Die EU-Kommission will mit ihrem Strategiepapier zum digitalen Binnenmarkt US-Internetkonzerne auf den Prüfstand stellen und offenbar die europäischen Ex-Monopolisten der Telekombranche stärken. Für die Nutzer hat die Ausarbeitung des Oettinger-Teams wenig Gutes.
Von Achim Sawall
Die Telekom will von der Konkurrenz mehr Geld für die letzte Meile. Die Preise für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) sollen um fast 23 Prozent steigen. Laut VATM wird so der Glasfaserausbau behindert.
Die Telekom hat ihren versprochenen Kompromissantrag zum Vectoring vorgelegt und will schnell mit dem Ausbau beginnen. Jetzt müssen die Bundesnetzagentur und die Konkurrenten reagieren.
Der Widerstand gegen die Pläne der Telekom, ein Monopol beim VDSL2-Vectoring zu errichten, ist zu groß. Nun kündigte sich beim Treffen mit der Bundesnetzagentur ein Kompromiss an.
Die Bundesnetzagentur hat den Preis für die letzte Meile wieder nur geringfügig gesenkt. Die Firmen, die der Deutschen Telekom jährlich rund 1,1 Milliarden Euro Miete zahlen, sind enttäuscht.
Regionale Betreiberunternehmen wie Netcologne und M-net haben offenbar ihre Ziele für den Glasfaserausbau gesenkt. Das geht aus einer Erklärung des Bundesverbandes Glasfaseranschluss hervor.
Die regionalen Netzbetreiber Deutschlands vermelden endlich Fortschritte beim Glasfaserausbau. Rund 130.000 Immobilien seien bis Jahresende 2010 versorgt. Die Zahl soll sich in den nächsten fünf Jahren verdreifachen.
Bandbreiten von 50 MBit/s sind perspektivisch nicht ausreichend, meint der Bundesverband Glasfaseranschluss und fordert die Bundesregierung auf, ein Mindestziel von 100 MBit/s auszugeben.
Der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas), zu dem Festnetzbetreiber wie Netcologne und M-Net gehören, verhandelt weiter mit der Telekom über den Zugang zur VDSL-Infrastruktur. Breko und VATM haben die Verhandlungen ihrerseits für gescheitert erklärt.