Spionage: Japan verweigerte Anzapfen von Überseekabel

Die japanische Regierung hat nach Angaben der Tageszeitung Japan Times(öffnet im neuen Fenster) einen Antrag der NSA abgelehnt, Tiefseekabel des asiatisch-pazifischen Raums anzuzapfen. Die japanische Regierung berief sich dabei auf die eigene Gesetzgebung, die Abhöraktionen verbietet. Die NSA wollte offenbar in erster Linie Zugriff auf die Kommunikation von und nach China. Der Antrag stammte aus dem Jahr 2011.
Durch Japan laufen zahlreiche Kabel, über die Daten und Telefonate nach China und weitere Länder des asiatischen Raums laufen, darunter auch Südkorea, Taiwan, Russland und die Philippinen. Japan habe das Ersuchen des US-Geheimdienstes aber abgelehnt, so die Japan Times. Japan darf laut Gesetz auch im Falle der Terroristenfahndung keine Daten abhören.
Außerdem habe Japan nicht genügend Personal, um Abhörstationen zu errichten und besetzen, schreibt die japanische Zeitung unter Berufung auf eigene Geheimdienstquellen.
Im Zuge der Enthüllungen durch die Dokumente aus dem Snowden-Fundus war im Juni 2013 bekanntgeworden, dass der britische Geheimdienst GCHQ unter dem Codenamen Tempora die transatlantischen Glasfaserkabel anzapft, um Telefonate und Datenverkehr abzuhören und auszuwerten. Über diese Kabel läuft fast der gesamte Datenverkehr zwischen Europa und den USA. Im Oktober 2013 wurde bekannt, dass der deutsche Geheimdienst BND offenbar den Datenknotenpunkt DE-CIX nutzt, um Datenleitungen zu großen deutschen Internet Service Providern anzuzapfen.
Für weitere Hintergründe zur NSA-Affäre aktualisiert Golem.de fortlaufend diese beiden Artikel:



