Durch die Überschwemmungen in Thailand 2011 sind Festplattenfabriken von Western Digital und Seagate beschädigt. Da rund die Hälfte aller Festplatten in Thailand hergestellt wird, sind die Geräte anhaltend knapp. Die Preise nicht nur für die Laufwerke, sondern auch für PCs steigen.
Weil Festplatten durch die Überflutungen in Thailand noch lange knapp bleiben werden, will Seagate sie an Großabnehmer regelmäßig versteigern. Das soll die aktuelle Preisrallye dauerhaft eindämmen.
Western Digital will ab März 2012 auch das zweite seiner beiden thailändischen Festplattenwerke in Betrieb nehmen. Ab September 2012 will der von der Flutkatastrophe betroffene Hersteller dann wieder in vollem Maße liefern können.
Wegen schwacher Nachfrage am PC-Markt durch die Festplattenkrise erwägt Intel, die Preise für seine CPUs außerplanmäßig zu senken. Taiwanischen Berichten zufolge sollen die Abschläge 10 bis 15 Prozent betragen.
Die Hersteller von Festplatten und Computern leiden weiter an Kapazitätsengpässen infolge der Überschwemmungen in Thailand. Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC könnte die Knappheit bis 2013 anhalten. Bei Lenovo sind besonders große, schnelle Festplatten nicht mehr lieferbar.
Die beschädigten Fabriken für Festplatten und Sensoren von Digitalkameras bringen nun auch den Markt für Flash-Bausteine durcheinander. Eine Beruhigung sehen Marktforscher erst Mitte 2012 voraus.
Western Digital hat in einer der von der Flutkatastophe in Thailand betroffenen Fabriken die Produktion wieder aufgenommen. Ein weiteres Werk steht noch unter Wasser, frühestens ab März 2012 sollen alle Anlagen wieder vollständig einsatzbereit sein.
Im vierten Quartal 2011 wird rund ein Drittel der weltweit benötigten Festplatten fehlen. Taiwanischen Berichten zufolge planen deshalb einige PC-Hersteller, ihre Preise zu erhöhen.
Seagate hat die Produktion seiner Festplatten in Thailand wieder aufgenommen, rechnet im vierten Quartal 2011 aber mit 10 bis 18 Prozent weniger Geräten als im Vorquartal. Damit fehlt auf dem Weltmarkt von allen Herstellern insgesamt rund ein Drittel der knappen Geräte.
Media Markt verkauft seine in der vergangenen Woche beworbenen externen Festplatten von Lacie mit 2 Terabyte Kapazität weiterhin zum ursprünglichen Preis von 59 Euro. Das dürfte die günstigste Möglichkeit sein, noch so viel Speicherplatz zu erhalten. Auch ein Ausbau ist problemlos möglich.
Die Flutkatastrophe in Thailand treibt die Preise für Festplatten in die Höhe. Bei deutschen Versendern sind 2-TByte-Laufwerke kaum noch unter 100 Euro zu bekommen. Eine Entspannung ist für die nächsten Monate nicht zu erwarten.
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