Prognosen fragwürdig: Energiebedarf für Rechenzentren soll sich verdreifachen

Rechenzentren in den USA sollen bis zum Ende des Jahres 2025 22 Prozent mehr Energie benötigen als im Vorjahr. Laut einem Bericht des Marktfoschungsunternehmens 451 Research(öffnet im neuen Fenster) soll der Energiebedarf bis zum Jahr 2030 sogar um das Dreifache ansteigen.
Demnach wird für das Jahr 2025 eine Steigerung um 11,3 Gigawatt auf insgesamt 61,8 Gigawatt erwartet. Im Jahr 2026 soll sich dieser Wert auf 75,8 Gigawatt erhöhen und bis zum Jahr 2030 soll der Energiebedarf auf 134,4 Gigawatt gestiegen sein. Die Prognosen beziehen sich allerdings nur auf Hyperscaler, also große Anbieter von Cloud-Computing-Diensten, wie Amazon, Apple, Google, Meta und Microsoft.
Der stark steigende Energiebedarf sei hauptsächlich durch das Aufkommen von KI-Anwendungen getrieben, heißt es weiter. Es bestehe aber eine große Unsicherheit darüber, wie viel Energie genau benötigt werde, wie stark das Netz ausgebaut werden müsse, um diese zu decken, und in welcher Größenordnung Stromversorgungslösungen vor Ort aufgebaut werden.
Angaben in Anträgen viel zu hoch
Dass eine gewisse Vorsicht bei der Schätzung der Wachstumsraten angebracht ist, zeigt der Energieversorger AEP Ohio. Wie The Register berichtet(öffnet im neuen Fenster) , führte dieser eine Klausel für Betreiber von Rechenzentren(öffnet im neuen Fenster) ein, um private Nutzer und andere Kunden vor hohen Infrastrukturkosten zu schützen , die im Zusammenhang mit dem Ausbau von Rechenzentren entstehen können.
Der Versorger verlangte demnach, dass Rechenzentrumsbetreiber für mindestens 85 Prozent der von ihnen bestellten Energie aufkommen müssen. Nach der Einführung dieser Regel fielen die Bedarfsangaben in Anträgen auf Netzanschluss von mehr als 30 Gigawatt auf 13 Gigawatt, was zeigt, dass einige Betreiber den Energiebedarf ihrer neuen Anlagen viel zu hoch ansetzen.



