XV-Excalibur: Royal Navy steuert Hightech-U-Boot aus 16.000 km Distanz

Die Royal Navy hat gemeinsam mit Industriepartnern einen weiteren Schritt in Richtung autonomer U-Boote unternommen(öffnet im neuen Fenster) . Das Prototyp-U-Boot XV Excalibur, zentraler Bestandteil des Project Cetus, absolvierte im Juli 2025 eine Fernsteuerungsmission: Während das Boot vor Plymouth (Devonport) kreuzte, erfolgte die Kontrolle von einem australischen Kommandozentrum aus - rund 16.000 Kilometer entfernt.
Das Projekt zielt darauf ab, unbemannte Unterwasserfahrzeuge (XLUUVs) in die Flotte der Royal Navy einzubetten. Entwickelt vom britischen Unternehmen MSubs, dient Excalibur vorerst als technische Plattform für Erprobungen, etwa bei der U-Boot-Abwehr, Unterwassererkundung oder Aufklärung.
Nach klassischen Maßstäben wirkt die Excalibur fast zierlich: Bei knapp 12 Metern Länge und 19 Tonnen Gewicht erinnert sie an Kleinst-U-Boote des Zweiten Weltkriegs. Über Antrieb und Reichweite gibt es bisher keine offiziellen Angaben. Ohne Besatzung bieten sich aber vielfältige Möglichkeiten und mehr Raum für verschiedene Sensoren und technische Nutzlasten - je nach Einsatzprofil.
Abstandstest als Strategiedemonstration
Die Tests erfolgten zeitgleich mit dem internationalen Militärmanöver Talisman Sabre(öffnet im neuen Fenster) , an dem 19 Nationen beteiligt waren. Ein Schwerpunkt lag auf der Frage, wie stabil und zuverlässig sich U-Boote über sehr große Entfernungen fernsteuern lassen. Die Übung demonstrierte den aktuellen Stand der Technik - und offenbarte neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen Australien, Großbritannien und den USA.
Das Gesamtprojekt ist Teil des Aukus-Abkommens(öffnet im neuen Fenster) und liefert Australien praxisnahe Erkenntnisse für den späteren eigenständigen Betrieb nuklearbetriebener Unterseeboote. Noch führt die Excalibur keine Waffen.
Von Seiten der Royal Navy gibt man sich betont zurückhaltend, was eine baldige Serienreife betrifft. Testverantwortliche wie Captain Keith Taylor betonten, dass die gewonnenen Erkenntnisse in die strategische Weiterentwicklung der Flotte einflössen - schnelle Revolutionen im Unterwasserkrieg erwartet jedoch niemand.



