Der britische Geheimdienst besitzt Programme, mit denen er Inhalte im Internet manipulieren kann. Das soll aus weiteren Dokumenten des Ex-NSA-Mitarbeiters Edward Snowden hervorgehen.
Justizminister Heiko Maas hat sich gegen die Echtzeitanalyse von Daten in sozialen Netzwerken ausgesprochen. "Wer soll denn diese Flut von Informationen noch auswerten?", fragte er.
In zahlreichen Dokumenten beschreibt die NSA ihre Kooperation mit BND und Verfassungsschutz. Alle tun jetzt überrascht, doch die Dienste kannten ihren Partner sehr genau.
Im neuen Verfassungsschutzbericht werden die Aktivitäten westlicher Geheimdienste immerhin erwähnt. Innenminister de Maizière fordert aber weiter eine intensive Pflege der Zusammenarbeit mit NSA & Co. Wie eng diese ist, dokumentiert inzwischen der Spiegel.
Der britische Geheimdienste GCHQ greift im großen Stil die Internetkommunikation ab. Selbst britische Bürger sind davon nicht ausgenommen, wenn es sich um "externe Kommunikation" handelt.
Von Politik und Konzernen ist eine wesentliche Eindämmung der Überwachung nicht zu erwarten. Können wir also gar nichts tun? Doch, aber dazu müssen wir uns die Mühe machen, neu zu denken, Bedeutung gewinnen - und unsere "German Angst" überwinden.
Von Stephan Humer
Edward Snowden hat uns die Augen geöffnet. Aber warum waren sie eigentlich geschlossen? Und was haben wir daraus gelernt? Ein Rant.
Von Jörg Thoma
Im Oman zapft der britische Geheimdienst GCHQ Unterseekabel an, um Daten aus dem Internet abzugreifen. Das belegen neue Dokumente aus dem Fundus von Edward Snowden.
Es war ein "Büroversehen" der Regierung, dass ein Bundestagsabgeordneter nicht über ein Projekt zur Ausforschung sozialer Netzwerke wie Facebook und Twitter informiert wurde. Eine Fraunhofer Gesellschaft und IBM wurden mit den Forschungen zu WeroQ beauftragt und bekommen 1,35 Millionen Euro.
Der BND rüstet auf. Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung will der Auslandsgeheimdienst Twitter, Facebook und Co. gezielter überwachen. Und zwar noch während die Nutzer aktiv sind.
Die Linke spricht von einem "beispiellosen Akt der Rechtsbeugung": Offenbar will der Generalbundesanwalt nicht gegen den US-Geheimdienst NSA ermitteln. Laut Medienberichten hätten die Ermittler angeblich zu wenig Beweise.
Als der britische Geheimdienst die Zerstörung des Laptops des Guardian anordnete, wurden außer Festplatten weitere Hardwarekomponenten außer Gefecht gesetzt. Experten fragen sich, warum.
Das Buch von Glenn Greenwald zur NSA-Affäre ist weder eine spannende Agentenstory noch eine nüchterne Bestandsaufnahme. Der US-Journalist hält darin ein flammendes Plädoyer für die Freiheit des Menschen vor Überwachung. Und schont dabei weder Freund noch Feind.
Auf einer Konferenz fand der deutsche Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen ungewohnt deutliche Worte über die Spionage der USA. Doch die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Diensten scheint das nicht zu gefährden.
Wenn Präsident Nixon wegen Watergate gehen musste, muss es Obama wegen der NSA-Affäre erst recht, meint Ex-NSA-Direktor und Whistleblower William Binney. Schon George W. Bush hätte nicht im Amt bleiben dürfen.
Die Hacker vom CCC wollen Edward Snowden und Chelsea Manning als Ehrenmitglieder ihres Clubs. Für Snowden soll es eine "finanzielle Unterstützung" durch die Organisation geben.
In der Koalition herrscht Verwirrung über eine mögliche Vernehmung von Edward Snowden in Deutschland. Anders als die SPD lehnt die Union eine Einreise des US-Whistleblowers entschieden ab. Das wäre "fatal".
