Zu geringe Nachfrage: Samsung stellt Produktion von MLC-Flash ein

Mit einem Marktanteil von 37 Prozent(öffnet im neuen Fenster) war Samsung 2024 der wichtigste Hersteller von NAND-Flash-Speicher. Doch die Halbleitersparte des Unternehmens leidet unter einer geringen Marge, was durch Umstrukturierungen aufgefangen werden soll. Denen fällt nun die Produktion von MLC-Flash mit zwei Bit pro Zelle zum Opfer, wie das südkoreanische Magazin The Elec berichtet(öffnet im neuen Fenster) .
Der MLC-Flash ist längst zum Nischenprodukt geworden: Laut dem Marktanalysten Mordor Intelligence(öffnet im neuen Fenster) machte MLC-Flash 2024 nur noch wenige Prozent des Marktvolumens aus. Den Großteil des Umsatzes machen Triple- und Quad-Level-Cell-Module (TLC und QLC) mit drei oder vier Bit pro Zelle aus. Samsung selbst verbaut seine MLC-Chips in eMMC-Modulen, die laut The Elec etwa in einigen OLED-Fernsehern von LG eingesetzt werden.
Aufgrund der höheren Haltbarkeit ist MLC-Flash für industrielle Anwendungen attraktiv. Samsung selbst deckt mit seinen eigenen eMMC-Chips(öffnet im neuen Fenster) hauptsächlich den Automobilbereich ab. Kunden haben noch bis Ende Juni 2025 die Möglichkeit, Bestellungen aufzugeben. Wann genau der letzte MLC-Wafer gefertigt wird, ist allerdings unklar. Vollkommen unerwartet kommt das Aus nicht: Bereits im November 2024 hatte Digitimes über Gerüchte berichtet(öffnet im neuen Fenster) , dass Samsung die Einstellung der MLC-Produktion plane.
Langfristig werden Kunden, die MLC-Flash von Samsung verwenden, auf andere Anbieter oder TLC-Speicher umsteigen müssen. Speicherchips von Samsung können auch in eMMC-Modulen von Drittanbietern stecken, The Elec nennt etwa ESMT aus Taiwan. Ob Hersteller wie Kioxia, Kingston oder ISSI, das die Nische älterer Speichertechnologien bedient, die Lücke schließen, bleibt abzuwarten.