Canonical entwickelt einen eigene Display Server unter dem Namen Mir. Er soll künftig auf allen Plattformen laufen, etwa auf Desktop-Rechner oder mobilen Geräten.
Der vom Ubuntu-Sponsor seit Jahren entwickelte Displayserver Mir ist in Version 1.0 erschienen. Entstanden ist die Technik ursprünglich für den gescheiterten Unity-Desktop. Gedacht ist die Software nun vor allem für IoT-Geräte.
Mit der aktuellen Version 17.10 alias Artful Aardvark kehrt Ubuntu zu Gnome und dem Rest der Linux-Desktop-Community zurück. Dabei gibt sich das Team sichtlich Mühe, die Unity-Optik irgendwie zu erhalten. Nur schade, dass einige Funktionen wegfallen.
Von Sebastian Grüner
Die für Oktober 2017 geplante Version 17.10 der Linux-Distribution Ubuntu wird mit dem Linux-Kernel 4.13 ausgeliefert, der sich aktuell in der Testphase befindet. Außerdem soll die GNU Compiler Collection in Version 7 Standard werden.
Die aktuell angebotenen Daily Builds der kommenden Ubuntu-Version 17.10 haben inzwischen Canonicals Unity-Desktop entfernt und installieren standardmäßig den Gnome-Desktop.
Dank Libinput lassen sich sämtliche Eingabeereignisse auf Linux-Systemen zentral verarbeiten, was Wayland, Mir und der X-Server nutzen können. Die ursprünglich geplanten Funktionen dafür seien nun alle umgesetzt, erklärt der Hauptentwickler.
Die aktuelle Beta-Version des proprietären Nvidia-Treibers für Linux unterstützt Wayland, Mir sowie das dafür notwendige Kernel-Modesetting per DRM. Damit verhält er sich nun ähnlich wie die freien Treiber.
In einem Video demonstrieren Ubuntu-Entwickler die aktuellen Fähigkeiten des neuen Unity8 und Mir als Desktop. Sie zeigen dabei auch laufende X11-Anwendungen. Noch muss aber an der Integration gefeilt werden.
Mit Libinput sollen sämtliche Eingabeergebnisse auf Linux-Systemen zentral verarbeitet werden, was Fehler minimieren soll. Genutzt wird die nun in Version 1.0 veröffentlichte Bibliothek von den Grafiksystemen Wayland, Mir und dem X-Server.
Die auf eine einfache Nutzung ausgerichtete Distribution Ubuntu ändert erneut nur sehr wenig am Desktop. Umso mehr können sich Entwickler auf neue Werkzeuge freuen. Admins müssen sich mit Systemd als Init-Dienst vertraut machen.
Von Sebastian Grüner
Zum zehnjährigen Jubiläum von Ubuntu gibt es in der aktuellen Version 14.10 alias Utopic Unicorn kaum Neuerungen zu feiern. Canonical arbeitet stattdessen weiterhin an seinem Desktop-Nachfolger Unity 8.
In einem Interview erklärt der Entwickler Thomas Voß technische Unterschiede zwischen Wayland und Mir. Er lässt sich aber auch zu der Aussage hinreißen, dass Mir relevanter als Wayland werden wird.
Das auf Qt5 aufbauende Unity 8 soll erst mit Ubuntu 16.04 Standard werden, bestätigt der neue Desktop-Chef. Bis dahin werden alte und neue Version parallel entwickelt, der neue Desktop steht zum Testen bereit.
Ein Nvidia-Entwickler bestätigt offiziell, dass das Unternehmen Wayland und Mir mit dem proprietären Linux-Treiber unterstützen werde. Dazu müssen aber große Teile des Treiber-Codes umgebaut werden.
Bisher konnten nur native Anwendungen in Unity 8 unter Mir verwendet werden. Das Ubuntu-Team arbeitet nun aber auch an der Integration sämtlicher GTK-Anwendungen, damit diese einfach verwendet werden können.
Der Wayland-Referenz-Compositor Weston 1.5 unterstützt nun offiziell XWayland und ist damit abwärtskompatibel. Wayland selbst wird kaum noch geändert. Darüber hinaus wird das Entwicklungsmodell umgestellt.
Um Entwicklern die Nutzung des neuen Ubuntu-Desktops Unity 8 einfacher zu machen, sollen eigenständige Abbilder damit erzeugt werden. Für Endanwender sind diese vorerst nicht gedacht.
Canonicals eigener Displayserver Mir wird vermutlich erst in Ubuntu 16.04 als Standard eingesetzt. Bereits im November 2013 hatte Canonical bekanntgegeben, dass der Displayserver nicht stabil genug sei, um in Ubuntu 14.04 eingesetzt zu werden.
