Mit einer neuen Software sollen verschlüsselte E-Mails praxistauglicher werden: Proton stellt die Bridge vor. Diese übernimmt die Verschlüsselung und kommuniziert via IMAP und SMTP mit dem Mailclient.
Für fast drei Stunden waren heute die Zertifikate aller Subdomains des Berufsnetzwerks LinkedIn ausgelaufen. Peinlich, da die meisten Suchmaschinen darauf verweisen.
Ein 2011 gegründetes Unternehmen setzt auf Kryptographie aus den 90ern: Eine Subdomain mit Sonderangeboten von Flixbus unterstützt nur veraltete Verschlüsselungsstandards - und das seit Monaten. Kunden können auf der Seite Ticketgutscheine kaufen und müssen dafür persönliche Daten hinterlassen.
Von Hauke Gierow
Kunden von GMX und Web.de sollen künftig "ohne Expertenwissen" auf verschlüsselte Online-Speicher zugreifen können. Dafür nutzt 1&1 eine Version der Cryptomator-Software. Sie gibt es jedoch noch nicht für alle Betriebssysteme.
Ein peinlicher Fehler bei einem Sicherheitsunternehmen: Fortinets Webmanager hat das Admin-Passwort nicht korrekt geprüft und lässt daher jeden Nutzer mit beliebiger Zeichenfolge in das System. Ein Patch steht bereit.
Skype ist in China nicht mehr verfügbar - jedenfalls nicht in dem Appstore von Apple und den unabhängigen Android-Stores. Dafür verantwortlich ist wohl das neue Cybersicherheitsgesetz.
DJI reiht sich ein in die unrühmliche Liste von Unternehmen mit ungeschützten S3-Buckets und privaten Zertifikaten auf Github. Betroffen von dem Leak sind Führerscheindaten, Reisepässe und Logs von Flügen.
Es wird keine Rückkehr in die Browser geben: Startcom gibt auf. Die zu Qihoo360 gehörende Zertifizierungsstelle zieht damit auch die Konsequenzen aus einem vernichtenden Sicherheitsaudit.
Die von einer Sicherheitslücke betroffenen Zertifikate der estnischen eID-Karte werden nun doch zurückgezogen, nachdem der RSA-Bug von Infineon öffentlich ist. Estland will die Zertifikate updaten und künftig auf elliptische Kurven setzen.
Yubico bietet ein Hardware-Security-Modul für kleinere Unternehmen an, die nicht Hunderte Schlüssel sicher verwahren müssen. Der Schlüssel im Nano-Format verschwindet fast vollständig im USB-Port.
Der Crypto-Messenger Signal nutzt für seinen Desktop-Client nun Electron als Basis statt Chrome-Apps. Der Client ist damit unabhängig vom Browser nutzbar und eine eigenständige Anwendung. Linux-Nutzer werden vorerst aber nur teilweise bedient.
Committs im Android-Open-Source-Project zeigen, dass Google an einer Implementierung für DNS über TLS für Android arbeitet. Damit können Anfragen nicht nur vor neugierigen Blicken versteckt, sondern auch gegen Manipulation abgesichert werden. Wann das Feature kommen könnte, ist aber noch unklar.
In Russland und der Ukraine verbreitet sich eine neue Ransomware. Badrabbit wurde über Nachrichtenwebseiten verbreitet und befällt offenbar gezielt Unternehmensnetzwerke. Betroffen waren eine Nachrichtenagentur, der Flughafen von Odessa und die Metro von Kiew.
Ein Geheimdienst, der Open-Source-Software veröffentlicht: Was zunächst ungewöhnlich klingt, hat der Five-Eyes-Geheimdienst CSE aus Kanada tatsächlich gemacht. Assembly Line und Cart sollen bei der Malware-Analyse helfen.
Ein alter Zufallszahlengenerator ist nur dann sicher, wenn ein dafür verwendeter Schlüssel geheimgehalten wird. Doch eine Reihe von Geräten benutzt einfach immer den selben Schlüssel - darunter zehntausende Appliances von Fortinet.
Die Verschlüsselung privater Kommunikation soll auch auf europäischer Ebene angegriffen werden. Da der Einbau von Hintertüren offenbar vom Tisch ist, geht es nun um Schwachstellen bei der Implementierung und das Hacken von Passwörtern.
Infineon-Chips in Personalausweisen, Laptops und Krypto-Hardware sind unsicher. Pikant daran: Die Produkte wurden vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert.
RSA-Schlüssel von Hardware-Kryptomodulen der Firma Infineon lassen sich knacken. Das betrifft unter anderem Debian-Entwickler, Anbieter qualifizierter Signatursysteme, TPM-Chips in Laptops und estnische Personalausweise.
