Zero-Day-Exploit: Gezielter Java-Angriff auf Facebook-Mitarbeiter

Facebook-Mitarbeiter sind vor einigen Wochen mit einem bis dato unbekannten Java-Exploit angegriffen worden. Nutzerdaten waren aber nicht betroffen und Oracle wurde über die Schwachstelle informiert. Infolgedessen erschien der Java-Notfallpatch, den Java-Anwender unbedingt installieren sollten.

Artikel veröffentlicht am ,
Facebook-Mitarbeiter wurden mit einem Zero-Day-Exploit angegriffen.
Facebook-Mitarbeiter wurden mit einem Zero-Day-Exploit angegriffen. (Bild: Facebook/Screenshot: Golem.de)

Facebook ist Ziel eines direkt auf die Mitarbeiter gerichteten Angriffs mit einem damals unbekannten Java-Exploit geworden. Der Vorfall war Teil eines Großangriffs auf mehrere Firmen, die auf Java setzen, wie aus einer Facebook-Note hervorgeht. Der Angriff ging nur an wenige Facebook-Mitarbeiter, die mit einer mobilen Entwicklungsseite arbeiten. Diese Webseite wurde infiziert und griff anschließend ihre Besucher an. Dadurch infizierten sich die Mitarbeiter mit Schadsoftware. Laut Facebook gelang es den Angreifern nicht, an Daten der Nutzer heranzukommen.

Der erfolgreiche Angriff erfolgte auf Notebooks, die alle Sicherheitsupdates installiert hatten und aktuelle Anti-Viren-Software nutzten. Das Ziel der Angreifer nennt Facebook nicht. Die für die IT-Sicherheit zuständigen Mitarbeiter untersuchen den Vorfall noch immer zusammen mit Partnern. In diesem Zusammenhang meldete Facebook den bis dato unbekannten Angriff an Oracle.

Oracle veröffentlichte unter anderem deswegen überhastet am 1. Februar 2013 die Java-Notfallpatches 1.6u39 und 1.7u13, die am 19. Februar 2013 noch einmal korrigiert werden. Oracle hat seine Strategie überdacht und will nun schneller auf potenzielle Bedrohungen reagieren. Außerdem wurden die Sicherheitseinstellungen von Java verbessert.

Veraltete Java-Versionen sind für Nutzer eine große Gefahr. Der überwiegende Großteil der Web-Exploits verwendet Java als Plattform. Denn auch wenn die Laufzeitumgebung nur von wenigen tatsächlich gebraucht wird, finden sich auf zahlreichen Neurechnern Java-Installationen mit aktiviertem Browser-Plugin. Zudem verbreiten einige Anbieter veraltete Java-Software. So hat beispielsweise das Oberverwaltungsgericht Münster zeitweise eine veraltete Java-Version für das für Anwälte und Gerichte wichtige EGVP verteilt und Yahoo bündelte mit seinem Site-Builder eine alte Java-Version. Erst nach einem Hinweis vom Sicherheitsexperten Brian Krebs aktualisierte Yahoo die Java-Version von 1.6 Update 7 auf die Updateversion 39.

Um Java abzusichern, reicht es, einfach die Anwendung für das Netz zu deaktivieren. Java-Desktop-Anwendungen werden so gut wie gar nicht angegriffen. Nutzer von Java sollten dennoch eine aktuelle Java-Version nutzen, für den Fall, dass sie eine Webanwendung benutzen, die auf Java setzt. Java 6 empfiehlt sich allerdings nicht mehr, da Oracle den Support Ende Februar 2013 einstellt.

Wer eine aktuelle Java-Version braucht, findet diese auf den Webseiten von Oracle.

Nicht nur Java ist ein großes Problem für die Nutzer. Aktuell gibt es Zero-Day-Angriffe mit PDF-Dateien auf den Adobe Reader. Für den Flash Player gab es diesen Monat bereits zwei Sicherheitspatches. Dabei wird bei Angriffen zunehmend der Mac mit in die Liste lohnenswerter Ziele aufgenommen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


egal 20. Feb 2013

Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich. ;-)

Smiled 18. Feb 2013

Und die Sicherheitslücken werden gefixt?

hypron 18. Feb 2013

Schonmal Tickets für Veranstaltungen gekauft oder Plätze reserviert? Wohl nicht. Denn...

powerman5000 18. Feb 2013

Wenn seine Intention die Selbstötung war würde er es wohl. Genauso möchte jeder PC...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Beamer im Test
Mini-Projektoren, die nicht Mist sind

Sie sind kompakter und günstiger als große Heimkinoprojektoren. Unser Test von vier Mini-Projektoren zeigt, dass einige inzwischen auch fast so gut sind.
Ein Test von Martin Wolf

Beamer im Test: Mini-Projektoren, die nicht Mist sind
Artikel
  1. Gegen Drohnen: Kawasaki stellt mobile Laserwaffe vor
    Gegen Drohnen
    Kawasaki stellt mobile Laserwaffe vor

    Die Laserkanone, die auf einem kleinen Geländefahrzeug montiert ist, schießt Drohnen aus 100 Metern Entfernung ab.

  2. Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben: Überraschend gut
    Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben
    Überraschend gut

    Zuletzt gab es vor einem Vierteljahrhundert den Versuch, die Welt von Dungeons & Dragons auf die Leinwand zu bringen. Aber der erst der neue Film kommt dem Spielgefühl nahe.
    Eine Rezension von Peter Osteried

  3. 3D-Drucker: Der Prusa MK4 ist da
    3D-Drucker
    Der Prusa MK4 ist da

    Mit dem Prusa MK4 hat der Hersteller viele Elemente verbessert oder komplett ausgetauscht. Der 3D-Drucker kalibriert sich etwa automatisch.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Gigabyte RTX 4080 1.229€ statt 1.299€, Intel Core i9-12900K 399€ statt 474€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • Xbox-Controller & Konsolen-Bundles bis -27% • Windows Week • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /