XS-1: Darpa gibt unbemanntes Hyperschallflugzeug in Auftrag
Zehn Starts in zehn Tagen mit zehnfacher Schallgeschwindigkeit: So stellt sich die Darpa künftige Starts von Kleinsatelliten vor. Diese sollen von einem unbemannten Hyperschallflugzeug in große Höhe gebracht und von dort in den Orbit geschossen werden.

Satelliten schneller und günstiger ins All zu schießen, ist das Ziel eines aktuellen Projekts der Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa): Die Forschungsagentur will ein unbemanntes Fluggerät entwickeln, von dem aus die Satelliten starten sollen.
Das Experimental Spaceplane (XS-1) wird voraussichtlich die Form eines Flugzeugs haben, auf das eine weitere Starteinrichtung aufgesetzt wird. Das XS-1 wird als erste Stufe des Transportsystems bis unterhalb des Orbits aufsteigen. Dort wird eine zweite Stufe gezündet, die den Satelliten dann in eine niedrige Erdumlaufbahn (Low Earth Orbit, Leo) befördert. Das XS-1 kehrt dann zur Erde zurück.
Schnell wieder einsatzfähig
Das unbemannte Fluggerät (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) soll ohne eine "teure spezialisierte Infrastruktur auskommen." Damit dürfte gemeint sein, dass XS-1 nur eine Landebahn benötigen soll. Das Flugzeug soll von einer kleinen Mannschaft bedient werden können und nach einer Landung schnell wieder einsatzfähig sein. Dadurch würde ein Start weniger als 5 Millionen US-Dollar kosten.
Das UAV soll eine Nutzlast von etwa 450 bis 1.800 Kilogramm transportieren können. Dabei soll es mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen. Die Darpa experimentiert schon seit einiger Zeit mit Fluggeräten, die mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fliegen, wie etwa das 2011 getestete Forschungsflugzeug Falcon Hypersonic Technology Vehicle 2 (HTV-2).
Magische Zehn
Die Darpa nennt die Zehn als Kernzahl: XS-1 soll zehn Starts in zehn Tagen absolvieren. Es soll im Flug die zehnfache Schallgeschwindigkeit (Mach 10) erreichen. Ein weiteres Ziel sind Kosten, die gegenüber aktuellen Transporten mindestens um den Faktor zehn geringer sind.
XS-1 ist als Ergänzung zum Airborne Launch Assist Space Access (Alasa) gedacht. Dessen Ziel ist es, Satelliten mit einem Gewicht von 45 Kilogramm für weniger als eine Million US-Dollar ins All zu schießen. Auch hier soll ein Flugzeug als erste Stufe dienen - allerdings ein herkömmliches.
Raketenstart vom Flugzeug
Das Konzept ist nicht neu: Die vom US-Raumfahrtunternehmen Orbital Sciences entwickelte Trägerrakete Pegasus wird ebenfalls von einem Flugzeug aus gestartet. Eine Pegasus hat im vergangenen Jahr das Röntgenteleskop Nustar ins All befördert.
Die Darpa hat für den 7. Oktober 2013 zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Dort will sie Interessenten das Projekt vorstellen.
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Das Ding erreicht sicher genauso gut mit Last Mach10 wie "eine Endstufe fürs Auto" 1000W...
"Das Flugzeug soll nur von einer kleinen Mannschaft bedient werden können...