Ein Sturz aus 1,20 Meter Höhe und eine kalte Dusche können der Bolt B80 anscheinend nichts anhaben. Die externe SSD fasst maximal 480 GByte und soll durch den USB-C-3.1-Gen2-Anschluss besonders schnell sein. Außergewöhnlich sieht sie auf jeden Fall aus.
Mit einer vorgeschlagenen Erweiterung für das kommende TLS 1.3 könnte die Verschlüsselung effektiv gebrochen werden. Internet-, Mobilfunk- und Cloud-Provider wollen dazu aber nicht öffentlich Stellung nehmen. Und die nächste ähnliche Idee steht schon wieder auf der Agenda.
Von Sebastian GrĂ¼ner
Eine Sicherheitslücke in Outlook hat zur Folge, dass per S/MIME verschlüsselte Mails auch im Klartext mitgesendet werden. Microsoft hat den Fehler am Patchday behoben.
Wissenschaftler aus Österreich und China haben erfolgreich Quantenverschlüsselung getestet: Sie haben eine Videokonferenz abgehalten, die mit einem Schlüssel kodiert war, der mit Hilfe eines Satelliten per Quantentechnologie erzeugt wurde.
Nachdem er ein iPhone gefunden hat und der ursprüngliche Besitzer sich nicht meldete, wollte der Finder das Gerät nutzen. Apple widersprach - und auch ein Münchener Gericht sieht keine Veranlassung, das Gerät zu entsperren.
Ignite 2017 Mit Fido 2.0, Azure Active Directory und Windows Hello will Microsoft alternative Anmeldemethoden für viele Plattformen einführen - und will klassische Passwörter loswerden. Die Vision: sich mit dem Authenticator, dem USB-Stick oder einem Wearable überall anmelden zu können.
Mit der kommenden Version 13 will Nextcloud Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in seinen Cloud-Speicherdienst einbauen. Die soll verzeichnisbasiert funktionieren, einfach sein und für den Unternehmenseinsatz taugen.
Die Redboot-Ransomware überschreibt den MBR, die Partitionstabelle - und hat offenbar keine Möglichkeit, die verschlüsselten Dateien jemals wiederherzustellen. Selbst, wenn die Opfer zahlen würden.
Der Sicherheitsforscher Patrick Wardle hat demonstriert, dass Apples Keychain unter MacOS mit einer App komplett ausgelesen werden kann. Diese muss aber zunächst an Apples Gatekeeper vorbei.
PGP gilt nicht als übertrieben benutzerfreundlich. Warum, musste jetzt auch Adobe feststellen, als ein Mitarbeiter im Sicherheitsblog des Unternehmens den privaten PGP-Schlüssel des Teams veröffentlichte.
Bald sollen Nutzer einen eigenen Wire-Server betreiben können, der auch mit dem Rest des Netzwerks kommunizieren kann. Bis es so weit ist, müssen noch ein paar Abhängigkeiten geändert werden. Der Code selbst steht aber ab sofort unter freier Lizenz.
Offener Quellcode und Verschlüsselung: Keybase Teams will sich durch Sicherheitsfunktionen von der vielfältigen Konkurrenz abheben und mit der grafischen Benutzeroberfläche (GUI) trotzdem ähnlich gut bedienbar sein. Das Programm ist kostenlos in einer Alpha-Version verfügbar.
Wer mit künftigen Chrome-Versionen FTP-Ressourcen ansteuert, bekommt wegen der unsicheren Verbindung eine Warnung. Zuvor hatten in diesem Jahr schon wichtige Projekte die Abkehr von FTP angekündigt.
Der Chef der neuen Behörde Zitis betrachtet IT-Sicherheit vor allem als ein Managementproblem. Seine Codeknacker sollen Verschlüsselung zwar brechen, aber Kommunikation nicht unsicher machen. Bevor er bei Zitis anfing, arbeitete er 25 Jahre lang für den Bundesnachrichtendienst.
Die aktuelle Version von iOS bringt Verbesserungen, die Nutzer vor dem unerwünschten Auslesen des iPhone-Speichers schützen sollen. Gerade Polizeibehörden könnten sich über die Funktion ärgern.
Mittels eines Standards namens Certificate Authority Authorization können Domaininhaber via DNS definieren, wer für sie TLS-Zertifikate ausstellen darf. Ab sofort müssen diese Records geprüft werden. Bei einem Test schlampte Comodo und stellte fälschlicherweise ein Zertifikat aus.