Die NSA ist der größte Arbeitgeber für Mathematiker in den USA. Ein Brite will nun seine Fachkollegen überreden, nicht mehr für Geheimdienste zu arbeiten.
Offenbar haben mehrere US-Behörden in weiteren Ländern soziale Netzwerke gegründet und finanziert: In Dutzenden Staaten soll es ähnliche Programme wie das gescheiterte SMS-Netzwerk in Kuba gegeben haben - unter anderem in Pakistan und Afghanistan.
Auf einer Konferenz in Brasilien wird über die zukünftige Verwaltung des Internets diskutiert. Netzaktivisten halten den geplanten Ansatz für eine Illusion. Auch das Thema Massenüberwachung komme zu kurz.
In der Fernseh-Fragestunde von Russlands Präsident Putin hat sich auch US-Whistleblower Edward Snowden zu Wort gemeldet. Putin antwortet "von Agent zu Agent".
Über ein Twitter-ähnliches soziales SMS-Netzwerk sollten in Kuba regierungskritische Informationen verbreitet werden. Ziel war der Start eines "kubanischen Frühlings". Die Aktion sei von der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit gestartet worden, berichtet AP.
Laut dem Edward-Snowden-Archiv legte die NSA über Merkel bis Mai 2009 mehr als 300 Berichte an. Als eine Quelle ist die Datenbank für Metadaten Marina angegeben. Was darin steht, ist unbekannt.
Für den britischen Guardian sind die Snowden-Enthüllungen das schwierigste journalistische Projekt seiner Geschichte gewesen. Selbst das Erscheinen des Blattes soll zeitweise gefährdet gewesen sein.
Die NSA spioniert gezielt Administratoren großer Computernetzwerke aus. Mit den gesammelten privaten Informationen soll ihnen unter anderem Spionagesoftware untergeschoben werden.
Eine Kooperation, von der selbst die NSA nur träumen kann. Der französische Geheimdienst soll direkten Zugang zu den Netzen des einstigen Staatskonzerns Orange haben.
Seltene Einmütigkeit im Bundestag: Mit den Stimmen aller Fraktionen ist ein Untersuchungsausschuss zur NSA-Affäre eingesetzt worden. Auf dessen acht Mitglieder kommt viel Arbeit zu.
Nach monatelangem Hin und Her haben sich Koalition und Opposition doch noch auf einen Untersuchungsausschuss zur NSA verständigt. Die Grünen wollen Whistleblower Snowden und Kanzlerin Merkel als Zeugen laden.
Unter dem Namen Caper erforscht die EU ein System zur Überwachung sozialer Medien. Die Daten sollen mit Polizeidaten verknüpft werden. An dem Forschungsprojekt sind auch deutsche Firmen beteiligt.
Vor 25 Jahren entwarf Tim Berners-Lee am Cern sein erstes Konzept für das World Wide Web. Um ein offenes Netz zu erhalten, müssen Juristen und Politiker ein Verständnis für das Programmieren und die Möglichkeiten von Computern bekommen, fordert er nun.
Wer wie die USA und Großbritannien selbst massenhaft Bürger ausspäht, "kann andere Regierungen kaum glaubwürdig zu mehr Achtung der Informationsfreiheit im Internet drängen", sagt die Organisation Reporter ohne Grenzen. Auch der deutsche Bundesnachrichtendienst wird kritisiert.
Der britische Geheimdienst GCHQ hat offenbar jahrelang Videochats von Yahoo-Nutzern mitgeschnitten. Yahoo empört sich über diese neue Stufe der Überwachung.
Der britische Geheimdienst GCHQ will "Cyber-Zauberer" ausbilden. Sie sollen Zielpersonen im Netz diskreditieren und ihre Netzwerke zersetzen. Netzaktivisten sehen Parallelen zu Methoden der Stasi.
Jüngst veröffentlichte Dokumente belegen, dass Besucher von Wikileaks und The Pirate Bay von britischen und US-Geheimdiensten ausspioniert wurden. Die USA setzte ausländische Nationen zudem unter Druck, juristisch gegen Julian Assange vorzugehen.
