Xiaomi: BSI untersucht Sicherheit in Smartphones aus China

Nach der Warnung der litauischen Cyberabwehr vor Sicherheitslücken und eingebauten Zensurfunktionen in chinesischen Mobiltelefonen hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eigene Untersuchungen eingeleitet. Das bestätigte ein BSI-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Das staatliche Zentrum für Cybersicherheit in Vilnius hatte vor allem ein Gerät des chinesischen Herstellers Xiaomi kritisch beurteilt , weil es technisch in der Lage sei, bestimmte Inhalte auf dem eingebauten Webbrowser zu zensieren. Der Zensurfilter sei zwar nicht aktiv gewesen, habe aber aus der Ferne eingeschaltet werden können. Zusätzlich zu politischen Botschaften hätte der Filter wohl aber auch dazu genutzt werden können, um etwa Porno-Werbung zu unterbinden .
Das BSI hatte den Report der litauischen Cyberabwehr (PDF)(öffnet im neuen Fenster) am Mittwoch erhalten, in dem drei konkrete Smartphone-Modelle analysiert wurden. Dabei handelte es sich um das Huawei P40 5G, das Xiaomi Mi 10T 5G sowie um das OnePlus 8T 5G. Die schwersten Vorwürfe richtete das Cybersicherheits-Zentrum NKSC (Nacionalinio Kibernetinio Saugumo Centro), wie beschrieben, gegen Xiaomi. Im Falle von Huawei wurde moniert, dass die Nutzer vom offiziellen Appstore aus automatisch zu anderen Anbietern geleitet würden, wenn die gesuchten Apps nicht in der App-Gallery vorhanden seien. Die Apps bei solchen Anbietern seien jedoch teilweise mit Malware infiziert. Bei dem OnePlus-Gerät fand das NKSC keine Mängel.
Ein Sprecher von Xiaomi erklärte, die Geräte seines Unternehmens zensierten keine Kommunikation mit oder von ihren Nutzern. "Xiaomi hat und wird niemals persönliche Aktivitäten seiner Smartphone-Nutzer einschränken oder unterbinden, wie beispielsweise das Suchen, Anrufen, Surfen im Internet oder die Verwendung von Drittanbieter-Kommunikationssoftware" .