Von Hanno Böck
Forscher warnen vor einer Sicherheitslücke in der estnischen eID-Karte. Es sei möglich, die Karte ohne PIN einzusetzen. Details sollen im Herbst veröffentlicht werden, die Regierung sieht derzeit noch keinen Grund für einen Rückruf.
Ein weiterer Browserhersteller will die Zusammenarbeit mit Wosign und Startcom einstellen. Ab diesem Herbst werden auch bei Internet Explorer und Edge keine neuen Wosign- und Startcom-Zertifikate mehr akzeptiert.
Der VPN-Provider Hotspot soll seine Nutzer durch Javascript-Elemente und Werbung ausspionieren - obwohl er genau das Gegenteil behauptet. Das wirft eine US-Bürgerrechtsorganisation dem Unternehmen vor und hat Beschwerde bei der FTC eingereicht.
Es gibt noch keinen praktisch verwendbaren Quantencomputer, aber Programmiersprachen dafür wurden längst entwickelt. Sie füllen ganze Datenbanken und Firmen hoffen, damit bereit für die Zukunft zu sein.
Von Frank Wunderlich-Pfeiffer
Digicert übernimmt das umstrittene Zertifikatsgeschäft von Symantec für fast eine Milliarde US-Dollar plus Aktientausch. Symantec wurde immer wieder für grobe Mängel in dem Bereich gerügt, unter anderem von Google.
Mit einem Zukauf will der TÜV-Süd weitere digitale Dienste anbieten: Die Firma Uniscom bietet sicheres Cloud-Hosting für Unternehmen an.
Die Umsetzung von ARMs Trustzone in den meisten Qualcomm- und in fast allen Exynos-Chips ist extrem mangelhaft und teilweise unrettbar kaputt, schreibt ein Google-Forscher. Angreifer können darüber die Android-Verschlüsselung knacken, biometrische Daten stehlen oder Vollzugriff auf das Gerät erlangen.
Wenn ein privater Schlüssel von einem Webseitenzertifikat offen im Netz landet, sollten Zertifizierungsstellen das entsprechende Zertifikat zurückziehen. Symantec tat dies nun auch bei einem privaten Schlüssel, der überhaupt nicht echt war.
Der Vorschlag für eine TLS-Erweiterung macht TLS effektiv kaputt, sagen dessen Kritiker. Befürworter begründen die Idee mit Enterprise-Szenarien im Rechenzentrum. Streit ist vorprogrammiert und zeigt sich deutlich beim Treffen der TLS-Arbeitsgruppe.
Ein Bericht von Sebastian GrĂ¼ner
Zu einem Zertifikat für verschlüsselte HTTPS-Verbindungen gehört ein privater Schlüssel. Doch was, wenn der Schlüssel auf dem Webserver landet - und dann nicht mehr privat ist? Wir fanden zahlreiche Webseiten, die ihren privaten Schlüssel zum Herunterladen anbieten.
Von Hanno Böck
Nach den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg bittet die Polizei über ein Webportal um Hinweise zu Straftätern. Dabei werden allerdings personenbezogene Daten im Klartext übertragen und die eingereichten Hinweise sind ohne TLS-Verschlüsselung vermutlich prinzipiell anfechtbar.
Von Tim Philipp Schäfers
Die Entwickler von Googles Chrome-Browser bekräftigen ihre Entscheidung, Zertifikaten von Wosign und Startcom überhaupt nicht mehr zu trauen. Mitte September wird die bisher noch gepflegte Whitelist entfernt.
Sicherheitsexperten ist es gelungen, über einen Seitenkanalangriff 1024-Bit RSA-Schlüssel auszulesen. Möglich wurde dies aufgrund einer Schwachstelle in der Bibliothek Libgcrypt, die auch von GnuPG verwendet wird. Die neue Version 1.7.8 soll das Problem beheben.
Zwei Schwachstellen in einem Programm der öffentlichen Verwaltung können unter Umständen dazu genutzt werden, die rechtssichere Signatur und Verschlüsselung von Behördenkommunikation zu umgehen. Ein Patch steht zwar zur Verfügung, wird aber nur langsam eingespielt.
In einem Sorgerechtsfall sorgt das Amtsgericht Bad Hersfeld mit einem Beschluss für einige Verwirrung. So sollen Eltern von allen Whatsapp-Kontakten der Kinder eine schriftliche Einwilligung einholen, sonst würden Abmahnungen drohen.
Ein chinesischer Satellit hat verschränkte Photonenpaare an zwei 1.200 km voneinander entfernt liegende Orte übertragen. Er soll Quantenkommunikation möglich machen. Wie funktioniert so etwas?
Von Frank Wunderlich-Pfeiffer