Der Code zum Umgang mit Eingabegeräten in Wayland soll für alle Compositors bereitstehen. Deshalb hat das Entwicklerteam den Code aus Weston ausgelagert und nun in einer ersten Version bereitgestellt.
Nach einem Jahr Entwicklung sind nun Subsurfaces in Wayland enthalten. Der Referenz-Compositor Weston nutzt Logind, das aus dem Systemd-Projekt stammt.
Auf Basis des Android-Emulators stellt Canonical nun auch einen Emulator für die Smartphoneversion Ubuntu-Touch bereit. Der noch experimentelle Emulator stellt ein funktionierendes Unity 8 mittels Mir dar, hat aber noch einige Fehler.
Das kommende Ubuntu 14.04 soll fünf Jahre lang mit Updates versorgt werden. Zur notwendigen Stabilität verzichte die Distribution standardmäßig auf den Displayserver Mir sowie auch auf Unity 8, bestätigt Mark Shuttleworth.
Teile der Open-Source-Community ähneln der Tea Party: So formulierte Mark Shuttleworth seine Kritik an den Ubuntu-Kritikern. Die sind entrüstet.
Gewohnt streitlustig hat Canonical-Mäzen Mark Shuttleworth die Kritiker des Mir-Projekts als Tea Party der Open-Source-Community bezeichnet. Sie würden jeden neuen Stack aus rein politischen Gründen anfechten. Die Reaktionen kamen prompt.
Wenige Änderungen am Wayland-Protokoll zeugen von der mittlerweile erreichten Stabilität. Der Compositor Weston erlaubt hardwarebeschleunigte Aufnahmen und unterstützt offiziell Libybris zur Nutzung von Android-Treibern.
Der aktuelle Linux-Beta-Treiber von Nvidia unterstützt das EGL-API. Dieses ist Voraussetzung für die Verwendung der Displayserver Wayland und Mir. Offiziell unterstützt wird aber weiterhin nur X11.
Sollte Canonical die Mir-Entwicklung weiter mit dem Fokus auf Ubuntu for Phones voranbringen, wird XMir immer problematisch bleiben, meint der Kernel-Entwickler Matthew Garrett. Das Unternehmen könnte XMir aber auch gleich einstellen.
Der auf Mir aufbauende X-Server XMir wird nicht standardmäßig in Ubuntu 13.10 verwendet. Es soll noch zu viele Qualitätsprobleme geben. Ubuntu for Phones mit Mir soll davon aber nicht betroffen sein.
Mit der letzten Beta von Ubuntu 13.10 erscheint erstmals offiziell eine Beta von Ubuntu for Phones. Die finale Version soll Mitte Oktober folgen.
Der Lima-Treiber-Entwickler Verhaegen schreibt, Intel verhindere mit dem Entfernen der XMir-Patches jeglichen fairen Wettbewerb zwischen Wayland und Mir. Das Unternehmen habe damit jeglichen moralischen Vorsprung gegenüber Canonical verspielt.
Der neue X.org-Treiber von Intel wird Ubuntus XMir nicht unterstützen. Der Code war wenige Tage in einer Vorabversion des Treibers vorhanden und ist auf Weisung des Intel-Managements wieder entfernt worden.
Die für Oktober 2013 geplante Version von Kubuntu wird Mir nicht unterstützen. Später soll dort Wayland statt Mir zum Einsatz kommen. Eine erste funktionierende Version von Mir soll hingegen in Ubuntu 13.10 erscheinen.
Zwar veröffentlicht Canonical Ubuntu Touch und seinen Displayserver Mir unter der GPLv3. In Kombination mit den CLA könnte der Ubuntu-Hersteller seine Komponenten des mobilen Betriebssystems jedoch problemlos unter eine proprietären Lizenz stellen, befürchtet Matthew Garrett.
Der KWin-Entwickler Martin Gräßlin hat Canonicals Displayserver eine klare Absage erteilt: Es gebe zu viele Gründe gegen die Anpassungen von KWin an Mir. Damit dürfte es auch für Kubuntu schwer werden, mit Ubuntu als Unterbau künftig zu funktionieren.
Martin Gräßlins Arbeit an der KDE-Fensterverwaltung KWin zielt auf das Zusammenspiel mit dem Displayserver Wayland. KWin soll langfristig ein Wayland-Compositor werden. Diese Entscheidung habe das KDE-Team bereits gefällt, lange bevor Canonicals Mir-Projekt bekanntwurde, sagt er.
Mit der Freigabe des Displayservers Wayland 1.1 samt dem Referenz-Compositor Weston haben die Entwickler auch neue Backends umgesetzt, die unter anderem die Grafikausgabe auf dem Raspberry Pi ermöglichen.
