Eine Gesellschaft ohne Männer
Ein wichtiger Aspekt der Serie ist, dass man auch erkunden will und muss, wie sich die Gesellschaft verändert, wenn es nur noch Frauen gibt. Ein Paradies ist es nicht - denn außer dem Geschlecht gibt es noch vieles andere, was die Menschen entzweit, etwa Rassismus. Ob es eine bessere Gesellschaft wird, muss sich noch zeigen.
Der Tod aller Männer führt deutlich vor Augen, wie ungleich zwischen den Geschlechtern verteilt manche Berufe sind. In den wichtigen Teilen der Infrastruktur sind die Jobs häufig von Männern besetzt. Showrunner Eliza Clark nennt in Variety ein Beispiel: "Was ich bei der Beschäftigung mit dieser neuen Welt gelernt habe, ist, dass unsere ganze Gesellschaft auf Lastwagen aufgebaut ist. Wenn man in einer Stadt lebt und in einen Lebensmittelladen geht, dann führt man sich nicht vor Augen, dass dieser Laden zwei Lastwagenlieferungen an Waren pro Tag benötigt. In der Realität ist es aber so, dass nur fünf Prozent aller Lastwagenfahrer Frauen sind."
Apokalyptische Science Fiction
Der Auftakt der Serie ist stark. Die neue Welt wird im Großen und im Kleinen etabliert, man lässt sich aber reichlich Raum, sich im Verlauf der Staffel, aber auch in kommenden Jahren, mit den Veränderungen der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Das macht Y - The Last Man zu einem Science-Fiction-Format, das wie die soziokulturell kritischen Science-Fiction-Filme der 1970er Jahre anmutet, aber - transportiert in die Gegenwart - aktuelle Themen aufgreift.
Das Warten hat sich gelohnt
So gesehen ist es von Vorteil, dass es Jahre gedauert hat, bis die Fernsehserie umgesetzt wurde. Der Comic erschien bereits von 2002 bis 2008 mit insgesamt 60 Heften. In Deutschland wurden die ersten Geschichten beim mittlerweile eingegangenen Verlag Speed, die komplette Reihe dann bei Panini publiziert.
Die ersten Bestrebungen, aus der Geschichte eine Fernsehserie zu machen, gab es im Jahr 2015. Damals begann der Sender FX mit der Entwicklung der Show. Es gab einen Showrunner mit Michael Green, der zusammen mit Vaughan das Skript für die Pilotfolge schreiben sollte.
Mitte 2017 wurde dann bekanntgegeben, dass Green die Pilotfolge alleine schreiben würde. Erst im April 2018 wurde jedoch die Pilotfolge geordert. Dann herrschte lange wieder Schweigen, bis ein Jahr später bekannt wurde, dass Green sich wegen kreativer Differenzen von der Produktion getrennt hatte. Im Juni 2019 wurde dann Eliza Clark als Showrunner verpflichtet. Der Titel machte eine Transformation durch. Zuerst sollte die Show nur Y heißen, dann orientierte man sich am Comic und es wurde Y - The Last Man. Im Juni 2020 wurde dann bekanntgegeben, dass die Serie nicht auf dem linearen Sender FX, sondern beim Streaming-Dienst Hulu laufen würde. Hierzulande hat damit Disney+ den Zugriff.
Das Warten hat sich gelohnt. Nun kann man gespannt mitverfolgen, ob eine Welt der Frauen fundamental anders sein würde als eine, in der das Patriarchat vorherrscht
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Y - The Last Man: Eine Welt der Frauen |
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Tja, da traue ich der Frau Doktor einfach mehr als Dir und der Google-Universität. Der...
5% weltweit. Zudem wird es dann Fälle geben, in denen der männliche Co-Pilot im...
Oder man hat in der Schule in Chemie oder Biologie aufgepasst oder im Leben mal ein...
Hab' mich schon gefragt, ob ich der einzige bin, der das Buch kennt. Würde mich aber...