Buglas: Ifo-Aussagen gegen Glasfaserausbau "nicht nachvollziehbar"
Die Warnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo vor einem Glasfaserausbau in Deutschland werden von einem Experten zurückgewiesen. Die Fakten sprechen offenbar dagegen.

Der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas) hat die Aussagen des Ifo Instituts kritisiert, nach denen zumindest mittelfristig ein flächendeckender Ausbau von Glasfaserverbindungen bis zum Endkunden (FTTH/B) "weder notwendig noch finanzierbar" wäre.
"Wie man angesichts von Digitalisierung und anderen technischen Entwicklungen wie 5G, Machine-to-Machine-Kommunikation und vielen weiteren zu dem Schluss kommen kann, für die sich längst abzeichnende Gigabit-Gesellschaft brauche man 'mittelfristig keinen flächendeckenden Glasfaserausbau', erschließt sich uns nicht", sagte Buglas-Geschäftsführer Wolfgang Heer Golem.de auf Anfrage. "Als Basis-Infrastruktur für ortsfeste und mobile Konnektivität ist die Glasfaser unverzichtbar und mindestens auf Jahrzehnte das beste Übertragungsmedium. Es geht also im Kern nicht um das 'Ob', sondern allenfalls um das 'Wie' eines möglichst flächendeckenden Glasfaserausbaus."
Für den Buglas ist die vom Ifo Institut geäußerte Skepsis nicht nachvollziehbar. "Wir erleben eine seit Jahren kontinuierlich stark ansteigende Nachfrage nach höheren Bandbreiten", betonte Heer. "So hat sich beispielsweise der Anteil der Nutzer, die Bandbreiten von über 16 MBit/s nachfragen, in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdreifacht."
Nutzer fragen hohe Datenraten nach
Gleiches gelte für den gleichen Zeitraum auch für das pro Festnetzkunde pro Monat verbrauchte Datenvolumen. Gleichzeitig steige die Zahl der Nutzer, die sich für echte Glasfaseranschlüsse (FTTB/H) entscheiden, kontinuierlich an. "Gerade im Bereich der Geschäftskunden gibt es eine hohe Nachfrage nach verlässlichen symmetrischen Bandbreiten", sagte Heer. "Von einer nur geringfügigen Nutzung, wie das Ifo schreibt, kann vor diesem Hintergrund keine Rede sein."
Zudem sei nicht zu beobachten, dass der Staat breitflächig ohne Rücksicht auf Nutzerzahlen ausbaue. "Der Staat baut in Deutschland überhaupt nicht aus, sondern die Unternehmen. Dabei erfolgt der absolute Löwenanteil des Netzausbaus eigenwirtschaftlich." Die bestehenden Förderprogramme der öffentlichen Hand würden allein aufgrund ihrer begrenzten Mittel auf die Gebiete konzentriert, in denen sich der Aufbau einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur aus ökonomischer Warte heute noch nicht rechnet.
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Eben. Und genauso habe ich mal realistisch meinen Internet "Bedarf" durchleuchtet. Und...
Möchte ja mal ein Krankenhaus sehen, in dem der "Wirtschaftler" dem Arzt sagt, wie er...
Naja, ob man die Entscheidungsfindung eines 18jährigen mit der eines Unternehmens...
Den Kunden ist es wirklich egal. Den Internetforisten aber nicht, bei vielen zählt nur...