Viel mehr als nur zwei große Scheiben
Kernstück des Systems oder der Plattform ist die Rückseite mit vielen 3,5-mm-Klinkenbuchsen. 19 sind es an der Zahl, damit auch jedes Bedienungselement des Standard-Controllers durch Zubehörteile für Menschen mit Behinderungen ersetzt werden kann. Laut Microsoft sind so über 99 Prozent des vorhandenen Zubehörs auf dem Markt kompatibel. Das sind einfache Buttons, Schalter für die Knie oder den Kopf, Bedienungselemente, die mit dem Mund gesteuert werden und so manche Sondercontroller. Die werden aber nicht per Klinke angeschlossen.
An einem seitlichen USB-A-Anschluss kann etwa ein Nunchuk angeschlossen werden. Der stammt nicht von Nintendo, sondern von einem Fremdhersteller, der sich auf Barrierefreiheit konzentriert. Der Vorteil: Der Nunchuk hat einen Stick und zwei Knöpfe - ideal für die Einhandbedienung. Derzeit sind die USB-Ports die einzige Möglichkeit für analoge Elemente. Angeschlossen werden kann alles, was per HID-Protokoll kommuniziert inklusive der ersten acht Knöpfe des jeweiligen Zubehörs. Per Klinke können laut Microsoft derzeit nur Schalter angeschlossen werden. In Zukunft sind aber über wenige Klinkenstecker auch analoge Geräte, etwa ein Gaspedal, möglich. Eine entsprechende Spezifikation gibt Microsoft noch frei, denn derartiges Zubehör ist einfach noch nicht vorhanden. Microsoft hofft hier auf Drittanbieter, die sich ohne notwendige Lizenzierung andocken werden. Der Xbox Adaptive Controller soll keinen lukrativen Zubehörmarkt erzeugen.
Interessant ist, auf wie viele Weisen der Controller die Zugänglichkeit erhöht. So klingen der A- und B-Button etwa unterschiedlich. Das ist für uns mit etwas Aufmerksamkeit klar hörbar. Der Grund dafür: Spieler müssen nicht hinschauen, um herauszufinden, welchen Knopf sie gerade gedrückt haben. Das ist wegen der zahlreichen Konfigurationsprofile hilfreich, weil Knopf A durchaus auch B oder X sein kann. Das lässt sich beliebig über das Xbox-Betriebssystem umkonfigurieren. Zudem muss der Controller nicht in Sichtweite sein, um bedient zu werden.
Auf der Unterseite gibt es zusätzlich Halterungen. Eine ist ein Gewinde für ganz normale Stative. Das ist wichtig, um den Controller um den Spieler herum beispielsweise in Armhöhe zu positionieren. Zwei weitere Gewinde sind für den RAM-Mount, der nochmals stabiler ist. Schließlich kann der Controller einiges vertragen. Er kann prinzipiell auch mit den Füßen bedient werden und hat deswegen eine rutschfeste Unterseite.
Die Stromversorgung wurde auch aus Gründen der Barrierefreiheit gewählt. USB-C auf der Rückseite macht eine Orientierung des Steckers unnötig. Microsoft nutzt den Anschluss sonst nicht bei Xbox-Infrastruktur. Selbst die neue Xbox One X kennt den Anschluss nicht. Alternativ kann auch ein Netzteil genutzt werden. Der Akku hält zwar 25 Stunden, einiges sehr spezialisiertes Zubehör braucht aber viel Strom, um zu funktionieren. Für den Akku hat sich Microsoft auch aus Gründen der Barrierefreiheit entschieden. Die AA-Zellen in einem Controller zu wechseln, gelingt nämlich nicht jedem.
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