Retrofit-LED-Lampen ahmen Glühdrähte nach

Ihre großen Vorteile kann die LED vor allem in zwei Bereichen ausspielen: zum einen bei Neukonstruktionen, denen wir uns ab Seite 4 widmen und zu denen auch der Trend zur Wegwerf-LED-Leuchte zählt, bei der Leuchtmittel Teil der Leuchte (umgangssprachlich auch Lampe) sind. Geht das Leuchtmittel kaputt, lohnt sich eine Reparatur nicht. Der derzeitig wichtigere Trend ist jedoch der zweite Bereich: Retrofit. Oder anders formuliert: die LED für Omas Nachttischlampe (eigentlich: Nachttischleuchte).

Gerade für den Retrofit-Bereich eignet sich die LED-Technik als alternativer energiesparender Lichtabgeber, für den nicht die ganze Leuchte ausgetauscht werden muss. Denn eine LED kann sehr klein sein und braucht keine Schlangenform für Mini-Leuchtstoffröhren. Wer sich etwa G4-Sockellampen anschaut, die nichts weiter als eine Halogen-Lampe mit zwei Drahtanschlüssen im Glaskolben sind, kann sich kaum vorstellen, dass das diese Konstruktion mit einer Kompaktleuchtstofflampe (KLL), die umgangssprachlich gerne Energiesparlampe genannt wird, möglich wäre. Hier stößt mangels Miniaturisierung allerdings auch die LED an Konstruktionsgrenzen. Der G4-Sockel ist die kleinste Herausforderung, der sich Lampenhersteller zurzeit stellen.

  • Für die Bürobeleuchtung interessant. Philips (Blau) braucht wenig Platz für die Elektronik. Toshibas LED-Röhre hat hingegen Nachteile in Rasterleuchten. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Samsungs LED-Röhren liegen dazwischen. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Von Philips und Eluxa gibt es bereits EVG-Röhren. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Wer Schaden abwenden will und KVG/VVG-kompatible LED-Röhren von den neuen EVG-Modellen unterscheiden will, muss auf den Aufdruck schauen. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Philips Instantfit im Betrieb. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Toshibas Leuchtmittel... (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • ... für den GH76p-Sockel. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • LED-Röhren für den GX16-Sockel. (Bild: Lextar)
  • Moderne Straßenbeleuchtung von Toshiba. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Hinweisschilder können per LED... (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • ... oder wie bei Philips per OLED beleuchtet werden. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Vier solcher OLED-Panel kosten in einer Leuchte rund 1.000 Euro. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Die Panel erreichen noch keine gute Lichtausbeute. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Sieht wie OLED aus, ist aber eine kunstvolle LED-Leuchte. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Osrams Leuchtenkonzept setzt ebenfalls auf LEDs. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Dies wiederum ist LGs neue OLED-Tischlampe mit teilweise gebogenen Panels. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Samsungs wie auch...(Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • ... LGs LED-Kerzen haben einen dickeren Bauch... (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • ... als das längliche Modell von Toshiba... (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • ... oder die sehr kompakte LED-Kerze von Philips. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Die ist der minimal kürzeren Glühdraht-Kerze noch am nächsten. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Zum Vergleich die hohe wie auch bauchige Leuchtstoffröhren-Kerze. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Glühdrahtsimulation Panasonic... (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • ... und die von Philips. (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Die Philips-Lampe ist noch nicht verfügbar... (Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • ... und bietet sehr schöne Effekte. (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • Panasonics Ansatz sieht durch den länglichen LED-Draht je nach Perspektive anders aus. (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • Toshiba-LED-Kerze im Betrieb. (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • Philips-LED-Kerze im Betrieb. (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • LG-LED-Kerze im Betrieb.(Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • Samsung-LED-Kerze im Betrieb. (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • Philips' Hue-Lampen,... (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • ... hier im GU10-Sockel,... (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • können ihre Farben ändern. (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • Glühdrähte und die Simulationen. (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • Von links nach rechts: G4-Halogen (Noname), Verbatim-G4-Ersatz, LG-G9-Ersatz und die besonders voluminöse aber starke G4-LED-Lampe von Philips.  (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
  • Bei allen Lampen zeigt sich, dass Elektronik und Kühlung noch immer viel Platz brauchen. (Foto: Nina Sebayang/Golem.de)
Samsungs wie auch...(Foto: Andreas Sebayang/Golem.de)

Für Leuchtstofflampen gab es in der Vergangenheit nur wenige Einsatzbereiche. Halogen-Strahler und Badezimmerbeleuchtung können KLLs zwar ersetzen, brauchen aber viel Platz. Bei LED-Lampen gibt es hingegen schon jetzt Konstruktionen, die schaltfest sind und wenig Platz brauchen. Ein Blick ins Datenblatt der Lampe zeigt schnell, dass eine LED eine bessere, sofort leuchtbare Alternative ist.

