Zu hohe Kosten: Volvo streicht 3.000 Arbeitsplätze im Verwaltungsbereich

Der chinesisch-schwedische Automobilhersteller Volvo Cars will rund 3.000 Stellen in der Verwaltung abbauen. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Restrukturierung des Unternehmens, das sich aktuell schwierigen Marktbedingungen gegenübersieht. Die chinesische Geely Holding, die Volvo kontrolliert, steht unter Kostendruck, wie Reuters(öffnet im neuen Fenster) und die Nachrichtenagentur AFP berichten.
CEO Håkan Samuelsson erläuterte die Entscheidung mit den herausfordernden Bedingungen in der Automobilbranche. Der Manager verwies auf die Notwendigkeit, den Cashflow zu verbessern und die Kostenstruktur nachhaltig zu senken. Die betroffenen Arbeitsplätze befinden sich hauptsächlich in der Verwaltung in Schweden.
Die Stellenstreichungen entsprechen etwa 15 Prozent der weltweiten Mitarbeiter bei Volvo. Das Unternehmen beschäftigte im ersten Quartal 2025 insgesamt 43.500 Vollzeitmitarbeiter sowie 3.000 Zeitarbeitskräfte.
Rückkehr eines erfahrenen Managers
Samuelsson übernahm erst im April 2025 erneut die Führung von Volvo Cars. Er löste Jim Rowan ab, der zuvor zwei Jahre das Unternehmen geleitet hatte. Rowan war 2022 vom britischen Technologieunternehmen Dyson zu Volvo gewechselt und hatte damals Samuelsson abgelöst.
Samuelsson hatte Volvo bereits zehn Jahre geführt, bevor er die Position an Rowan übergab. Seine Rückkehr soll das Unternehmen stabilisieren und neue strategische Akzente setzen. Ein Schwerpunkt liegt auf der verstärkten Produktion in den USA, um Zollrisiken zu reduzieren.
Die Geschäftszahlen des ersten Quartals 2025 zeigen die Herausforderungen des Unternehmens. Der Umsatz sank um 12 Prozent auf 82,9 Milliarden schwedische Kronen, was umgerechnet 7,6 Milliarden Euro entspricht. Die operative Umsatzrendite erreichte nur 2,3 Prozent.
Strategieänderung bei Elektromobilität
Volvo setzte früh auf reine Elektroautos, sieht sich jedoch mit stockender Nachfrage konfrontiert. Der Anteil reiner Elektroautos am Gesamtabsatz lag im ersten Quartal bei 19 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Das Unternehmen plant eine Neuausrichtung seiner Elektrostrategie. Plug-in-Hybride sollen wieder stärker beworben werden, um Kunden eine Übergangslösung zu bieten.



