XPeng: Elektro-SUV G9 kommt mit City-Pilot auf den Markt

Der chinesische Elektroautohersteller XPeng bietet sein neues SUV G9 in drei Varianten und sechs Konfigurationen an. Die Preise in China sollen zwischen umgerechnet 44.392 und 67.311 Euro liegen, teilte das Unternehmen am 21. September 2022 mit(öffnet im neuen Fenster) .
Der G9 verfügt über ein 800-Volt-System und soll in fünf Minuten eine Reichweite von 200 km nach dem chinesischen Testzyklus CLTC laden können. Dazu hat XPeng eine Ladesäule mit einer Leistung von bis zu 480 kW entwickelt . Der G9 ist nicht nur für China, sondern für den Weltmarkt gedacht.
Der Mitteilung zufolge gibt es den G9 in zwei Varianten und drei Konfigurationen mit Heckmotor (RWD) sowie in einer Allradversion (AWD) mit drei weiteren Konfigurationen. Die maximale Reichweite beträgt demnach 702 km nach CLTC. Die RWD-Varianten mit kleinem Akku kommen nach WLTP 460 km weit, bei den Allradversionen liegt die Reichweite bei 570 km nach WLTP. Die Kapazität der jeweiligen Akkus gab XPeng nicht an.
Die Leistung des Heckmotors beträgt den Angaben zufolge 230 kW (313 PS), der Frontmotor liefert weitere 175 kW (238 PS). Die Allradversion mit zusammen 405 kW (551 PS) beschleunigt den G9 in 3,9 Sekunden von null auf 100 km/h, die Version mit Heckantrieb braucht dafür 6,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Bei einer Länge von 4,89 m beträgt der Radstand rund 3 m.
Bereits in der vergangenen Woche stellte XPeng sein neues Fahrassistenzsystem für autonomes Fahren in Innenstädten vor(öffnet im neuen Fenster) . Der City Navigation Guided Pilot (City NGP) könne "komplexe urbane Fahrsituationen" bewältigen. Es handele sich dabei um Chinas fortschrittlichstes System für das Fahren in der Stadt. Da es sich um ein Level-2-System handelt, müssen die Fahrer jedoch jederzeit das Steuer übernehmen können.
Zunächst sollen ausgewählte Fahrzeuge des Modells P5 in Guangzhou, dem Firmensitz von XPeng, über ein Softwareupdate die Funktionen erhalten. Dann werde das System in anderen Städten angeboten. Der G9 soll ebenfalls damit ausgestattet werden. Die kompletten Funktionen stehen jedoch erst nach sieben Tagen und einer Fahrstrecke von 100 km zur Verfügung. Dadurch sollen sich die Fahrer zunächst an das System gewöhnen.
Sensorsystem mit Lidar und Radar
Das System soll unter anderem in der Lage sein, bei einem vorgegebenen Fahrtziel einem vorausfahrenden Fahrzeug zu folgen, die Spur zu wechseln und stehende Fahrzeuge sowie Hindernisse zu umfahren. Auch kann es dem Hersteller zufolge automatisch Ampeln erkennen und darauf reagieren, selbst über Spurwechsel entscheiden, rechts oder links abbiegen, durch Kreuzungen, Kreisverkehre, Viadukte und Tunnel navigieren und Hindernissen wie Baustellen, Fußgängern und Radfahrern ausweichen.
Das Assistenzsystempaket X-Pilot 4.0 verfügt über ein Sensorsystem mit Kameras, Lidar und Radar sowie einem hochpräzisen Ortungssystem. Auf Basis der Sensordatenfusion habe XPeng ein Surrounding-Reality- (SR)-Display entwickelt, das die Objekte in der Umgebung eines Fahrzeugs visualisieren und sie in 3D zusammen mit hochauflösenden Karteninformationen sowohl auf dem digitalen Armaturenbrett als auch auf dem zentralen Bedienfeld in Echtzeit projizieren könne, erklärte der Hersteller.
Erst vor gut einem Monat räumte ein früherer Apple-Ingenieur ein, Geschäftsgeheimnisse von Apple gestohlen zu haben . Xiaolang Zhang war von 2015 bis 2018 an einem Projekt für selbstfahrende Autos beschäftigt und wechselte anschließend zu XPeng.
Zudem wird ein ehemaliger Mitarbeiter von Tesla beschuldigt, den Quellcode des Autopiloten des US-Elektroautoherstellers mitgenommen zu haben. Er gab in einer Verhandlung zu, Dateien von Tesla auf sein iCloud-Konto übertragen zu haben. Er bestreitet aber eine Weitergabe. Sein neuer Arbeitgeber ist ebenfalls XPeng.