Der Bundestag will die NSA-Affäre in einem eigenen Untersuchungsausschuss aufklären. Spannend dürfte vor allem werden, ob und wie US-Whistleblower Snowden gehört werden kann.
Mit DDoS-Angriffen ist der britische Geheimdienst GCHQ gegen Mitglieder des Anonymous-Kollektivs vorgegangen. Außerdem wurden sie ausspioniert, was zu mindestens einer Verhaftung führte.
Die National Security Agency (NSA) der USA bekommt erstmals einen "Privacy Officer", der sich um die Einhaltung des Rechts kümmern soll. Auf der anderen Seite des Atlantiks, in Großbritannien, räumt der Chef des Government Communications Headquarters (GCHQ) derweil seinen Stuhl, was aber nichts mit der Spähaffäre zu tun haben soll.
Die NSA freut sich über ein "perfektes Szenario": Über Smartphone-Apps wie Angry Birds gewinnen Geheimdienste reichlich Informationen über die Nutzer - Aufenthaltsort, Alter und Geschlecht.
Die Wettbewerbsschützer der USA haben zwölf Unternehmen öffentlich ermahnt, sich an die Datenschutzregeln des Safe-Harbor-Abkommens zu halten. Betroffen davon ist unter anderem der Hersteller des Bittorrent-Protokolls, aber auch mit Level 3 einer der wichtigsten Transatlantik-Provider.
Fast 200 Millionen SMS werden jeden Tag von der NSA abgefangen und von ihr und befreundeten Geheimdiensten wie dem britischen GCHQ ausgewertet. Auch andere Handydaten wie Zellenübergänge beim Roaming speichern die Spione, die Daten bezeichnen sie als "Goldgrube".
Während die Verhandlungen mit den USA stocken, scheint eine No-Spy-Vereinbarung innerhalb Europas in Reichweite. Doch nicht alle Staaten wollen einem Bericht zufolge ein verbindliches Abkommen unterzeichnen.
Der Geheimdienst NSA hat laut US-Berichten Rechner in aller Welt unter seiner Kontrolle - auch ohne Internet. Die Spione verschaffen sich über spezielle Hardware auch Zugriff auf abgeschottete Netze.
Ein halbes Jahr hat das EU-Parlament den NSA-Skandal untersucht. Der Entwurf für den Abschlussbericht hält sich mit Kritik an der Massenüberwachung nicht zurück.
Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass die Geheimdienste mit manipulierten Webseiten den überwachten Nutzern Spähprogramme unterschieben. Neue NSA-Dokumente zeigen nun detailliert das Vorgehen der Dienste, unter anderem mit "Fuchssäure".
Eine NSA-Hackertruppe namens TAO dringt nahezu überall ein, seien es Blackberry-Mailkonten oder neu gekaufte Rechner. Sie operiert wohl auch in Deutschland.
60 Jahre nach seinem Tod ist Computerpionier Alan Turing rehabilitiert worden. Queen Elizabeth hob eine Verurteilung wegen dessen Homosexualität auf.
Die Bundesregierung hat immer noch keine Antworten auf ihre Fragenkataloge zur NSA-Affäre erhalten. Dennoch ist nur leise Kritik an den Verbündeten zu hören, von Konsequenzen ganz zu schweigen.
Neue Dokumente aus dem Snowden-Fundus zeigen, dass der britische Geheimdienst sich Zugang zum Mobilfunknetz verschafft und gezielt Diplomaten in 60 Ländern weltweit ausspioniert hat.
Enthüllungsjournalist Greenwald wirft der NSA die weltweite Eliminierung der Privatsphäre vor. Der Geheimdienst wolle jede mögliche Art der Kommunikation überwachen. Die Entscheidung über eine Befragung Snowdens durch den EU-Ausschuss fällt erst im Januar.
Der Generalbundesanwalt Harald Range sieht gegenwärtig kein Grund für ein Ermittlungsverfahren gegen ausländische Geheimdienste. Es gebe bislang keine konkreten Anhaltspunkte für eine systematische Überwachung.