X-Gene 3: Applied Micro liefert 32-Kern-ARM-CPU aus
Nicht so schnell wie manche Xeon SP, aber flotter als ein Xeon D: Applied Micros X-Gene 3 ist mit acht DDR4-Speicherkanälen ausgestattet und für ARM-Server gedacht. Die Leistungsaufnahme ist ebenfalls konkurrenzfähig, gleiches gilt für den Preis.

Applied Micro hat bekanntgegeben, dass Muster des X-Gene 3 an Partner verschickt werden. Die Macom-Tochter liefert die dritte Generation ihres ARM-Prozessors zusammen mit einer Referenz-Plattform an erste Kunden aus. Die nutzt einen X-Gene 3 und weist Anschlüsse wie USB und Schnittstellen wie Sata oder PCIe auf, die Linux-Distribution CentOS liegt bei.
Der X-Gene 3 ist eine 32-kernige CPU, die auf einer eigenen Implementierung von ARMs 64-Bit-Architektur ARMv8 basiert. Der im 16FF+-Verfahren bei der TSMC gefertigte Chip weist acht Speicherkanäle für DDR4-2667 und eine Kapazität von bis zu 1 TByte in Form von acht Modulen auf. Die Referenz-Plattform unterstützt nur DDR4-2400, obendrein weist Applied Micro darauf hin, dass die Software noch nicht final ist. Mit im Prozessor stecken 42 PCIe-Gen3-Lanes.
Mit 3,3 GHz taktet der X-Gene 3 für einen ARM-Chip recht hoch. Applied Micro nennt geschätzte 500 Punkte im Server-Benchmark SPECint_rate2006. Das ist deutlich mehr als alle Xeon D (Broadwell-DE mit 8C) erreichen und etwas mehr als ein aktueller Xeon E5-2680 v4 (Broadwell-EP mit 14C) schafft.
Die Effizienz bleibt vorerst offen
Das gilt allerdings nur bei Verwendung des GCC, mit Intels ICC sind die eigenen Chips schneller. Die nominelle Leistungsaufnahme des X-Gene 3 beträgt laut Hersteller 120 Watt, womit der X-Gene 3 sich im Bereich des Xeon E5 bewegt. Über die tatsächliche Effizienz sagt der Wert jedoch wenig aus.
Von Vorteil für Cloud-Workloads sind die acht Speicherkanäle des Applied-Micro-Prozessors, zumal er mehr RAM adressieren kann als ein Xeon D - aber weniger als ein Xeon E5. Interessant wird, ob und wann der X-Gene 3 in größerer Menge verfügbar sein wird und wie er sich gegen Intels kommende Xeon-SP mit Skylake-Technik schlägt. Die liefern mehr Leistung bei steigender Effizienz.
Neben Applied Micro arbeiten auch Cavium (ThunderX2 mit 54 Kernen) und Qualcomm (Centriq 2400 mit 48 Kernen) an ARM-Server-CPUs.
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