Vectoring: Kompromiss könnte 100 MBit/s für Millionen Menschen bringen
Der Widerstand gegen die Pläne der Telekom, ein Monopol beim VDSL2-Vectoring zu errichten, ist zu groß. Nun kündigte sich beim Treffen mit der Bundesnetzagentur ein Kompromiss an.

Die Deutsche Telekom kann den Ausschluss der Konkurrenz beim Vectoring, womit über Kupferleitungen bei VDSL 100 MBit/s möglich werden, nicht durchsetzen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, hat Deutschland-Chef Niek Jan van Damme bei einem Treffen in der Bundesnetzagentur erklärt: "Wir sind zu Kompromissen bereit."
Technisch ist beim VDSL2-Vectoring das Entbündeln der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) am Kabelverzweiger nicht mehr möglich. Die Telekom verlangt deshalb eine Änderung der Regulierungsbestimmungen, die bisher für den Wettbewerb galten. Wettbewerber argumentieren, dass es sicherlich sinnvoll sei, dass, wenn ein Unternehmen am Kabelverzweiger ist und dort VDSL ausgebaut hat, auch nur ein Unternehmen Vectoring macht. Dies müsse aber nicht die Telekom sein.
Dass die Bundesnetzagentur dafür die Marktregeln ändert, erscheint zweifelhaft. "Ein Grundprinzip der bisherigen Regulierung des Telekommunikationsmarktes würde infrage gestellt", sagte Behördenpräsident Jochen Homann der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er könne sich "auch andere Lösungen vorstellen, als die letzte Meile vollständig für den Wettbewerb zu sperren", so Homann. Bisher hatte die Telekom lediglich einen Bestandsschutz für Schaltkästen angeboten, die Wettbewerber bereits mit eigenen Leitungen erschlossen haben. Der Telekom-Sprecher sagte nun, es sei vorstellbar, dass die Wettbewerber "über den Bestandsschutz hinaus auch neue Kabelverzweiger erschließen können. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass die Wettbewerber ebenfalls einen offenen Netzzugang ermöglichen". Noch vor Weihnachten will die Telekom einen offiziellen Antrag bei der Bundesnetzagentur einreichen, um die Bedingungen für das Vectoring klären zu lassen.
Vectoring wird seine Potenziale für den Breitbandausbau in Deutschland am besten entfalten, wenn die neue Technologie von allen Marktteilnehmern eingesetzt werden kann. Diese Auffassung vertreten die Telekommunikationsverbände Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas) und Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) in einem heute veröffentlichten gemeinsamen Positionspapier. Die Verbände erwarten von der Bundesnetzagentur weiterhin Transparenz hinsichtlich der technischen Prüfergebnisse, hieß es darin.
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Das ist schön das du das so siehst, gerade aber in ländlichen Regionen, wo ich z.B. mit...
Die Kabelnetztbetreiber sind Privatunternehmen und die Telekom (früher Deutschen...
Ich stimme zu, grad wenn es um Unternehmen geht. Von hier aus produktiv im Medienbereich...
Zum Titel: VDSL ist für mich auch kein Thema. Bis es hier VDSL geben wird werde ich 60...