Zalando: Datenschützer prüfen Bewertungssoftware Zonar
Berichte über eine Software zur gegenseitigen Bewertung von Mitarbeitern bei Zalando haben die Berliner Datenschutzbeauftragte auf den Plan gerufen. Vorläufig soll die Software nicht mehr genutzt werden.

Die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk will eine Software zur gegenseitigen Bewertung von Mitarbeitern beim Internethändler Zalando prüfen. Die Prüfung werde datenschutzrechtliche und technische Aspekte des Einsatzes der Software umfassen, sagte Behördensprecherin Dalia Kues am Mittwoch auf Anfrage von Golem.de. Zudem sei dem Unternehmen empfohlen worden, die Software vorläufig nicht mehr zu nutzen. "Dabei handelt es sich um eine unverbindliche Empfehlung, die das Unternehmen nicht verpflichtet", sagte Kues. Da es sich um ein laufendes Verfahren handele, könnten keine weiteren Details zu der Überprüfung genannt werden.
In der vergangenen Woche war eine Studie bekanntgeworden, die eine von Zalando selbst entwickelte und seit dreieinhalb Jahren eingesetzte Personalsoftware untersuchte. Bei Zonar beurteilen Vorgesetzte und Beschäftigte umfassend Stärken und Schwächen von 5.000 Kollegen. Europas größter Online-Modehändler erzeuge damit ein Gefühl der Überwachung, Leistungsdruck und Stress, sagten Philipp Staab und Sascha-Christopher Geschke von der Berliner Humboldt-Uni in einer Studie im Auftrag der Hanns-Böckler-Stiftung (PDF).
Der Konzern drücke damit die Löhne und schaffe ein Klima der Angst, in dem gerade befristet Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz fürchteten. Die Software lasse sich "am besten als ein sozio-technisches System zur Herstellung und Legitimierung betrieblicher Ungleichheit beschreiben". Zalando wies die Vorwürfe zurück.
Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge wird die Überprüfung voraussichtlich "nicht vor Beginn des nächsten Jahres abgeschlossen" sein. Laut der Behörde werden Prüfer in das Unternehmen entsandt, um die Untersuchung durchzuführen. Am Ende entscheide die Datenschutzbeauftragte, ob Zonar mit dem Datenschutz vereinbar sei oder sogar verboten werden müsse.
Nach Angaben eines Behördensprechers musste Zalando den Einsatz der Software nicht proaktiv der Behörde melden. "Jedoch hätte aufgrund der wohl sehr detaillierten Dokumentation des Leistungsverhaltens der Beschäftigten und des daraus resultierenden hohen Risikos für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen eine Datenschutzfolgeabschätzung vorgenommen werden müssen", hieß es weiter. Grundsätzlich müssten Unternehmen die Datenschutzbehörden in den Ländern informieren, wenn aus einer Folgeabschätzung ein hohes Risiko bleibe.
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Jupp. Und darum folgen alle dem Beispiel der SAP, die Aspergler , nein, sie nennen es...
Sorry - aber du schreibst echt hanebüchenen Unsinn. Es ist aus deinen Zeilen ziemlich...