Zustelldrohne: DHL hat Entwicklung des Paketkopters eingestellt
Ein Regelbetrieb war ohnehin nie geplant: Die gelbe Zustelldrohne der Deutschen Post bleibt künftig am Boden, das Projekt ist beendet.

Die DHL hat ihr Paketdrohnen-Entwickungsprojekt namens Paketkopter eingestellt. Das Projekt werde schon seit längerem nicht mehr fortgeführt, sagte ein Sprecher der Deutschen Post der Welt am Sonntag auf Nachfrage.
Auch ein Pilotprojekt zum Medikamentenversand in Tansania zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Drohnenhersteller Wingcopte werde nicht fortgesetzt.
"Wir haben in den vergangenen Jahren diverse Anwendungsfälle für den DHL Paketkopter getestet, in denen die Drohne vor allem dann zum Einsatz kam, wenn ein Transport über etablierte Infrastrukturen schlecht möglich war oder deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte", sagte der Sprecher. Dabei seien wichtige Erkenntnisse gewonnen worden.
Ein Regelbetrieb war nicht geplant
"Aber wir haben auch mehrfach darauf hingewiesen, dass ein Regelbetrieb im Bereich der Zustellung per Paketdrohne in Deutschland nicht geplant sei. Es sind auch keine neuen Pilotprojekte vorgesehen", hieß es weiter.
Der Paketkopter wurde erstmals 2013 genutzt. Es handelt sich um einen MD4-1000 Quadrocopter des Siegener Unternehmens Microdrones. Er wiegt knapp 2,7 Kilogramm und kann mit einer Nutzlast von bis zu 1,2 Kilogramm beladen werden. Die Flugdauer beträgt je nach Nutzlast etwa eine halbe Stunde.
Während eines einwöchigen Testbetriebs bei Bonn konnten sich DHL-Mitarbeiter bei einer Partner-Apotheke auf der anderen Seite des Rheins Medikamente bestellen. Ziel des Pilotprojektes war es, Grundlagenforschung zum Einsatz von unbemannten Luftfahrzeugen im Bereich der Logistik zu betreiben.
2014 folgte ein Pilotprojekt auf der Nordseeinsel Juist: Vom Norddeich aus flog der Paketkopter insgesamt 40 Mal zwischen September bis Dezember und konnte bei zwei Notfällen gar Hilfe vor Ort schaffen. Navigiert wurde per GPS, ein komplett autonomer Flug außerhalb der Sichtweite eines Drohnenpiloten ist nach der deutschen Luftverkehrsordnung nicht erlaubt.
Proteste gegen den Paketkopter
Zwei Jahre später arbeitete der Paketkopter in Bayern automatisch eine Route in Bayern ab. Die drei Monate andauernden Tests fanden nach Angaben von DHL zwischen Januar und März im oberbayerischen Reit im Winkl und auf der Winklmoosalm statt. Das selbstständige Be- und Entladen war dabei eine der wichtigsten neuen Funktionen des Geräts.
Gegen das Projekt gab es auch Proteste: Ein Paketkopter, der Lieferungen zu entlegenen Kunden bringt, ist nach Ansicht von Gleitschirm- und Drachenfliegern ein Sicherheitsrisiko. Gerade in schwach besiedelten Bergregionen könne es zu Kollisionen kommen, warnen die Drachenflieger, die ihr Hobby gefährdet sehen.
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