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Zeroe: Airbus' Wasserstoffflugzeuge verzögern sich

Luftfahrtverbände zeigen sich bei Wasserstoff zunehmend zögerlich. Airbus reduziert die Arbeit an Wasserstoff- Flugzeugen - wann sie kommen, ist unklar.
/ Johannes Hiltscher
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Airbus arbeitet an einer ganzen Reihe von Wasserstoffflugzeugen mit Brennstoffzellen und klassischen Triebwerken. (Bild: Airbus)
Airbus arbeitet an einer ganzen Reihe von Wasserstoffflugzeugen mit Brennstoffzellen und klassischen Triebwerken. Bild: Airbus

Bis 2035 wollte Airbus eigentlich das erste Serienflugzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen . Dieses Ziel wird der europäische Flugzeugbauer wohl nicht einhalten, wie die Financial Times berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Die weiteren Pläne sind dabei nebulös. Airbus zitiert die Wirtschaftszeitung mit der Aussage, man erwarte die Einführung von Wasserstoffflugzeugen später als 2035, halte aber an dem Datum als Ziel fest.

Französische Gewerkschaften hingegen sprechen der Zeitung zufolge von einer Verzögerung von fünf bis zehn Jahren. Auch solle das Budget für die Wasserstoffprojekte um 25 Prozent gekürzt und Tests mit Brennstoffzellen in einem umgerüsteten A380 eingestellt werden. Airbus hatte über seine Pläne auch die Belegschaft informiert.

Als Grund für die Verschiebung nannte Airbus, dass die Wasserstoffinfrastruktur sich langsamer entwickle als geplant. Insbesondere die Verfügbarkeit sogenannten grünen Wasserstoffs, der mittels erneuerbarer Energien gewonnen wird, bleibe bislang hinter den Erwartungen.

Ist Wasserstoff einfach zu teuer?

Airbus reagiert damit auf eine Neueinschätzung europäischer Verbände der Luftfahrtbranche(öffnet im neuen Fenster) , die den Beitrag von Wasserstoff zur Klimaneutralität der Branche drastisch reduziert: Das Gas soll lediglich noch sechs Prozent der erforderlichen CO 2 -Reduktion erbringen, um bis 2050 klimaneutral zu werden.

Eine ältere Einschätzung von 2021 ging noch von einem Anteil von 20 Prozent aus. Als ein Grund wird ironischerweise die späte Verfügbarkeit von Wasserstoffflugzeugen genannt, daneben dürften aber auch die Kosten eine Rolle spielen. Alternative Kraftstoffe könnten schlicht günstiger sein, zumal sie keine komplett neue Infrastruktur erfordern.

Auf sie will die Branche vermehrt setzen. Mit einer angestrebten CO 2 -Reduktion von 70 Prozent sind sie deren klarer Favorit - die bereits die enormen Kosten beklagt und Subventionen einfordert. Die erwarteten Mehrkosten für die Klimaneutralität haben die Branchenverbände fast verdreifacht, statt 480 Milliarden Euro gehen sie nun von 1,3 Billionen Euro aus.


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