Kriminalität: Polizei fordert einheitliche Standards gegen Anlagebetrüger

Online-Anlagebetrüger agieren professionell und international. Um ihrer habhaft zu werden, bräuchte es dringend internationale Standards, meint die Polizei.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
Die Polizei kommt den Anlagebetrügern oft nicht hinterher.
Die Polizei kommt den Anlagebetrügern oft nicht hinterher. (Bild: Flokine/Pixabay)

Um gegen Betrügerbanden zu ermitteln, die im Internet mit angeblich lukrativen Finanzanlagen werben, wünscht sich die Polizei international einheitliche Standards. "Mindestens im EU-Ausland müsste es so laufen wie im Inland", sagte der Leiter des Dezernats Wirtschaftskriminalität im Polizeipräsidium Karlsruhe, Dieter Abstein.

Der Aufwand für die Strafverfolgung sei sehr groß, Rechtshilfeverfahren dauerten sehr lange. "Es gibt große Hürden in jeglicher Hinsicht." In dieser Zeit sei das Geld der Opfer auf Konten im Ausland überwiesen, an die man aus Deutschland nicht mehr herankomme.

Hintergrund beim sogenannten Anlagebetrug ist eine Masche, bei der Menschen mit vermeintlich hohen Gewinnen zu Geldanlagen über Tradingplattformen verleitet werden, die von Betrügern betrieben werden. Das eingezahlte Geld vermehrt sich nach Darstellung im Login-Bereich der Webseiten angeblich schnell.

So sollen die Betroffenen zu weiteren Einzahlungen auf der Plattform gebracht werden. Irgendwann brechen die Kriminellen den Kontakt ab und behalten das eingezahlte Geld. Im Oktober 2021 wurde eine Gruppe von Onlinebetrügern festgenommen, die 500 Millionen Euro erbeutet haben soll, davon allein 15 Millionen in Deutschland.

Professioneller, internationaler Anlagebetrug

Die international vernetzten Tätergruppen gehen nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) beim Anlagebetrug über Online-Plattformen professionell vor und reagieren sehr flexibel etwa auf geänderte Rechtslagen.

Polizeibehörden in Bund und Ländern befassen sich demnach seit längerem mit dem Phänomen und haben in Kooperation mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und Europol einen Teil der Täterstrukturen aufhellen können. Zahlreiche betrügerische Online-Plattformen hätten so vom Markt genommen, Tatverdächtige verhaftet und Call-Center geschlossen werden können.

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