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Xbox: Microsoft macht aus dem Game Pass ein Wartezimmer

Day One ist Geschichte: Abonnenten des Game-Pass -Standardtarifs müssen künftig warten. Ultimate bleibt die Luxuslösung.
/ Peter Steinlechner
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Xbox Logo (Bild: Microsoft)
Xbox Logo Bild: Microsoft

Microsoft krempelt den Game Pass so um, dass es fast schon wie ein neues Spiel wirkt – nur dass diesmal die Kunden die Spielfiguren sind. Ganz oben thront Ultimate: rund 320 Euro im Jahr für Leute mit genug Geld.

Bei Microsoft wird man sich gedacht haben: Die zahlen einfach, weil sie ohnehin ständig zocken, vermutlich mehr als genug Credits auf dem Konto haben und die Spiele hoffentlich auch noch für die Sammlung kaufen.

Für diese Klientel packt man alles ins Abo, was man in die digitale Kiste schmeißen kann: Day-One-Releases, Ubisoft-Kram, Cloudstreaming, Fortnite-Extras – der All-You-Can-Game-Tarif für die ganz Hartgesottenen.

Spannender ist aber die neue Mitte, das sogenannte Premium (13 Euro/Monat). Dort zieht Microsoft die Notbremse und macht Schluss mit einer Tradition, die den Game Pass groß gemacht hat: neue Spiele am Release-Tag.

Knackpunkt Day One

Premium bietet eine dicke Bibliothek, aber keine frischen Blockbuster mehr. Früher war klar: Wer ein ordentliches (Standard-) Abo hatte, konnte sicher sein, die großen Titel gleich zu bekommen.

Nun heißt es: Warten, irgendwann werden sie schon auftauchen – innerhalb eines Jahres. Das ist ein fundamentaler Bruch mit dem Versprechen, das den Dienst so attraktiv gemacht hat!

Premium klingt nach mehr, ist aber im Kern weniger. Wer die Spiele-Premieren gleich haben will, muss zu Ultimate greifen und sehr viel tiefer in die Tasche greifen. Für langjährige Nutzer ist das eine massive Verschlechterung.

Die Bibliothek bleibt groß, das Angebot ist objektiv nicht schlecht – aber das Gefühl, ein Teil von Tag-eins-Erlebnissen zu sein, verschwindet.

Dahinter steckt vermutlich mehr Kalkül, als es auf den ersten Blick wirkt. Mit der neuen Struktur will Microsoft die teuren Hardcore-Abos in die Höhe treiben, vor allem aber wieder klassische Verkäufe ankurbeln.

Ultimativ bleibt der klassische Kauf

Wer keine Lust oder keine Möglichkeit hat, Ultimate zu bezahlen, steht plötzlich wieder vor der Option, das neue Spiel ganz normal zu kaufen. Für mich ist das ein Rückschritt zum klassischen Geschäftsmodell, getarnt als Fortschritt im Abo-Dschungel.

Wer alles will, muss sehr viel zahlen. Alle anderen bekommen einen Game Pass Light, hübsch verpackt, aber ohne den Kick der großen Neuerscheinungen. Früher war mehr Day One.

IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach).


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