Ein Blick auf das Linux dahinter
Wie erwähnt, sollten Nutzer zunächst nichts davon mitbekommen, dass auf der Steam Machine eine Linux-Distribution als Betriebssystem zum Einsatz kommt. Schließlich ist allein der Big Picture Modus als Standard-GUI verfügbar. Valve erlaubt in den Einstellungen aber auch, den sogenannten Desktopmodus zu aktivieren. Daraufhin ist dann über das Menü ein Wechsel in die Gnome-Shell möglich. Ganz eilige Konsolenfreaks können per Strg+Alt+F-Taste auch direkt in eines der virtuellen Terminals wechseln.
Debian Jessie als Unterbau
Bei einem Wechsel auf den Desktop wird der Bildschirm kurz schwarz, schließlich steht die Oberfläche von Gnome 3.14 bereit. Darin lassen sich direkt einige vorinstallierte Anwendungen nutzen, dazu gehören natürlich die Optionen des Desktops, der Dateimanager Nautilus, der Videoplayer Totem oder auch der Browser Iceweasel, eine von Debian umbenannte Version des Firefox.
Dass Steam OS auf Debian basiert, ist bekannt. Das auf der Steam Machine installierte Steam OS 2.0 baut auf dem aktuellen Debian 8 alias Jessie samt Systemd auf. Die offensichtlichste Änderung von Steam OS gegenüber Jessie ist die Verwendung eines neueren Linux-Kernels. Valve setzt auf den aktuellen Langzeitkernel 4.1 mit einigen wenigen eigenen Änderungen.
So sind etwa Patches für die bessere Unterstützung verschiedener Gamepads eingepflegt. Das Kernel-Paket wird von der Open-Source-Unternehmensberatung Collabora betreut. Wie bei Debian üblich, lassen sich die Anpassungen leicht im dazugehörigen Quellpaket finden. Den freien Grafikstack hat das Team im Vergleich zu Jessie ebenfalls aktualisiert. Zudem werden die proprietären Videotreiber von Nvidia und AMD mit dem System ausgeliefert.
Das erst in diesem Jahr entwickelte Linux-Werkzeug zum Aktualisieren der Firmware eines Rechners ist ebenfalls vorinstalliert. So kann Valve nicht nur ein Update des Steam-Clients und des Betriebssystem anstoßen, sondern auch des UEFI, falls der Hardwarehersteller die noch recht neue Technik unterstützt.
Wem der Funktionsumfang des SteamOS-Desktops nicht reicht, der kann auch die Debian-Paketarchive nachträglich hinzufügen. Dabei könnte es unter Umständen jedoch zu einigen Schwierigkeiten mit den zusätzlich installierten Anwendungen kommen. Im Prinzip sollten die meisten Pakete aus Debian aber problemlos installiert werden können.
Zwei Benutzer ohne Passwort
Das gesamte System lässt sich wie gewohnt auch per Terminal nutzen und erkunden. Der Big Picture Mode wird von dem Nutzer steam ausgeführt. Der Desktopmodus von Steam OS läuft in einem Nutzeraccount mit dem Namen desktop. Für beide Nutzer sind keine Passwörter gesetzt. Sämtliche Spieledateien werden ausschließlich in dem Home-Verzeichnis von Steam gespeichert. Die Rechteverwaltung, wie zum Beispiel den Abgleich, welcher der im Big-Picture-Modus angelegten Nutzer welches Spiele besitzt und nutzen darf, übernimmt dabei der Steam-Client.
Der Desktopaccount kann genutzt werden, um per sudo Admin-Rechte zu erhalten. Dazu muss allerdings zuerst mit dem Befehl passwd ein Passwort gesetzt werden. Dies sollte auch unbedingt geschehen, sonst könnten sich Freunde und Familie mit Zugang zu der Steam Machine einen derben Scherz erlauben und das Steam OS übernehmen oder auch sabotieren. Für Besitzer der Steam Machine ist der Root-Account aber auch sehr hilfreich, da sich so einige Veränderungen vornehmen lassen.
VSync im Treiber abschalten
Bei unserer Steam Machine lässt sich dank des Root-Accounts dann auch sehr leicht das Werkzeug zum Einstellen des proprietären Nvidia-Treibers nachinstallieren. Damit lässt sich dann die VSync-Funktion in dem Treiber deaktivieren, um eventuell höhere Bildwiederholraten bei den Spielen zu bekommen.
Das Überschreiben dieser Option aus den Spielen heraus funktioniert dabei aber nicht immer. Dass das Paket mit dem Namen "nvidia-settings" nicht von vornherein installiert ist, erscheint seltsam. Immerhin ist dies doch ein Standardwerkzeug für die Nutzer des proprietären Nvidia-Treibers.
Leichte Unterschiede beim Big-Picture-Modus
Unabhängig von der Treiberoptimierung verhilft der Root-Account aber auch zu weiteren Möglichkeiten. So kann zum Beispiel schnell das immer im Hintergrund laufende Steam über das Terminal beendet werden. Diese Aktion ist so von Valve aber eigentlich überhaupt nicht vorgesehen, was sich auch daran zeigt, dass unser Monitor dabei schwarz wird und erst aus- und wieder eingeschaltet werden muss, um den Desktop weiter nutzen zu können.
Dann lässt sich aber auch der gewohnte Desktopclient von Steam starten. Damit lassen sich in die Spiele integrierte Benchmarks per Parameter starten. Ein anschließender Wechsel in den Big Picture Mode offenbart, dass die Standardoberfläche für die Steam Machine angepasst worden ist. So gibt es im Auslieferungszustand keinerlei Informationen über die Auflösung und die Oberfläche kann nur rudimentär auf die höchstmögliche Größe des Displays skaliert werden.
Der von uns über den beschriebenen Umweg gestartete Big-Picture-Modus zeigt jedoch wie gewohnt die Bildwiederholrate und auch die tatsächliche Auflösung. Falls der Monitor diese unterstützt, lässt sich hier auch deutlich über 1080p hinausgehen. In der Oberfläche, die direkt nach dem Booten erscheint, ist dies aber nicht möglich.
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Sparsamer als eine aktuelle Konsole | Verfügbarkeit und Fazit |
... lohnt es sich ja auch einfach, sowohl den Client als auch die Spiele auf 64 Bit zu...
Okay, ich habe zufällig einen Laserjet 1150 und der funktioniert halt wunderbar (und auch...
Äh ... ich glaube nicht dass du weisst was "Enthusiast" bedeutet - wir sind eine kleine...
das stimmt wieder nicht, also schlicht ne falschaussage nachweislich. es ist nicht...