Yasa: Elektromotorhersteller überbietet eigenen Leistungsrekord

Yasa, ein Tochterunternehmen der Mercedes-Benz Group, hat den eigenen Leistungsrekord bezogen auf das Gewicht des Motors innerhalb weniger Monate nach eigenen Angaben(öffnet im neuen Fenster) deutlich übertroffen. Erst im Sommer hatte der Hersteller vermeldet, dass der 13,1 kg schwere Prototyp eine Spitzenleistung von 550 Kilowatt (kW) beziehungsweise 740 PS erreiche.
Eine noch leichtere Version mit einer Masse von 12,7 kg soll nun 750 kW geschafft haben. Auch dieser neue Rekord ist inoffiziell, da auch andere Hersteller Motoren entwickeln, aber nicht unbedingt Zwischenschritte publik machen.
Hinzu kommt, dass es sich lediglich um die Spitzenleistung handelt, die nur für wenige Augenblicke gemessen wurde. Viel interessanter ist also, dass die Ingenieure davon ausgehen, dass eine dauerhafte Leistung von mindestens 350 kW realisiert werden könne.
Veränderte Architektur macht es möglich
Yasa betonte, dass es sich bei dem neuen Motor nicht um ein Konzept handle. Der Prototyp soll voll funktionsfähig sein, nutzt laut Hersteller keine exotischen Materialien und kommt für eine Serienfertigung infrage. Aktuell laufen ausgiebige Tests.
Die Axialfluss- oder Scheibenläufermotoren(öffnet im neuen Fenster) , die bei Yasa entwickelt werden, haben einige geometrische Vorteile, die zu den extrem hohen Leistungswerten führen. So sind Magnete und Spulen nicht zylindrisch angeordnet, sondern stehen sich in Scheiben gegenüber.
Die dünnen Scheiben ermöglichen eine größere nutzbare Fläche, bei wachsendem Abstand zur Mitte vergrößert sich die Kraft linear dank der Hebelgesetze. So wird bei Vergrößerung des Systems eine deutlich schnellere Leistungssteigerung als beim klassischen Aufbau eines Elektromotors mit ineinander verschachtelten Zylindern erreicht.
Voraussetzung ist, dass die verwendeten Materialien diese Kräfte auch aushalten, was Yasa nach eigenen Angaben mit moderatem Aufwand gelungen ist. Ob und wann sich der Motor in einem Auto wiederfindet, lässt sich aber noch nicht abschätzen.