Dem Jolla-Entwickler Carsten Munk ist es gelungen, einen Wayland-Compositor auf Android-Grafiktreibern zu starten. Neben dem Sailfish OS sollen davon auch Gnome, KDE, Open WebOS und andere profitieren.
Der Initiator des Wayland-Forks Northwood, Scott Moreau, ist aus dem Wayland-Entwicklerteam ausgeschlossen worden. Er hatte in einer Diskussion wiederholt andere Entwickler angegriffen, darunter Wayland-Initiator Kristian Høgsberg.
Unter dem Namen Northfield hat der langjährige Compiz- und Wayland-Entwickler Scott Moreau einen Fork des Xorg-Nachfolgers Wayland eingerichtet. Er will dort mit dem Displayserver experimentieren und Compiz-Effekte implementieren.
Der auf Qt und QML basierende Displaymanager SDDM ist erstmals offiziell erschienen. SDDM könnte mit Qt5 und Wayland in die KDE-Arbeitsflächen integriert werden.
Auf Google+ haben Canonical-Mitarbeiter nochmals detailliert erörtert, warum sie Mir entwickeln, und sich erneut beim Wayland-Projekt für einige irreführende Informationen entschuldigt. Canonical wird weiterhin vorgeworfen, die Community zu spalten.
Mit seinem Mir-Projekt hat Canonical weite Teile der Linux-Gemeinde in Aufruhr versetzt: KDE-Entwickler kritisieren Canonicals Pläne für Ubuntu scharf, der Compiz-Entwickler kündigt die Zusammenarbeit mit Canonical auf und Mark Shuttleworth schimpft zurück.
Für seinen Displayserver Mir soll Canonical bereits mit Nvidia an einem einheitlichen Treiber arbeiten, der auf EGL aufsetzt. Mir-Entwickler Thomas Voß hat nochmals Details zu Mir preisgegeben.
Kristian Høgsberg und andere Entwickler des Wayland-Teams wehren sich gegen die von Canonical erhobenen Vorwürfe gegen ihren Displayserver. Sie seien schlichtweg falsch. Inzwischen wurde die Canonical-Webseite geändert.
Für die Interaktion mit der nächsten Generation seines Unity-Desktops will Canonical einen eigenen Displayserver entwickeln, der den Namen Mir trägt. Der Unity-Desktop soll dazu auf Qt5 portiert werden. Die Entwicklung soll bis April 2014 abgeschlossen werden.
Satte 1,65 Milliarden Euro will Microsoft bei der Übernahme der Mobilgerätesparte von Nokia für Patentlizenzen ausgeben. Es handelt sich aber hauptsächlich um Designpatente.
(Nokia Microsoft)
Archos stellt auf der Cebit 2013 vier Android-Tablets der Titanium-Serie vor. Die Geräte mit Displaygrößen von 7 bis 10,1 Zoll und Aluminiumgehäuse sind bereits jetzt im Handel erhältlich und kosten zwischen 150 und 260 Euro. Das 9,7-Zoll-Modell hat ein Display mit Retina-Auflösung.
(Archos)
Sonos hat nun seine Playbar öffentlich vorgestellt. Die Soundbar soll Fernsehern nicht nur zu besserem Klang verhelfen, sie vernetzt sich zur Fernsehton- und Musikwiedergabe auch mit anderen Sonos-Audioplayern.
(Sonos Playbar)
Samsung hat mit dem Galaxy S2 Plus ein neues Smartphone-Modell vorgestellt. Der Produktname verheißt, eine erweiterte Fassung des Galaxy S2 zu erhalten. Zum Großteil ist es aber nur identisch zum Galaxy S2 mit zum Teil schlechterer Hardwareausstattung.
(Samsung Galaxy S2 Plus)
Freenet alias Mobilcom-Debitel kauft den Berliner Apple-Händler Gravis. Bereits seit Oktober 2011 arbeiten die beiden Unternehmen zusammen.
(Freenet)
Die Software Helicon Focus Pro ist in einer neuen Version erschienen. Sie kann aus Fotos mit jeweils leicht anderen Schärfepunkten ein scharfes Gesamtbild zusammensetzen. Neu ist der Zusatz Helicon Remote, der einige Spiegelreflexkameras fernsteuert und automatisiert mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Schärfenebene macht.
(Focus Stacking)
Apple stellt keine iPods mehr her? So ähnlich muss die Nachricht auf DJs und Hi-Fi-Fans wirken, dass Technics seine legendären Turntables der Serien SL1200 und SL1210 angeblich nicht mehr produzieren will. Dabei soll laut der deutschen Niederlassung des Unternehmens der Vertrieb zunächst nur in Australien eingestellt werden.
(Technics 1210)
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