzer eingefordert.
Die Verwendung von Trojanersoftware mit Screenshot-Funktion in Bayern stößt auf Protest bei der FDP. Der Liberale Jimmy Schulz nannte das Vorgehen des Landeskriminalamts unerträglich.
Bayerns Polizei hat den sogenannten Bayerntrojaner öfter eingesetzt, als bisher vermutet. Mit der umstrittenen Spionagesoftware späht die Polizei Computer aus.
BKA-Beamte haben Wohn- und Geschäftsräume sowie Rechenzentren in mehreren Bundesländern durchsucht. Die Aktion war Teil einer Ermittlung des FBI gegen international agierende Internetbetrüger.
Die Bundesregierung macht keine Angaben dazu, ob sie den Bundestrojaner gegen Terrorverdächtige eingesetzt hat. Für den Innenexperten der Linken ist das eine Brüskierung des Parlaments.
Das Piratenpad zeichnet keine IP-Adressen auf, was die Piratenpartei auch öffentlich gemacht hat. Die Begründung für die Beschlagnahmung der Festplatten der Server der Partei durch das Bundeskriminalamt ist damit hinfällig.
Anonymous hat offenbar zugegeben, dass "lose Strömungen" in der Gruppierung hinter den Angriffen auf bka.de und polizei.de stehen. Das Kollektiv habe aber keine Atomkraftwerke in Frankreich angegriffen und wolle auch in Deutschland die Strafverfolgung nicht stören.
Die Piratenparteien planen eine international verteilte und damit besser geschützte Kommunikationsinfrastruktur. Damit sollen sich Serverbeschlagnahmungen wie in Deutschland weniger stark auf die politische Arbeit auswirken.
Hacker greifen zum Wochenende die Server der Polizei und des Bundeskriminalamts an. Die Piratenpartei vermutet, dass das Kollektiv Anonymous hinter den Angriffen steckt.
Das IT-Netzwerk der Bundesregierung wird täglich mehrfach angegriffen. Dafür sind nach Ansicht des BSI wahrscheinlich ausländische Geheimdienste verantwortlich. Doch auch die Deutschen spionieren offenbar.
Seit einigen Wochen kursiert ein Trojaner, der den Zugriff auf Windows-PCs in Verbindung mit einer angeblichen BKA-Aktion sperrt. Das wird von vielen Anwendern offenbar so ernst genommen, dass das BSI und der Verband eco nun Beratung anbieten. Die ist jedoch stellenweise fehlerhaft.
Im Streit um Internetsperren belegen neue Zahlen des Bundeskriminalamts: Das Löschen von kinderpornografischen Angeboten, die auf ausländischen Servern gehostet werden, funktioniert sehr gut. BKA und Befürworter der Sperren haben dies bislang bestritten.
Bayerns Landeskriminalamt setzt einen Trojaner ein, der alle 30 Sekunden einen Screenshot des Browsers aufnimmt und übermittelt. Das ist illegal, urteilte nun das Landgericht Landshut.