Zuma: Geheimsatellit hat sich nicht von der Rakete getrennt
Detailliertere Berichte zum Start des geheimen Satelliten Zuma geben dem Hersteller Northrop-Grumman die Schuld am Fehlstart im Januar.

Nach einem Bericht des Wall Street Journal soll der Geheimsatellit Zuma durch eine Fehlfunktion des Nutzlastadapters von Northrop-Grumman verloren gegangen sein. Schon kurz nach dem Start am 8. Januar gab es Meldungen, dass der Satellit nicht die geplante Umlaufbahn erreicht haben soll. Die für den Start mit einer Falcon 9 Rakete verantwortliche Firma SpaceX durfte sich wegen der Geheimhaltungsvorschriften nicht zu Details äußern, außer, dass die Rakete wie geplant funktionierte.
Gerüchten zufolge soll die Mission 3,5 Milliarden US-Dollar gekostet haben. Das Projekt ist so geheim, dass nicht einmal die Behörde bekanntgegeben wurde, in deren Auftrag Zuma gebaut wurde. Die Finanzierung erfolgte dabei an "den üblichen Kanälen vorbei". Selbst die für Geheimprojekte übliche parlamentarische Aufsicht war noch stärker eingeschränkt als sonst. Der Zweck von Zuma ist immer noch nicht bekannt, allerdings berichten die Quellen des Wall Street Journal, die Nutzlast habe besonders empfindlich auf Erschütterungen reagiert.
Bauteil des Satellitenherstellers soll schuld sein
Der Nutzlastadapter ist das Bauteil, das beim Start den Satelliten mit der Rakete verbindet und nach dem Start wieder freigibt. Wegen der hohen Empfindlichkeit des Satelliten verwendete Northrop-Grumman einen eigenen Adapter mit besonderen Stoßdämpfern anstelle des von SpaceX gelieferten Standardadapters. Er soll am Boden dreimal erfolgreich getestet worden sein, versagte aber beim Flug im Orbit. Der Satellit blieb mit der Oberstufe der Falcon 9 verbunden bis diese das Deorbitierungsmanöver für einen kontrollierten Absturz im Indischen Ozean flog. Dabei soll sich der Satellit letztlich doch gelöst haben, konnte aber nicht mehr gerettet werden.
Northrop Grumman ist neben Zuma auch verantwortlich für den Bau des James Webb Telescopes, dessen Start sich wegen Problemen weiter verzögert. Das geht mindestens mit einem großen Ansehensverlust der Firma einher, die sich in Zukunft noch stärker in der Raumfahrt engagieren wird. Im September gab das Unternehmen bekannt, Orbital ATK für 9,2 Milliarden US Dollar aufzukaufen, inklusive der Satelliten- und Raketenbausparte der von ATK aufgekauften Firma Orbital Sciences.
Es bleibt abzuwarten, ob ein öffentlich einsehbarer Abschlussbericht zu Zuma verfasst wird. Die geschilderten Probleme sind aber zumindest plausibel. Die Air Force erklärte bereits am 22. Januar, dass sie weiterhin Vertrauen in die Raketen von SpaceX habe.
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Wer weiß welches Übel für die Welt man da auf eine Umlaufbahn setzen wollte. Wer...
Natürlich ist das auch veranlagt. Und sicherlich hat der in seiner Jugend auch gekifft...
Dann wäre, wie ich geschrieben habe, der Satellit eher "harmlos" und für uns gut statt...
Wenn man die Flugrichtung der Rakete kennt, muesste man ihn ja irgendwie optisch oder mit...