Wayland-Fork: Northfield soll Compiz-Effekte für Wayland umsetzen

Unter dem Namen Northfield hat der langjährige Compiz- und Wayland-Entwickler Scott Moreau einen Fork des Xorg-Nachfolgers Wayland eingerichtet. Er will dort mit dem Displayserver experimentieren und Compiz-Effekte implementieren.

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Der Wayland-Fork Northwood will Compiz-Effekte wie den Würfel für Wayland umsetzen.
Der Wayland-Fork Northwood will Compiz-Effekte wie den Würfel für Wayland umsetzen. (Bild: Compiz-Projekt)

Statt sich nur mit Protokollen zu beschäftigen, will der Wayland-Entwickler Scott Moreau mit seinem Wayland-Fork Northfield eine "Spielwiese" für den neuen Displayserver eröffnen. Er lädt Entwickler und Benutzer ein, Wayland über Northfield kennenzulernen. Darüber hinaus soll Northfield eine Möglichkeit bieten, mit der Codebasis und auch mit erweiterten Protokollversionen in Wayland zu experimentieren und Effekte aus Compiz für Wayland umzusetzen. Vor wenigen Wochen hat Compiz-Entwickler Sam Spilsbury erklärt, er habe kein Interesse daran, Compiz auf Wayland zu portieren.

Ursprünglich hatte Moreau vor etwa einer Woche sein Projekt unter dem Namen GH-Next vorgestellt. Bis zum gestrigen Sonntag, dem 24. März 2013, sprach Moreau noch von einem "Branch" - einer Parallelentwicklung. Bereits wenige Stunden später forderte Wayland-Chefentwickler Høgesberg ihn auf, sein Projekt offiziell einen Fork zu nennen und ihm einen eigenen Namen zu geben. Moreau entschied sich für Northfield als Ersatz für Wayland und Norwood als Ersatz für Weston.

Schaltflächen in der Titelleiste

Moreau, der bereits am Compositing Manager Compiz mitgearbeitet hatte, hat in seinem Fork bereits einige Änderungen eingebaut. So bringt die als Norwood bezeichnete Shell ein "ansprechenderes" Theme sowie funktionierende Schaltflächen für das Minimieren, Maximieren und Schließen von Fenstern in der Titelleiste in XWayland. Außerdem hat Moreau eine Taskleiste samt Fensteranzeige und ein Lautstärke-Widget umgesetzt.

Northfield wolle nicht die in Wayland umgesetzten Protokolle ändern, vor allem nicht die in Wayland definierten EGL-Spezifikationen, schrieb Moreau heute an die Wayland-Mailingliste. Northfield werde sich möglichst nah an dem Wayland-Projekt orientieren. Er werde seine Patches aber nicht anbieten. Die Wayland-Entwickler sollten selbst entscheiden, ob seine Umsetzungen sinnvoll seien oder nicht. Er habe im vergangenen Jahr mehrfach Patches angeboten, die abgelehnt oder sogar mit trollartigen Beiträgen abgetan wurden.

Keine Spaltung beabsichtigt

Er wolle mit seinem Projekt dennoch nicht die Wayland-Community spalten, erklärte Moreau. Er sehe in Wayland eine riesige Chance, einen längst überfälligen Nachfolger für X, mit dem sich auch moderne Desktopeffekte mühelos umsetzen lassen. In Northfield beziehungsweise Norwood sollen so viele Compiz-Effekte wie möglich umgesetzt werden. Ihm sei aufgefallen, dass nach der Ankündigung des Mir-Projekts durch Canonical zwei Wochen lang kein einziger Patch in Wayland eingeflossen sei. Sein Projekt wolle er weniger restriktiv handhaben und Entwicklern und Benutzern so die Möglichkeit geben, mehr zu experimentieren.

Moreau vergleicht sein Projekt mit der Abspaltung Beryl von Compiz 2005. Damals wurden die beiden Compositing-Manager parallel weiterentwickelt und die Community sah sich ebenfalls gespalten. Später einigten sich die Entwickler der beiden Projekte und vereinten ihren Code unter dem Namen Compiz Fusion, dessen Code 2009 endgültig wieder im Compiz-Projekt aufgenommen wurde. Damals ging es auch um zwei verschiedene Ansätze, OpenGL in Xorg umzusetzen - Aiglx und Xgl. Einen ähnlichen Streit will Moreau offenbar mit Northfield aber vermeiden.

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