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Wasserstoff hilft nicht überall

Gleichzeitig wird davon abgeraten, die Bemühungen zum Einsatz von H 2 zu weit zu streuen. Die Verwendung in Privathaushalten für die Wärmeerzeugung gilt laut der Studie als unrentabel. Ähnliches gilt für die Beimischung von Wasserstoff in das Erdgasnetz. Theoretisch wäre ein Anteil von 20 Prozent problemlos möglich. Allerdings seien die Nutzung von Fernwärme, auch aus Elektrolyseuren, und der Einsatz von Wärmepumpen deutlich günstiger.

Das Gleiche gelte für die Verwendung von Wasserstoff für den Antrieb von Bussen und Pkws. Hier sei es jeweils wesentlich wirtschaftlicher, die Fahrzeuge direkt zu elektrifizieren.

Außerdem warnt die Studie davor, das Monitoring zu vernachlässigen. Nur mit Monitoring könne die bestehende Strategie an technische Entwicklungen und wirtschaftliche Veränderungen angepasst werden. Dafür brauche es zudem eine übergeordnete Stelle, die die entsprechenden Entscheidungen umsetzen kann.

Mobilisierung der gesamten Region

Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Einbeziehung der vorhandenen Industriebetriebe, insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen. Erst, wenn diese Betriebe Wasserstoff kostengünstig und effizient in ihren Prozessen einsetzen könnten, ließe sich eine entsprechende Nachfrage nach dem Rohstoff etablieren.

Und schließlich soll ein eigener Campus der Universität Osnabrück am Standort Lingen genau die Studiengänge anbieten, die für die zukünftige Wasserstoffindustrie gebraucht werden.

Noch handelt es sich nur um den Vorschlag für eine Strategie, um Wasserstoff möglichst schnell und kostengünstig für das Stromnetz und das Transportwesen nutzbar zu machen. 2027 sollen die großen Elektrolyseure von RWE(öffnet im neuen Fenster) mit 300 MW Leistung komplett fertiggestellt sein. Ein Jahr später soll der Anschluss an 1.800 MW Offshore-Windenergie(öffnet im neuen Fenster) erfolgen.

Die Rahmenbedingungen in Lingen scheinen also nahezu perfekt zu sein. Genau hier könnte sich demnächst zeigen, ob und in welchem Umfang Wasserstoff in Zukunft als Energieträger zum Einsatz kommt.


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