Die LED ahmt die Glühbirne nach

Doch der Anwender, der nur mal eben im Supermarkt eine "Birne" kaufen will, liest keine Datenblätter. Er will einfach ein bestimmtes Licht. Gerade im Retrofit-Bereich zeigt die LED großes Potenzial, sowohl Glühlampen als auch Kompaktleuchtstofflampen in weit verbreiteten Sockeln zu ersetzen. E14-Sockel, bekannt für Kerzen- und Tropfenlampen, sind eine der großen Schwächen für KLLs. Die unvermeidliche und hässliche Leuchtstoffschlange wird mit Plastikhauben in Kerzenform verdeckt, die die Form des Lichtgebers mehr oder weniger gut verstecken. Sie sind vor allem matt. Das LED-Leuchtmittel kann sowohl auf eine Schlangenkonstruktion als auch auf eine matte Schale verzichten. Technisch ist eine klare LED-Kerze zwar auch nichts anderes als eine Haube über der eigentlichen Lichtquelle, doch anders als bei der KLL ist zumindest im oberen Bereich der Lampe viel Platz für eine elegante Lichtabgabe vorhanden, wenn sie nicht zu hell leuchten muss.

Praktisch alle namhaften Leuchtmittelhersteller haben sie bereits, die klare LED-Kerze. Sie ahmt den alten Leuchtdraht der Glühlampe im oberen Teil nach. Ein bisschen Platz geht im sockelnahen Bereich der Konstruktion für Kühlung und Elektronik verloren, doch darüber wird mit Lichtleitern und Reflexionen im Leuchtkörper gespielt. Manch LED sieht der klaren Glühlampe damit zum Verwechseln ähnlich und eignet sich gut für den heimischen Kronleuchter, der mit KLLs aus ästhetischen Gründen lieber ausgeschaltet bleibt. Gerade bei den LED-Kerzen unterscheiden sich die Hersteller sehr stark, nicht nur bei der Lichtdarstellung, sondern auch bei der Effizienz. Toshibas klare Kerzen (260 Lumen) benötigen etwa 6 Watt für einen Ersatz von 25-Watt-Glühlampen. Philips schafft fast den gleichen Lichtstrom (250 Lumen) mit 4 Watt und einer eleganteren und wesentlich kleineren Konstruktion. Bei LED-Röhren ist es andersherum. Hier liegt derzeit Toshiba bei der Effizienz mit 100 Lumen pro Watt vor Philips.

Für den größeren E27-Sockel gibt es noch einen anderen Trend. Dort werden die LEDs in Form eines Leuchtdrahts im oberen Teil der Lampe aufgereiht. Gekühlt wird über die Luft und einen Kühlkörper, der die Hitze zusätzlich zum Sockel abführen soll. Das bedeutet allerdings meist schwächere Leuchtmittel. Dafür sind die Kühlkörper nicht so präsent, was teilweise neue Formen der Lichterzeugung ermöglicht. Uns gefällt allerdings die Konstruktion über gute Lichtleiter bisher besser. Die gibt es nicht nur im E14-Sockel, sie finden sich zunehmend auch im E27-Sockel. Philips wird etwa zur Lichtsaison eine neue klare Lampe vorstellen, die den Glühdraht per Lichtleiter simuliert und trotzdem wenig Platz für Kühlung und Elektronik benötigt.

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 Zukunft der LED-Lampe: Was uns erleuchten wirdStarke LED-Lampen ersetzen 100- und 150-Watt-Glühlampen sowie Leuchtstoffröhren 
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anybody 02. Mär 2019

Ich leider auch. Meine Empfehlung für Osram von vor kapp 5 Jahren nehme ich hiermit...

meister1983 13. Apr 2016

hallo, sie sind alle auf den richtigen weg, aber sie denken zu begrenzt, ich suche sei 15...

wolfarm 25. Jun 2014

tut mir leid, kann ich nicht ernst nehmen

kosst.amojan 22. Jun 2014

Das Gegenteil scheint der Fall zu sein, mein Lieber. Wenn eine LED-Lampe hergestellt...



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