Zukunftsforum Schiene Digital: Bahn will Wi-Fi in 2. Klasse doch noch 2016 schaffen

Die Deutsche Bahn und der Verkehrsminister wollen das Ziel der WLAN-Versorgung in allen ICE-Zügen doch noch bis Jahresende erreichen. Doch mit mehr Repeatern von der Bahn in den Zügen lässt sich die Versorgung nicht leisten.

Artikel veröffentlicht am ,
Verkehrsminister Alexander Dobrindt, der Präsident des Verbandes der Bahnindustrie Volker Schenk und DB-Chef Rüdiger Grube (v. l. n. r.)
Verkehrsminister Alexander Dobrindt, der Präsident des Verbandes der Bahnindustrie Volker Schenk und DB-Chef Rüdiger Grube (v. l. n. r.) (Bild: Bundesverkehrsministerium)

Bahnchef Rüdiger Grube hat sich auf dem Zukunftsforum Schiene Digital mit dem Bundesverkehrsministerium auf die Versorgung mit Wi-Fi in allen Zügen verpflichtet. Das gab das Ministerium am 22. Juni 2016 bekannt. Bis Ende des Jahres 2016 wird kostenfreies Wi-Fi in allen ICE-Zügen, auch in der 2. Klasse, geschaffen: "Gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern soll dafür gesorgt werden, dass Reisende und weitere Nutzer der Schiene überall und jederzeit Zugang zum mobilen Breitband haben", hieß es in der Erklärung.

Doch Grube betonte: "Von einem bestimmten Datenvolumen an werden wir dem Kunden sagen müssen: Entweder, du gehst auf eine langsamere Geschwindigkeit, oder ab dem Punkt x muss man das dann auch berechnen."

"Die Bahn kann so das Verkehrsmittel des digitalen Zeitalters werden - neben Arbeitsplatz und Wohnung, ein zusätzlicher Ort zum Arbeiten und zur Kommunikation", sagte Minister Alexander Dobrindt (CSU). Die Bahn hatte sich mit der Ankündigung, kostenloses WLAN für alle Fahrgäste im ICE möglicherweise erst 2017 anzubieten, Kritik von Dobrindt eingehandelt. Er werde ein Verschieben des Termins nicht akzeptieren, hatte Dobrindt betont.

Digitales Planen und Bauen

Der Bund habe die Telekommunikationsunternehmen bei der Frequenzversteigerung 2015 verpflichtet, eine flächendeckende Anbindung aller ICE-Strecken an mobiles Breitband sicherzustellen.

Doch einfach wird das Wi-Fi-Angebot nicht: Die Infrastruktur der Mobilfunknetzbetreiber entlang der Bahnstrecken sei nicht ausreichend dimensioniert, um die besonderen Anforderungen von breitbandigen Datendiensten für Passagiere in Hochgeschwindigkeitszügen zu leisten, hatte Norman Frisch, Head of Business Development Transport Solutions bei Huawei, im März 2016 gesagt.

Bund habe Mobilfunkbetreiber verpflichtet

Grube räumte im selben Monat ein, dass der Kunde mit der Qualität der WLAN-Versorgung in der Bahn "nicht immer zufrieden" sei. Man rede dazu "nicht nur mit der Telekom, sondern auch mit Vodafone und der Telefónica". Es ging aber nicht nur darum, dass genügend Repeater von der Bahn in den Zügen installiert werden. Auch die Bahnstrecken müssten von genügend Funktürmen ausgeleuchtet werden. "29.000 Kilometer sind nicht ausgeleuchtet", sagte Grube. Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges erklärte, die Datenverkehre in den Zügen würden explodieren. Die Leute würden viele Filme anschauen.

Gestern wurde erklärt, dass Maxdome als Video-Streaming-Anbieter in das WLAN-Portal der Bahn eingebunden werde. Die Inhalte sollen sich auf lokalen Servern direkt im Zug befinden und von dort über WLAN verteilt werden.

Digitales Planen und Bauen werde zudem bis zum Jahr 2020 zum Standard bei allen öffentlichen Verkehrs-Infrastruktur-Projekten, hieß es heute weiter. Dobrindt habe dafür einen Stufenplan entwickelt und zusammen mit der Bahn Pilotprojekte gestartet.

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Gabriel3 23. Jun 2016

Ich mag einfache Vergleich deswegen lasse ich diese Zahlen mal kurz hier stehen. ÖBB...

Gabriel3 23. Jun 2016

Klappt auch bei größeren Cafes oder ähnlichem - Die Frage ist wie stabil die LTE...

Gabriel3 23. Jun 2016

Die Frage ist ob Netflix auch was umsonst anbietet und ob die überhaupt diese...

medium_quelle 23. Jun 2016

Keine Ahnung, was da angemessen wäre. Wenn der Bus voll ist, "spart" man ja schon mal...



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