Zwischenfall: Schon wieder ungeplante Drehung der ISS
Die ISS wurde erneut ungeplant durch russische Triebwerke gedreht. Nach 30 Minuten war die Station wieder unter Kontrolle.

Erst Ende Juli drehte sich die Internationale Raumstation ISS beim Andockmanöver des russischen Forschungsmoduls Nauka (russisch: Wissenschaft). Nach dem Andocken des Moduls zündeten sich dessen Triebwerke außerplanmäßig. Eine Gefahr für die Besatzung bestand damals nicht. Nun kam es am Freitag, dem 15. Oktober 2021, erneut zu einem außerplanmäßigen Zünden russischer Triebwerke.
Laut der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa war ein geplanter Triebwerkstest des russischen Sojus-Raumschiffs MS-18 vorgesehen. Am Freitag machte sich das russische Filmteam des Spielfilms The Challenge nämlich zurück auf den Weg zur Erde. Statt eines kurzen Tests zündeten die Triebwerke aber anschließend weiter, erklärte die Nasa-Pressesprecherin Leah Cheshier der New York Times. Die Kontrolle über die Position der Raumstation ging am Freitag um 11:13 Uhr (MESZ) verloren.
Die Situation an Bord
"Oleg, ganz ruhig, die Station wurde um 57 Grad gedreht, das ist keine große Sache", wurde ein Beamter der russischen Missionskontrolle in Moskau von der russischen Nachrichtenagentur Interfax zu dem Kosmonauten Oleg Nowizki zitiert. "Wir mussten sicherstellen, dass die Triebwerke in Ordnung sind, das ist wichtig." Dann gaben das Bodenpersonal der Nasa und von Roskosmos der Besatzung der Raumstation die Anweisung, die Notfallprotokolle einzuleiten.
Nach 30 Minuten habe man die normale Position der Station wiederhergestellt, erklärte Chesier. Laut einer Pressemitteilung der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos sei die Crew auch dieses Mal nicht in Gefahr gewesen.
Warum die Triebwerke schließlich aufgehört haben zu zünden, ist unklar. Timothy Creamer, ein Nasa-Flugdirektor, vermutete, dass die russischen Triebwerke möglicherweise einen Grenzwert erreicht hatten und schließlich die Zündung stoppten. Moskau würde das überprüfen und analysieren, fügte er hinzu. Das Raumschiff sei aber intakt, ansonsten wären das russische Filmcrew und der Kosmonaut Nowizki am 17. Oktober wohl kaum sicher auf der Erde gelandet.
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